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Söder will regionale ErbschaftsteuerIn Bayern soll das Sterben am günstigsten sein

Bayern fordert eine Regionalisierung der Erbschaftsteuer und klagt dafür vor dem Verfassungsgericht. Die Bundesländer stünden dadurch in Wettbewerb zueinander.

Mister Bayern First: Söder scheitert meist mit seinen Anläufen, Vorteile für Bayern zu erklagen Foto: Revierfoto/imago

Freiburg taz | Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Erbschaftsteuer um 50 Prozent senken – für Todesfälle in Bayern. Die Steuersätze der Erbschaftsteuer sind bisher bundesweit einheitlich, daher fordert Söder eine „Regionalisierung“ der Steuer. Söder will das nicht nur politisch in der schwarz-roten Koalition durchsetzen. Parallel läuft auch eine Klage Bayerns beim Bundesverfassungsgericht.

In Deutschland werden pro Jahr Vermögen im Wert von etwa 400 Milliarden Euro vererbt. Ganze 12 Milliarden Euro werden vom Staat als Erbschaftsteuer abgeschöpft. Geregelt ist dies zwar in einem Bundesgesetz, doch das Steueraufkommen geht vollständig an die Länder, in denen die Verstorbenen ihren Wohnsitz hatten. Bayern nimmt so pro Jahr 2,4 Milliarden Euro ein, Thüringen nur 27 Millio­nen, weil in den neuen Ländern wenig vererbt werden kann.

Söder forderte am Montag in der Bild-Zeitung: „Jedes Bundesland soll künftig eigene Steuersätze festlegen dürfen, denn das Steueraufkommen fließt ohnehin in die Länderhaushalte. Es ist nur folgerichtig, den Ländern dann auch die Hoheit über die Höhe der Steuer zu geben.“ Kanzler Friedrich Merz reagierte zurückhaltend: „Wir haben im Moment andere Sorgen.“

Wir haben im Moment andere Sorgen

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Umso wichtiger für Söder, dass er noch ein zweites Eisen im Feuer hat: Im Juni 2023 veranlasste Bayern beim Bundesverfassungsgericht das Verfahren der abstrakten Normenkontrolle gegen das Erbschaftsteuergesetz. Der Bund habe hierfür gar keine Gesetzgebungskompetenz. Ein Bundesgesetz sei nicht erforderlich.

Der Bundestag nahm zu dieser Klage nicht Stellung; vermutlich konnten sich SPD und Union nicht einigen. Deshalb hat die Grünen-Bundestagsfraktion den Rechtsprofessor Florian Meinel mit einer Stellungnahme beauftragt, die der taz vorliegt.

Für Meinel steht außer Zweifel, dass ein Bundesgesetz für die Erbschaftsteuer zulässig ist. Andernfalls bestünde die Gefahr eines „ruinösen Steuerwettbewerbs“. Wenn Bayern bei der Erbschaftsteuer die Steuersätze absenken und die Freibeträge erhöhen könnte, wäre dies ein Anreiz für reiche Leute, nach Bayern umzuziehen. Sie würden dort dann auch Einkommensteuer zahlen. „Das wäre eine Bayern-first-Politik, eine Abkehr von der für den deutschen ­Föderalismus charakteristischen ­Solidarität“, so Meinel.

Geringe Erfolgsaussichten

Die Chancen, dass Bayern das Bundesgesetz völlig kippt, sind relativ gering. Erst 2014 hatte das Bundesverfassungsgericht bestätigt, dass der Bund hier die konkurrierende Gesetzgebungskompetenz wahrnehmen durfte. Der Bundestag habe auch einen Einschätzungsspielraum, ob eine Rechtszersplitterung zu „problematischen Entwicklungen für die Rechts- und Wirtschaftseinheit“ führt.

Besser sind die bayerischen Erfolgsaussichten an einem zweiten Punkt. Bayern moniert auch, dass die Freibeträge für die Erbschaftsteuer (500.000 Euro für Ehegatt:innen, 400.000 Euro für Kinder) schon seit 2009 nicht mehr erhöht wurden. Gerade in Bayern müssten viele Kinder das ererbte Haus verkaufen, so das bayerische Argument, um die Erbschaftsteuer bezahlen zu können.

Söder macht weiter Druck

Meinel überzeugt aber auch das nicht. „Wenn Ehegatten im ererbten Haus wohnen bleiben oder wenn Kinder dort einziehen, ist das Familienheim von der Erbschaftsteuer befreit“, es gehe also nur um Fälle, bei denen die Immobilie als Kapitalanlage genutzt wird. „Und auch dort kann die Steuerlast für zehn Jahre gestundet werden.“

Eine verfassungsrechtliche Pflicht, Steuerfreibeträge regelmäßig zu erhöhen, gebe es nur beim Schutz des Existenzminimums, aber nicht bei der Erbschaftsteuer. „Es gibt keinen Anspruch auf Absicherung von Ungleichheit“, schreibt Meinel.

Wann das Bundesverfassungsgericht über die Klage Bayerns entscheidet, ist noch offen. Bis dahin wird Söder weiter politisch Druck machen. Doch selbst wenn er es durch Erpressung und Deals schaffen würde, die rot-schwarze Koalition auf seine Seite zu ziehen, so wäre er noch nicht am Ziel: Erforderlich wäre für eine Regionalisierung der Erbschaftsteuer auch die Zustimmung des Bundesrats, also der Länderkammer. Und dort sind Söders Vorstöße bisher immer gescheitert – weil sie eben vor allem Bayern nutzen und anderen Ländern schaden.

