Sohn Lachlan übernimmt Murdoch-Emperium: Konservativ bis in alle Ewigkeit
Der Nachfolgestreit der Murdochs ist geklärt. Ruperts Sohn Lachlan führt das Medienhaus künftig – und darf sich mit einer Klage Donald Trumps befassen.
Lachlan Murdoch ist seit 2023 Vorsitzender von News Corp, einem Medien- und Verlagsunternehmen, zu dem unter anderem Dow Jones, Harper Collins und die New York Post gehören und CEO von Fox, seit sein Vater die Leitung des Tagesgeschäfts der Unternehmen abgegeben hat.
Lachlan gilt als konservativer als seine Geschwister Prudence, Elisabeth und James, denen zuvor die gleiche Kontrolle über das Imperium zugesprochen worden war. Dies soll den 94-jährigen Patriarchen beunruhigt haben, der sicherstellen wollte, dass sein konservatives Erbe fortgeführt und nicht durch seinen Tod unterbrochen wird.
Nach einem jahrzehntelangen Kampf – der als Inspiration für die HBO-Serie „Succession“ gedient haben soll – wurden die Anteile und Stimmrechte in einem neuen Trustfond umverteilt, wodurch Lachlan die Kontrolle erhält. Die jüngsten Geschwister aus Rupert Murdochs dritter Ehe, seine Anfang-20-jährigen Töchter Grace und Chloe, werden gleichberechtigte finanzielle Begünstigte des neuen Trusts sein, jedoch kein Stimmrecht haben.
Ein Milliarden-Buy-out
Mehrere US-Medien, darunter die New York Times und National Public Radio (NPR), zitieren eine anonyme Quelle, die den Wert des Buy-outs auf 3,3 Milliarden Dollar schätzt: jeweils 1,1 Milliarden Dollar für Prudence, Elisabeth und James.
Sollte Rupert Murdoch in Kürze sterben (was bei seinem hohen Alter unvermeidlich erscheint), werden seine Nachkommen aber nicht nur Geld erben. So könnte es Lachlan sein, der sich für die Klage von US-Präsident Donald Trump gegen das Wall Street Journal und seinen jetzigen Besitzer Rupert Murdoch vor Gericht verantworten muss.
„Das Wall Street Journal und Murdoch persönlich wurden von Präsident Donald J. Trump direkt gewarnt, dass der angebliche Brief, den sie von Präsident Trump an Epstein gedruckt haben, eine FÄLSCHUNG ist und dass sie verklagt würden, wenn sie ihn drucken würden“, schrieb der Präsident auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social im Juli 2025.
Der Beitrag des Präsidenten folgte auf einen Bericht des Wall Street Journal über eine Geburtstagskarte aus dem Jahr 2003, die der Präsident angeblich für Jeffrey Epstein geschrieben und gezeichnet hatte. Epstein war Ende der 2000er Jahre wegen Sexualdelikten verurteilt worden und verstarb 2019.
Die taz hat die angebliche Urheberschaft des Präsidenten an dem Brief, der am Montag vom Aufsichtsausschuss des US-Repräsentantenhauses veröffentlicht wurde, nicht unabhängig überprüft.
Im Brief ist die Unterschrift des Präsidenten in einer vulgären Zeichnung eines nackten Frauenkörpers genau auf der Vulva platziert, sodass sie wie Schamhaare aussieht. Das Weiße Haus hat erklärt, dass die Unterschrift und der Brief gefälscht sind.
Aus dem Englischen übersetzt von Ann-Kathrin Leclère
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