Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga: HSV kommt nicht aus Krise

Trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte reicht es bei den Hamburgern nur für ein 1:1. Köln bleibt auswärts zum vierten Mal in Folge ungeschlagen.

Blick in einen Fanblock mit einem großen Transparent, auf dem „Kölle Alaaf“ steht

Immerhin den Karneval haben die Kölner Fans nach Hamburg mitgebracht Foto: dpa

HAMBURG dpa | Der kriselnde Hamburger SV hat auch im dritten Anlauf den ersten Rückrunden-Sieg verpasst. Die Hanseaten kam am Sonntag vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Köln nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Nach dem Fehlstart beträgt der Abstand zum Relegationsrang der Fußball-Bundesliga nur noch vier Punkte. Gegner Köln festigte dagegen mit nunmehr 26 Punkten seinen Mittelfeldplatz – die 3.500 mitgereisten Kölner Fans feierten am Sonntag ausgelassen den Auswärtslauf des FC.

Simon Zoller (42. Minute) brachte die Domstädter im 90. Duell der Traditionsclubs vor 51.999 Zuschauern in Führung, Nicolai Müller (47.) glich aus. HSV-Coach Bruno Labbadia hatte sich zu seinem 50. Geburtstag am Montag eine viel bessere Leistung gewünscht. Raus kam aber das sechste Spiel ohne Sieg für den HSV.

Für die Norddeutschen gab der Mönchengladbacher Wintereinkauf Josip Drmic auf dem linken Flügel für den nach seinem Kopfstoß gegen Michael Gregoritsch suspendierten Ivo Ilicevic sein Debüt. Der 23-Jährige hatte nach nur einer Woche an der Elbe Abstimmungsschwierigkeiten und fand keine Bindung zum Spiel. Überraschend gab Labbadia Gotuku Sakai für Dennis Diekmeier eine Chance, zudem kehrte der nach einer Bauchmuskelverletzung genesene Emir Spahic in die Innenverteidigung zurück. Der Bosnier hatte mit dem FC aus dem 1:2 im Hinspiel noch eine Rechnung offen, weil er nach Notbremse an Anthony Modeste die Rote Karte gesehen hatte.

Die Kölner agierten aus einer defensiven Grundordnung – angefeuert von den Karnevals-Jecken. Schon vor der Partie kochte die Stimmung im närrischen Gäste-Block über, das Abbrennen von Pyrotechnik könnte eine Strafe nach sich ziehen.

Rückstand zur Halbzeit

Der Elf von Trainer Peter Stöger war schon an der Körpersprache anzumerken, dass sie in der Fremde vier Spiele nicht verloren hatte – der HSV kam gegen die gut gestaffelten Gäste kaum durch. Lediglich Matthias Lehmann fehlte wegen einer Gelbsperre und wurde im defensiven Mittelfeld von Dominique Heintz nach ausgestandener Grippe ersetzt. Den ersten Warnschuss gab Modeste (5.) ab, er verfehlte das Gehäuse von René Adler.

Der HSV bestimmte zwar zunächst das Spielgeschehen, kam aber nicht zu nennenswerten Chancen. Der FC hätte durch Filip Mladenovic (25.) und später Modeste (38.) in Führung gehen müssen. Der Franzose köpfte nach Ecke von Marcel Risse an die Latte. Die Gastgeber wurden immer unsicherer und kassierten drei Minuten vor der Pause den verdienten Rückstand. Johan Djourou verlor den Ball an Zoller, der nach Doppelpass mit Jonas Hector Adler überwand.

Der HSV-Kapitän kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt am nächsten Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach. Zur Halbzeit gab es reichlich Pfiffe. Wie ausgewechselt kamen die Hamburger aus Kabine: Müller verwandelte nach guter Vorlage von Gojko Kacar zum Ausgleich. FC-Keeper Timo Horn stoppte danach Kacar (50.) und Artjoms Rudnevs (55.). Auf der Gegenseite vergab Modeste (62.) freistehend vor Adler, der mit seiner guten Form einen erneuten Rückstand verhinderte.

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