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92 Kommentare

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  • Bekannt war Bayern in der alten Bundesrepublik fast durchgehend Empfängerland. Die Entwicklung vom agrarisch-klerikalen Land zahlten Jupp Pütter aus Bottrop, Heinrich Benker aus Frankfurt und Elvira Schräuble aus Feuerbach. Bundeszuschüsse, -aufträge und -förderungen kamen hinzu.



    Wenigstens deshalb sollte man da die antisoziale "Beggar-thy-neighbour"-Politik unterlassen und kooperativ spielen.



    Sonst wäre die Frage, wie die anderen Bundesländer die soziale Schieflage auch gegen Bayern angehen sollten.

  • Man kann die Auffassung von Prof Meinel teilen, dass es eine Solidarität zwischen den Ländern geben sollte, ich fände dies zumindest sehr wünschenswert. Dann müsste man konsequenterweise aber auch feststellen, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist und das sie von manchen Nehmerländern, allen vorweg Berlin, ebenfalls aktiv verweigert wird.



    Berlin tut ja nun wirklich alles, um lokale Steuereinnahmen durch den Zuzug von Unternehmen zu verhindern und Investoren zu vergraulen.

  • "es gehe also nur um Fälle, bei denen die Immobilie als Kapitalanlage genutzt wird."

    Wer nicht stante pede in das geerbte Elternhaus einzieht ist bereits ein Spekulant?

    Woher soll denn das Geld so plötzlich kommen, wenn das Haus in München plötzlich frei wird? Vom ersten Mieter? Soll bei dem die Erbschaftssteuer mit eingepreist werden?



    Oder soll Geld zusätzlich über Kredite an die Banken fließen?

    Wenn eine geerbte Immobilie Kapitalerträge abwirft, dann sollten diese über einen bestimmten Zeitraum gesondert zusätzlich besteuert werden.

    • @Rudolf Fissner:

      Es gibt eine Immobilie als Sicherheit. Wo ist das Problem, einen Kredit aufzunehmen? Sollen wir da jetzt jammern?

      Scheindiskussion, nebenbei, um von den richtig hohen Beträgen abzulenken. Die "Stiftungen", "Familien"unternehmen, nicht vergessen.

    • @Rudolf Fissner:

      "Wer nicht stante pede in das geerbte Elternhaus einzieht ist bereits ein Spekulant?"



      Die Frist von 6 Monaten wirkt tatsächlich etwas kurz aber auch nicht besonders. Ein durchschnittliches Reihenhaus kann man durch Freibeträge ja so oder so zum überwigenden Teil steuerfrei von den Eltern erben. Das Haus in München ist (bis 200qm) komplett steuerfrei, wenn es von den Kindern bezogen wird . Sonst ist es eben nicht das selbstbezogene Familienheim.

      Als Kapitalanlage ist der Wert und die Steuer in München deshalb so hoch, weil dort die Mieter:innen so erfolgreich geschröpft werden. Verwechseln Sie da bitte nicht Ursache und Wirkung.

      "Vom ersten Mieter? Soll bei dem die Erbschaftssteuer mit eingepreist werden?" Nein, es soll Ihr Erbe schmäler, also entsprechend den Gewinn, den Sie damit erwirtschaften (z.B. über einen Kredit). Wenn Sie damit eine Mieterhöhung begründen ist das Ihre persönliche Rechtfertigung. Wenn Sie die Wohnungen im Mehrfamilienhaus günstig vermieten ist das Gebäude weniger wert und Sie müssen weniger Erbschaftsteuer zahlen.

      "Oder soll Geld zusätzlich über Kredite an die Banken fließen?" - Ja, wo ist das Problem dabei einen Kredit aufzunehmen und den abzuzahlen?

      • @drum:

        "Wenn Sie die Wohnungen im Mehrfamilienhaus günstig vermieten ist das Gebäude weniger wert und Sie müssen weniger Erbschaftsteuer zahlen."

        Wo haben Sie denn diese Weisheit her? Nur, weil Sie freiwillig auf Einnahmen verzichten, macht der Staat das noch lange nicht - Messbescheide für Erbschafts- und Grundsteuer sind erstmal unabhängig von irgendwelchen Mieteinnahmen...

        • @FriedrichHecker:

          Sie können bis zu 20 % von der ortsüblichen Miete runtergehen und es wird sich im Ertragswert niederschlagen.

  • "Wenn Ehegatten im ererbten Haus wohnen bleiben oder wenn Kinder dort einziehen, ist das Familienheim von der Erbschaftsteuer befreit“, es gehe also nur um Fälle, bei denen die Immobilie als Kapitalanlage genutzt wird"

    Einen sofortigen Umzug wird oftmals nicht möglich sein. Schließlich ist der Tod der Eltern ja nicht geplant worden. Bis zu einem Umzug ist eine Immobilie daher immer eine Kapitaleinlage. Was es da also bei der Erbschaftssteuer braucht ist ein zeitlicher Puffer, nachdem die Erbschaftssteuer dann fällig wird.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich stecke da inhaltlich nicht drin, aber gibt es das nicht schon, dass in Raten gezahlt werden kann? Bzw. mit einem Haus sollte ein Kredit hierfür doch auch machbar sein. Es ist wohl auch nicht verboten, ein großes Haus dann auch teils zu vermieten, auch sicher eine gute Idee, volkswirtschaftlich.

  • Hat Söder nicht einen Interessenskonflikt bei der Erbschaftssteuer?

