Sicherheit von Atommeilern in Frankreich: Drohnen, die über Reaktoren fliegen

Erneut wird ein französisches AKW von einer Drohne überflogen. Seit Oktober wurden rund 15 derartige Fälle gezählt. Wer dahintersteckt, ist unklar.

Auch über das AKW in Belleville sur Loire flogen in den vergangenen Wochen ferngesteuerte Drohnen. Bild: ap

PARIS afp | In Frankreich ist erneut ein Atomkraftwerk von einer Drohne unbekannter Herkunft überflogen worden. Die Atomanlage von Creys-Malville in der Nähe von Lyon sei am Montagabend zum zweiten Mal binnen weniger Wochen von einer Drohne überflogen worden, hieß es am Dienstag aus mit den Fällen befassten Kreisen. Damit wurden seit Anfang Oktober insgesamt rund 15 Drohnen-Flüge über verschiedenen französischen Atomkraftwerken gezählt.

Die Behörden tappen weiterhin im Dunkeln, wer hinter den Drohnen-Überflügen stecken könnte. Die Umweltorganisation Greenpeace, die früher durch spektakuläre Aktionen bereits auf Sicherheitsmängel an französischen Akws hingewiesen hatte, hat nach eigenen Angaben nichts damit zu tun. Der Stromkonzern und Akw-Betreiber EDF erstattet nach eigenen Angaben bei jedem Überflug eine Strafanzeige.

Der französische Stromkonzern und Akw-Betreiber EDF betonte vergangene Woche, die Überflüge seien „ohne Folgen für die Sicherheit oder den Betrieb der Anlagen“ geblieben. Die Drohnen wurden vom Wachpersonal der Atomkraftwerke gesichtet, meist in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Angaben darüber, wer die Drohnen gesteuert haben könnte, wurden nicht gemacht.

In Frankreich ist es verboten, Atomkraftwerke in einem Umkreis von fünf Kilometern und einer Höhe unter 1000 Metern zu überfliegen. Für die Überwachung dieses Luftraums ist die französische Luftwaffe zuständig, wie es in einer Vereinbarung mit EDF geregelt ist. Frankreich bezieht rund drei Viertel seines Stroms aus Atomkraft, der Anteil soll bis 2025 auf 50 Prozent gesenkt werden. EDF ist der Betreiber aller 19 französischen Atomkraftwerke mit ihren zusammen 58 Reaktoren.

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