    Meines Wissens ist seine Frau vermögend und da würde es sich ja praktisch machen, wenn er seinen Kindern eine niedrige Erbschaftssteuer hinterlassen würde.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ich weiß nicht, ob Sie es verstanden haben. Die Erbschaftssteuer ist aktuell die staatliche Variante der Gentrifikation von Vierteln: Ziehe sofort ein oder verkaufe an solvente reiche Köufer.

      • @Rudolf Fissner:

        Es geht nicht ums Häuschen, es geht um Firmenvermögen, Aktienpakete, Fonds, um mehrere Häuschen.

        Es geht auch um Gerechtigkeit.



        Selbst arbeiten wird hoch besteuert. Vielhaben und Geschenktbekommen nicht viel höher, sondern sogar weniger. So züchtet mensch den rechten Populismus.

  • Ich habe 3 Jahre lang arbeiten müssen um die Erbschaftsteuer von 40.000 € zusammen zu haben. Kein Urlaub , kein Auto nur Steuern und Alimente. Das ist doppelte Besteuerung par excelence.

    • @Timelot:

      3 Jahre für ein Haus von 720.000€ - Sie tun einem Leid. Nicht.



      (überschlagen mit Nicht selbstgenutzt, als Kind geerbt)

      1000,-€ Monat ist für manche inzwischen die Kaltmiete, nebenbei. Ein Auto hat auch nicht jeder, teils aus ökologischen, teils aus ökonomischen Gründen. Und das mehr als 3 Jahre.

      Sie hätten auch den Gegenwert für einen Kredit gehabt, um die 40.000 gemächlich zu strecken.

      Zurück aber von solchen Scharmützeln, um klarzustellen: der große Kuchen liegt bei den Schwerst-Reichen, deren Schachtelfirmen und Edel-Fonds. Das ist schon eine Frage der Gerechtigkeit.

    • @Timelot:

      Das Haus abzuzahlen beschäftigt die meisten Leute einen großen Teil des Berufslebens. Wenn Sie in dieser Dimension erben und 3 Jahre dafür arbeiten müssen sehe ich nicht wo Ihnen ein Unrecht widerfahren ist. Und eine Doppelbesteuerung ist es nicht. Die 40k Vermögen gehörten vor 3 Jahre ja nicht Ihnen sondern dem Staat. Wenn Sie die in 3 Jahren erarbeitet haben, haben Sie eben Einkommenssteuer gezahlt wie alle anderen auch. Sie sind ja nun im Besitz des gesamten Erbvermögens.

  • Wir wäre es denn mit Strompreis-Zonen?



    Dann würde der Norden ca. 2 Milliarden Euro aus Bayern (bei 28TW/a) erhalten.



    Oder der Bayern erstattet dem Bund die Schäden, die die CSU-Verkehrsminister verursacht haben!



    Aber ne, da möchte man dann doch wieder ein Bund sein und beruft sich auf das Grundgesetz? Hat ja nicht lange gedauert bis zum nächsten fetischhaften Wurstgefresse!

    • @Ach Mensch:

      "Oder der Bayern erstattet dem Bund die Schäden, die die CSU-Verkehrsminister verursacht haben!"



      Die meisten Verkehrsminister in der Geschichte Nachkriegsdeutschlands stellte die SPD - Tiefensee, Stolpe, Müntefering und wie sie alle hießen, die CSU hat sich da nur eingereiht und am niederen Niveau orientiert

      • @Saskia Brehn:

        Weder Tiefensee, Stolpe und Müntefering haben so



        viel Geld verbrannt wie die CSU-Minister. Außerdem haben die sich auch ausgeglichen um andere Regionen gekümmert. Nicht wie die CSU-Minister die Bayern bevorzugt haben.

        • @Captain Hornblower:

          Dafür haben die Personal verbrannt - unter Müntefering wurden mangels Investitionsmittel bei der Bahn alleine im DB-Konzern 1500 Planer überflüssig, die ins "böse Auslandsgeschäft" oder in den Straßenbau gewechselt sind. So einen Kahlschlag hatte es seit dem betriebswirtschaftlich optimalen Netz der Bundesbahn nicht mehr gegeben. Das war unter Kurt Gscheidle - auch von der SPD 😲

  • Bei allem kunkurrieren die Länder. Bei der Gewerbesteuer konkurrieren die Kommunen. Überall wird Wettbewerb gefeiert, nur wenn aus Bayern ein Vorschlag kommt, dann ist er natürlich direkt schlecht...



    Statt das man darin eine Chance sieht. Als Thüringerin sehe ich den Vorschlag mit Wohlwollen. Wie es der Artikel sagt, in Thüringen wird quasi nichts vererbt. Thüringen könnte also locker mit Bayern in Konkurrenz treten. Einfach noch billiger sein. Erbschaftssteuer ganz aussetzen. 27 Millionen sind ein Witz im Landeshaushalt.



    Geringere Erbschaftssteuer als die Bayern, dazu günstige Bodenpreise und neue Autobahnen, mit teils noch ordentlich Budget was Verkehrsaufkommen betrifft (abseits der A4 und A9).



    Der Erfurter Flughafen hat kein Nachtflugverbot, in Jena und Ilmenau sitzen spezialisierte Universitäten mit reichlich fähigen Studenten. Und die bessere Bratwurst haben wir sowieso 🤷‍♂️



    Söder will mit seinem Vorschlag natürlich nur rot und grün ärgern, aber es braucht dringend neue wirtschaftliche Impulse - vor allem in strukturschwachen Gebieten. Da wäre die Idee, den Ländern mehr Steuerhoheiten zuzusprechen, ein sehr geeignetes Werkzeug für.

    • @Saskia Brehn:

      Was ist eigentlich gut daran Erbschaftssteuern zu senken oder gar auszusetzen? Welche wirtschaftlichen Impulse wären damit verbunden? Welchen Vorteil hat die Gesellschaft davon?

      • @Nansen:

        Eben. Immobilien sind etwas für Menschen, die schon Geld habenMenschen die erben und die Steuer nicht aufbringen können, sollen gefälligst das Elternhaus an solvente Kunden mit Interesse an Immobilin verkaufen Wie sonst auch soll man an solche Immobilen sonst ran kommen?

      • @Nansen:

        Viele Länder weltweit geben Aufenthaltsgenehmigungen gegen Investitionen aus.



        Reiche Erben könnten von der Erbsteuer befreit werden, wenn sie im jeweiligen Bundesland beispielsweise 10% der Erbsumme in neue Betriebe investieren.



        Davon hätte die Gesellschaft Arbeitsplätze in Regionen wo sie fehlen, dauerhafte Steuereinnahmen, die auch dem Gemeinwohl zu Gute kommen und nicht zuletzt entsteht so vielleicht ein kleiner Gegenpull zu Bayern, Baden Württemberg und den urbanen Ballungszentren, wo sonst die meisten Jobs entstehen. Im Bestfall wird so ein bisschen der Wohnungssdruck von Städten genommen

        • @Saskia Brehn:

          10% der Erbsumme eins Betriebs ist der Betrieb selber. Warum soll man 10% des Betriebs verkaufen um 10 % woanders zu investieren? Das ist doch Dumpfig.

          Ein Schuh wird erst daraus, wenn das Erbe verkauft wird und das persönliche Einkommen dadurch steigt.Dann aber greifen gleich ganz andere und sehr viel höhere Steuersätze bis um die 40%

          • @Rudolf Fissner:

            Wenn die 10% verkauft werden entsteht kein steuerpflichtiges Einkommen. Es ist nur eine Umschichtung des Vermögens. Einkommensteuerpflichtiger Gewinn fällt erst an, wenn Verkaufspreis > Wert zum Erbzeitpunkt

            • @drum:

              Die Umwandlung von Betriebs- in Privatvermögen ist praktisch immer ein zum persönlichen Steuersatz Einkommen - auch ganz ohne Verkauf...

              • @FriedrichHecker:

                Ich kann Ihnen leider nicht folgen. Wo wird hier irgendetwas von Betriebs- in Privatvermögen umgewandelt?

        • @Saskia Brehn:

          Das mit den 10% ist eine nette Idee, aber in der Mehrzahl der Fälle, in denen in "Neufünfland" aktuell nennenswert Erbschaftssteuer anfällt, ist der Grund dafür ein bereits bestehendes Unternehmen. Bei "Alteigentümern" von Immobilien oder "Westinvestoren" in Ostimmobilien besteht in aller Regel keine Steuerpflicht im entsprechenden Bundesland, in dem die Immobilie steht. Ist ein weiterer Grund für die niedrigen Erbschaftssteuereinnahmen...

        • @Saskia Brehn:

          Aufenthaltsgenehmigung gegen Investitionen gibt es meines Wissens bereits.

          Reiche Erben wollen sie von der Erbschaftssteuer befreien, damit diese 10% investieren.



          OK. Nehmen wir mal ein Beispiel aus der Praxis: Die stinkreichen Quandts. Googlen sie bitte danach. Diese beiden Leistungsträger haben zwischen 0 und 0,4 ihres immensen Vermögens vererbschaftssteuert. Und selbst das haben die wahrscheinlich als Diebstahl empfunden.



          Ich wette, diese (ich sach mal asoziale) Klientel wird sich über Ihre Idee totlachen. Was hätte die eigentlich davon abgehalten, ihre Kohle in neue kleine Betriebe zu investieren? Wahrscheinlich zu anstrengend.



          Und ganz nebenbei: Wenn Steuern immer weiter gesenkt und gestrichen werden - also auf die Einnahmen verzichtet wird: Wer soll dann die Ausgaben bezahlen? Und ich rede nicht vom Sozialstaat, sondern von den Sondervermögen vulgo Schulden. Die Gewerbesteuer der vielen neuen Betriebe wird das nicht wuppen.Wer soll dann die Ausgaben bezahlen? Und ich rede nicht vom Sozialstaat, sondern von den Sondervermögen vulgo Schulden. Die Steuereinnahmen über die neuen kleinen Betriebe wird das nicht wuppen. Diese Steuern müssen ja auch gegen Null gehen...

          • @Nansen:

            "Reiche Erben wollen sie von der Erbschaftssteuer befreien, damit diese 10% investieren."



            Nicht befreien. Ich würde sagen: 10% ist die Steuer. Punkt. Egal ob Bauer Hilde oder die Klattens.



            Es steht aber jedem Bürger frei, diese 10% statt als Steuer an den Staat abzuführen, in ein Unternehmen seiner Wahl zu investieren.



            Kleinerben können das in eine Mietwohnung fließen lassen oder in ein paar Aktien, Großerben müssen für die Summe Arbeitsplätze schaffen.



            So würde beim kleinen Mann Altersarmut der nächsten Generation vorgebeugt (und sei es nur, dass mit der Mietwohnung später mal die Kosten fürs Altersheim gedeckt werden) und die Großen würden dazu angehalten, immer wieder in Deutschland Arbeitsplätze zu schaffen.



            Gerade jetzt zum Beispiel, wo das wirtschaftliche Klima flau ist und kaum einer freiwillig investiert, würden so Impulse gesetzt werden, weil im Zweifel würden wohl die allermeisten lieber investieren als stumpf abzuführen.



            Das würde die Binnennachfrage ankurbeln, unabhängig von Weltwirtschaftslagen und so eine gewisse Resilienz schaffen, weil gestorben und geerbt wird immer.

            • @Saskia Brehn:

              O wei.



              10 % werden denjenigen geschenkt, die das Kleingeld zum "Investieren" haben. Den anderen nicht. Das würde selbst die FDP-Klientel als hochgradig asozial empfinden, und da hat sie Recht.



              Nix "kleiner Mann", das ist 1:1 neoliberale Verschleierung von ökonomischer Macht.



              Nebenbei würde es den Bayern gegenüber den Thüringers noch mehr Vorteile geben.

            • @Saskia Brehn:

              Der "kleine Mann" ist ein nettes Ablenkungsmanöver. Der hat seine Freibeträge.



              Es geht hier um Erben, die bereits reich sind, wenn der Erblasser das zeitliche segnet. Also die ganz oberen Prozent.



              Deshalb ist es sehr stark zu bezweifeln, dass so eine Art der Nichtbesteuerung - denn nichts anderes ist es, da sie ihre "Investitionen" behalten dürfen - die Binnennachfrage stärken würde.



              Das ist ähnlich dem Unsinn namens trickle down effect.

              • @Nansen:

                "Der "kleine Mann" ist ein nettes Ablenkungsmanöver. Der hat seine Freibeträge"



                Hat er nicht. Will ich etwas an einen Enkel oder Neffen vererben, sind die Freibeträge viel zu klein.



                Der Freibetrag müsste absolut gelten. Quasi wie der Sparerfreibetrag, bei dem ich auch frei entscheiden kann, wie ich ihn wem zuteile.



                Zusätzlich das der Freibetrag unabhängig von Verwandtschaftsgraden gelten sollte, muss noch eine Sonderregelung für Wohnimmobilien her.



                Das kann man gerne begrenzen, dass es für den Erbenden die Erstimmobilie sein muss - so wie es bei staatlichen Förderprogrammen für den Ersterwerb ist - aber es muss unabhängig vom Wohnort möglich sein, sein Elternhaus oder das Haus der Oma zu vererben, unabhängig von Bodenwerten oder Verwandtschaftsgrad.

                • @Saskia Brehn:

                  Na ja, die Grundsteuer wird ja auch von Bundesland / sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich hoch berechnet. Aber da Deutschland ja noch ein Land ist, wäre ein einheitlicher Freibetrag, in Bezug auf zu vererbene Immobilien bis einen arrondierten Gesamtwert von 2 Millionen Euro, schon richtig & fair.

              • @Nansen:

                Erben die nicht bereits reich sind oder auch nicht, wenn der Erblasser das zeitliche segnet, das obere und das unterste Prozent - die haben alle die exakt gleichen Freibeträge.

                Von daher ist auch ein Teil Ihres Beitrags nur ein Ablenkungsmanöver...

                • @FriedrichHecker:

                  Freibeträge sind dazu da, als Staat nicht bei jedem die individuellen Bedürfnisse einzeln ermitteln zu müssen. Es ist eine Vereinfachung, die nichts mit Gerechtigkeitsüberlegungen zu tun hat. Wir könnten uns vielleicht darauf einigen, dass das untere und das obere Prozent jeweils 10% Erbschaftssteuer bezahlen, wie wäre das? Spaß beiseite, aktuell ist die Erbschaftssteuer über 20 Mio. Euro Erbe in der Realität regressiv [Jirmann, J. (2022), IMK (2023)]



                  In den 70ern war der Anteil des geerbten Vermögens bei unter 25% am Gesamtvermögen, 2010 schon 50-60%, Tendenz steigend [Alvaredo, Garbinti & Piketty, 2017).



                  Und das mit den 300+ steuerfreien Wohnungen gibts ja auch noch.

                • @FriedrichHecker:

                  Tut mir leid, Ihnen widersprechen zu müssen. Es geht um die Reichen, denn da spielt die Musik und um die geht es.



                  Wenn sie das unterste Prozent anführen, ist das - genau wie der "kleine Mann" von Floristin Saskia Brehn - ein Ablenkungsmanöver. Oder auch ein Selbstbetrug.

  • Da hat die taz sich wieder einmal im Titel vergriffen. Gestorben wird immer noch umsonst. Daran konnte auch der Kapitalismus bis heute nichts ändern. Nur das durch Medizin, Pflege und palliative Begleitung verlängerte Sterben kostet. Das ärgert die Verfechter der ökonomische Zweckrationalität, ebenso wie der Umstand, dass Menschen den Freitod wählen. Wer sich so aus der lebenslangen Verwertung menschlicher Arbeitskraft stiehlt, schadet Wirtschaft, Staat und Gesellschaft.

    Bestattungen und Totenkult machen hingegen versteuerbare Geschäfte und Erbschaftsangelegenheiten betreffen zunächst einmal die Hinterbliebenen. Die können sich übrigens nicht so einfach vor den Kosten einer ordentlichen Bestattung drücken.

    Wie man steuerlich mit Erbschaften umgeht, sollte auch davon abhängig gemacht werden, ob und wie die Erbschaft anderen zu Gute kommt. Erhalt bezahlbaren Wohnraums, Übergang zu Mitarbeiter-geführten Unternehmen, öffentliche Stiftungen sind nicht oder ncht nur zum Nutzen von Erben.

    • @DemokratischeZelleEins:

      'Da hat die taz sich wieder einmal im Titel vergriffen. Gestorben wird immer noch umsonst.'

      Nicht ganz korrekt: umsonst ist der Tod, und der kost' das Leben 😏

    • @DemokratischeZelleEins:

      Würde en Betrieb an die Mitarbeiter vererbt werden, müssten natürlich auch diese 10% Erbschaftssteuer aus ihrem Privatvermögen berappen oder den Betrieb belasten und eventuelle Einbußen dort bis hin zu Lohnkürzungen ertragen.

  • Schöne Titelzeile! Aber müsste es nicht eigentlich "In Bayern soll das Sterben am günstigsten werden" heißen? - denn noch hat sich Söder damit ja nicht durchgesetzt, dass die Erbschaftssteuer in Bayern am niedrigsten wäre und alle, die was zu vererben haben, nach Bayern ziehen. (So wie alle, die nicht von einem Provinzfürsten und Möchtegerntrump wie Söder beherrscht werden wollen von dort wegziehen.) Wie dem Artikel zu entnehmen ist, sind die Chancen eher unwahrscheinlich, dass sich Söder durchsetzt. Es sei denn, Bayern spaltet sich endlich ab. Verstehe eh nicht, warum sich Österreich und Bayern nicht als Staat zusammentun. Aber sie sind sich zu ähnlich, daher Hassliebe.

    • @Karla Columna:

      Komisch, der Gedanke mit den beiden ging mir auch schon mal durch den Kopf.



      Aber "ähnlich" trifft eigentlich nur auf den Alpenraum zu. Im Burgenland, in Wien oder Franken würde es auch Gegenwind geben.

  • Söder und BILD: toxische Kombination.

  • Dann bitte auch mal über die Netzentgelte sprechen, wo Bayern sehr profitiert von anderen Bundesländern... Aber das Wort Solidarität kommt in Söders Wortschatz ja eh nicht vor. Dieser Mini-Trump agiert auch nur nach dem Motto "Bayern first".

    • @Michael Rehm:

      Da haben Sie den Länderfinanzausgleich aber mal ganz schnell unter den Tisch fallen lassen. Wer zahlt denn zusammen mit BW am meisten in diesen Topf ein? Und wer profitiert am meisten davon? Etwa Berlin??? Soviel zu Ihrem Thema Solidarität.

    • @Michael Rehm:

      Beim Länderfinanzausgleich hängen die Länder vor allem am bayerischen Tropf. Der bayerische Trump ist also ein Guter. Er agiert nach dem Motto "Bayern first" bem Geben.



      Wenn es um das Nehmen geht sind ganz andere Bundesländer "first". ganz ganz first ist wie immer Berlin und das ganz unabhängig davon, aus welchen Parteien dort die regierenden Trumps kamen. de.statista.com/st...erfinanzausgleich/

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn Sie diese Zahlen in Relation zur Größe der jew. Bevölkerung betrachten ist Bremen Hauptempfänger, gefolgt von MV und dann Berlin (und einige andere knapp dahinter)

  • Herr Söder hatte gestern Abend erneut Gelegenheit, seine Auffassung zum Länderfinanzausgleich und zur Vermögenssteuer vorzutragen. Die Argumente von Herrn Lanz hat er niedergequasselt, die beiden anderen Gäste sind kaum zu Wort gekommen. In Summe war es eigentlich nur eine Selbstdarstellung! Was ihm die Zeit bei der Bundeswehr nun eigentlich gebracht hat, konnte er auch nicht vermitteln. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er dort in die Lage versetzt wurde, Deutschland zu verteidigen!

    • @Il_Leopardo:

      P.S.



      Und ausgerechnet Herr S. hatte dann zum Ende der Sendung noch die Frechheit, dem jungen Mann den Unterschied zwischen "populär" und "populistisch" zu erklären. Das war nun wirklich für den "Popo".

      • @Il_Leopardo:

        Bei Populismusstudien schneiden in aller Regelmäßigkeit Linkspartei und AfD schlecht ab. Ich denke man will mit dem Vorwurf an Schröder nur von seinem eigenen Populismus ablenken.

        • @Rudolf Fissner:

          Ich rieche einen Populisten schon meilenweit gegen den Wind - oder verwechsele ich das mit dem Wurstgeruch. Den mag ich aber auch nicht.

  • Es wird etwas unterschlagen, dass auch in den ostdeutschen Bundesländern gefordert wird, die Erbschaftssteuer auszusetzen, mit der nachvollziehbaren Begründung, dass hier 1990 so ziemlich alle bei Null starteten, also kein in langer Erbfolge kumuliertes Vermögen besteuert werden würde.

    • @Samvim:

      Wobei es dann auch irrelevant ist, weil ohnehin kaum jemand über die Freibeträge kommt.

      • @EH 553:

        Oh, da gibt es durchaus einige.

    • @Samvim:

      Aber läuft das Argument dann nicht irgendwie ins Leere, wenn ja - der Ausgangshypthese folgend - überhaupt keine hohe Steuerlast droht?

      • @EffeJoSiebenZwo:

        In den Fällen, in denen Erbschaftssteuer anfällt, droht schon eine hohe Steuerlast. Vererben Sie mal an einen Neffen / eine Nichte (beispielsweise, weil das in Ihren Augen der bessere Betriebsnachfolger ist - die haben nur 1/20 des Freibetrags von Kindern. Als Handwerker machen Sie da manchmal besser selbst den Laden dicht...

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Auch "keine hohe" Steuerlast bleibt eine Steuerlast.

        • @Samvim:

          Und warum sollte es dann gerecht sein, diese Vermögen im Osten auszunehmen, nur weil Sie eben im Osten, innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit, angehäuft wurden? Erschließt sich mir nicht.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Als Grundargument für die Erbschaftssteuer (und gegen das Gegenargument der ungerechtfertigten Doppelbesteuerung) wird der Umstand herangezogen, dass Vermögen in D im Wesentlichen in langer Tradition ererbt und nicht erarbeitet wird (was so pauschal nicht stimmt, insbesondere eben nicht im Osten).

  • Diesen angeblich "ruinösen Steuerwettbewerb" haben wir ja auch bei der Gewerbesteuer. Nur ist halt am Ende die Frage berechtigt, weshalb die Länder, denen das Aufkommen zusteht, nicht auch über die Steuersätze selbst entscheiden sollten. Bayern führt am Ende eh einen großen Teil über den Länderfinanzausgleich wieder ab und hat schon deshalb kaum ein Interesse an dem Steueraufkommen.

    Spannend ist die Klage auch wegen der Vermögensteuer, die ja auch nur den Ländern zusteht.

    • @DiMa:

      Herr Söder macht damit ja auch nicht Politik für Bayern, sondern für bayerische Erben.

      • @drum:

        Schaut man sch die Kennzahlen an, wie die Menschen in DE so leben kommt man zu dem Schluß, dass es sich n Bayern mit am besten lebt. www.deutschlandatl...ter-Haushalte.html

        • @Rudolf Fissner:

          Danke für diesen spannenden Link! Ich vertehe aber nicht, was das mit meinem Kommentar zu tun hat. Mein Gedanke war: Wenn es durch einen Länderfinanzausgleich maximal ein Nullsummenspiel für den Landeshaushalt Bayerns ist (wie der Kommentar von #DiMA nahelegt) und wir annehmen, dass die Erbschaftssteuer dadurch (zumindest regional) sinkt, dann bevorteilt das innerhalb von Bayern nur die Erben und benachteiligt die Nicht-Erben.

  • Genau was wir brauchen, Erbschaftssteuerdumping und weitere Zersplitterung durch den Föderalismus... Aber die Solidarität der CSU und insbesondere des Södenix endete schon immer an der bayerischen Landesgrenze...

    Über die Anpassung der Freibeträge kann man sicher reden, aber dann bitte einheitlich...

    Btw. Großerben wie die Quandts zahlen jetzt schon so gut wie nix, weil das Erbschaftssteuerrecht Deutschlands ein Witz ist.

  • Eine Abspaltung Bayerns vom Bund sollte das Ziel sein. Söder ist auf dem richtigen Weg.

    • @Seppo:

      Bayern ohne Deutschland kann ich mir gut vorstellen, nur würde Deutschland ohne Bayern NIE funktionieren.

      • @Günter Witte:

        Und warum NIE?

        • @Barnie:

          Bremen ist schon Pleite! 🤪

      • @Günter Witte:

        Da sind wir im Ländle sehr optimistisch. Allein wie viel Zeit wir sparen, wenn wir uns nicht mehr mit den merkwürdigen Ideen aus München beschäftigen müssten.



        Und was wir erst ohne CSU Minister sparen...

  • Warum schreibt niemand, dass die Familie Söder und Söders Schwager auf ein Vermögen von über 600 Millionen kommt. Da steckt einfach Eigeninteresse dahinter.

  • Typisch Bayern.

    - Ein Bundesverkehrsminister (Dobrindt) der in seiner Amtszeit (nach Söders Aussage) 2 Mrd in schöne bayrische Strassen umleitet (überproportional) und gleichzeitig die Bahn kaputt spart.



    - das Land daß sich ohne Grund das Privileg der späten Sommerferien bewahren will (zu Ungunsten aller anderen.



    - das sich seine schönen Landschaften nicht mit "häßlichen" Windrädern verschandeln will.



    - usw.







    Und nun also die bayrische "Erbschaftssteueroase".



    Ein wirklich durchsichtiges Manöver. Diesmal dann zu Lasten aller anderen Bundesländer..sprich des ganzen Landes.

    (denn das ist das genau gleiche Prinzip, wie bei den Unternehmenssteuern: jeder machts noch billiger (Beispiel: Irland oder Luxemburg) und am Ende verlieren alle beim Steuerdumping).







    Ach so..und wenn jetzt irgenwer was dagegen sagt, dann heißt es aus Bayern: aber der Länder-f ml Finanzausgleich (bei dem Bayern Jahrzehnte lang am meisten profitiert hat)..







    Ist das jetzt *Söderismus*.?..oder ach:

    Bayern halt..

    :=((

    • @Wunderwelt:

      Die Abstandsregelungen in DE hätte Habeck drei Jahre lang anpassen können. Sah da aber wohl keinen weiteren Bedarf.

      Da hat niemand gemeckert (wie noch vor der Bundestagswahl 2021). Und nun, wo die Grünen nicht mehr regieren, wird das Thema wieder hervorgekramt

    • @Wunderwelt:

      Die Frage ist, warum hat Bayern es geschafft mit dem erhaltenen Länderfinanzausgleich so zu wirtschaften, dass sie jetzt der größte Zahler sind.



      Andere Bundesländer die die gleichen Gelder oder noch mehr bekommen (haben), es aber nicht schaffen. Niedersachsen oder Schleswig-Holstein zum Beispiel.

    • @Wunderwelt:

      Ich bin wirklich kein Fan des Söderschen Vorschlags, aber so hetzerisch und halbwahr das geschrieben ist, könnte es jetzt auch aus der BILD stammen.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Ja..!! Das wäre doch super, wenn das mal genau so in der BILD stehen würde..

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Ja..!! Das wäre doch super, wenn das mal genau so in der BILD stehen würde..

  • Bayern bezahlt über 50% in den Länderfinanzausgleich. Dieser wird über das Steueraufkommen der Bundesländer berechnet.

    Weniger Einnahmen bedeuten prinzipiell weniger Einzahlung in den Topf.

    Söder könnte also durch Verringerung der Erbschaftssteuer die Bayern, die teils auch seine Wähler sind, entlasten.

    Blöd schauen würde dann weniger der bayerische Kämmerer, sondern z.B. der in Berlin.

    • @Josef 123:

      Es geht aber nur ein Teil in den Länderfinanzausgleich. Der andere Teil fehlt in Bayern. Wie soll das Bayern entlasten? Wenn ich 100 Euro weniger einnehme, dadurch 40 Euro weniger an den Bund zahle, fehlen mir immer noch 60 Euro. Einfache Rechnung...

      • @Michael Rehm:

        Wenn die von der Erbschaftsteuer betroffenen ihr gespartes Geld dann wieder in Bayern investieren, profitiert sowohl Bayern als auch die Erben. Warum meinen Sie das 8 Länder in der EU überhaupt keine Erbschaftsteuer haben ? Weil sie zu dumm sind zum rechnen ? Nein, weil sie so besser wegkommen.

      • @Michael Rehm:

        Die Quote des Länderfinanzausgleiches steht ja nicht per se fest, sondern ist vom Steueraufkommen abhängig. Wenn Bayern im Ergebnis weniger einnimmt, dann fließt auch weniger in den Länderfinanzausgleich. Damit wird dann nicht die bayerische Finanzkasse entlastet, dagegen jedoch die in Bayern wohnenden Erben.

        Den bayerischen Kämmerern wäre es tatsächlich wurscht.

      • @Michael Rehm:

        Rechnen kann ich auch, aber das spielt bei einem Populisten wie Söder weniger eine Rolle. Er kann damit bei den Wählern eher punkten als mit anderen Maßnahmen. Es liegen ja wieder mal Wahlen an.

  • Mich würde ja die Einordnung eines unabhängigen Anwalts interessieren und nicht die Meinung des Anwalts vom politischen Gegner.

  • "Für Meinel steht außer Zweifel, dass ein Bundesgesetz für die Erbschaftsteuer zulässig ist. Andernfalls bestünde die Gefahr eines „ruinösen Steuerwettbewerbs“. "

    Schwaches Argument. Bei Gewerbesteuerhebesätzen z.B. ist der Steuerwettbewerb zwischen Gemeinden ganz normal und gewollt, damit Kleinstädte auch eine Chance haben und sich nicht alles in den Großstädten konzentriert.

    Der Wettbewerb hätte auch bei der Erbschaftsteuer positive Effekte: Thüringen könnte mit den Sätzen problemlos runtergehen weil das Aufkommen eh niedrig ist, und so Unternehmer anziehen, während Bayern die hohen Erbschaftsteuereinnahmen braucht und nicht so leicht nachgeben kann.

    • @Descartes:

      What's next? Einkommensteuer? Vertragsrecht? Wenn man so argumentiert, kann man alle Bundesgesetze irgendwann abschaffen...

      • @Holger Kaempf:

        Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer, Kapitalertragsteuer steht in der Tat ca. hälftig Bund und Ländern zu; warum sollte das Land über seinen Teil also nicht entscheiden dürfen. In den USA gibt es auch eine federal income tax und eine state income tax. Ohne state income tax konnten Seattle und Austin Tech-Fachkräfte anziehen die sonst alle im Silicon Valley säßen.

        Die Schuldenbremse begrenzt den Steuerwettbewerb: ein Land muss seine laufenden Ausgaben aus Steuern decken. Wer nur niedrige Steuersätze bietet, aber schlechte Infrastruktur/Schulen/..., ist auch nicht attraktiv, sonst würden ja alle von Bayern nach Bulgarien auswandern.

  • Würde das nicht in erster Linie dazu führen, dass insbesondere pflegebedürftige Menschen vor ihrem Lebensende von der Familie bevorzugt in Bayern untergebracht werden? Wie sieht es denn dort aus, mit Pflegeheimen?

    • @ImInternet:

      Die Erbschaftssteuer bei Otto Normalbürger ist den Aufwand nicht wert.

    • @ImInternet:

      Sie überschätzen massiv, für wie viele Personen Erbschaftssteuer überhaupt relevant ist. Nämlich nur für eine sehr kleine reiche Minderheit. Daher kommt im Osten auch nur so wenig Erbschaftssteuer zusammen. Es ist ja nicht so, dass dort weniger Menschen sterben als anderswo. Es gibt dort aber kaum jemanden, der so übermäßig reich ist, dass die Erbschaftssteuer greift.

      • @pumble:

        Letztes Jahr gab es ca. 177000 Erbfälle, bei denen Erbschaftssteuer eingezogen wurde. Da ist nicht nur eine "kleine reiche Minderheit" betroffen.

        • @Abid Kidoh:

          Ich habe vor Jahren auch mal ein paar Hundert Euro Erbschaftssteuer bezahlt da meine Tante halt nur eine entfernte Tante war und so weit entfernt, dass es keine Freibeträge mehr gab.

        • @Abid Kidoh:

          2024 sind ca. 1Mio Menschen in deutschland gestorben, also sind das 17%, schon eher eine Minderheit.

          • @Jesus:

            Und die sind alle "reich?" Bitte alles Lesen (...kleine reiche Minderheit...)