Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: SC siegt, HSV kommt nicht voran

Paderborn feiert ein 3:1 gegen Eintracht Frankfurt. Der Hamburger SV und die TSG Hoffenheim können mit ihrem 1:1 alles andere als zufrieden sein.

Trifft wieder: Hamburgs Lasogga freut sich über sein Tor zum 1:1 Bild: dpa

PADERBORN/HAMBURG dpa | Der SC Paderborn sorgt in der Fußball-Bundesliga weiter für Furore. Der Aufsteiger aus Ostwestfalen feierte am Sonntag mit dem 3:1 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt bereits den dritten Saisonsieg und kletterte auf den siebten Tabellenplatz. Marvin Ducksch (66.), Kapitän Uwe Hünemeier (79.) und Stefan Kutschke (85.) erzielten vor 15 000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena die Treffer für die Gastgeber. Alex Meier (57.) hatte die insgesamt enttäuschende Eintracht in Führung geschossen. Durch die Niederlage verpassten die Hessen den Sprung auf den dritten Platz hinter Tabellenführer Bayern München und Borussia Mönchengladbach.

Das Duell zweier personell gebeutelter Teams wurde erst in der zweiten Halbzeit ansehnlich und unterhaltsam. Beide Mannschaften starteten äußerst verhalten ohne echte Torraumszenen in die Partie. Die Gäste aus Frankfurt fanden kaum ein Mittel gegen den gut organisierten Aufsteiger. Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Köln musste Eintracht-Trainer Thomas Schaaf einmal umbauen: Für Abwehrchef Carlos Zambrano, der sich beim Länderspieleinsatz für Chile vor einer Woche einen Außenbandriss im Knie zugezogen hat, rückte Marco Russ aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung, Lucas Piazon kam neu ins Team.

Für Kapitän Meier & Co. gab es in der ersten Halbzeit kein Durchkommen in der Offensive. Takashi Inui probierte es aus 18 Metern, doch der Schuss des Japaners ging weit über das Tor. Inui bemühte sich zusammen mit seinem Nationalmannschaftskollegen Makoto Hasebe um Struktur und Ordnung im Spiel der Hessen. Tatsächlich kontrollierten die Gäste die Partie weitgehend – nachdem Paderborn die bis dato größte Chance vergab. In der elften Minute setzte sich der engagierte Süleyman Koc auf der rechten Seite durch, flankte auf Elias Kachunga, doch die einzige Paderborner Sturmspitze traf den Ball nicht richtig.

Für den zweitgrößten Aufreger der ersten Hälfte sorgte Inui eine Minute vor der Pause. Nach seiner Ballannahme im Strafraum reklamierten einige Fans ein Handspiel, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin ließ zum Glück für die Frankfurter weiterlaufen.

Nach dem Wechsel erhöhten die Hessen Tempo und Offensivbemühungen. Nach feinem Zuspiel von Inui ließ Meier mit seiner Direktabnahme von der Strafraumgrenze Paderborn-Schlussmann Lukas Kruse keine Chance. Vom Innenpfosten sprang der Ball zur Frankfurter Führung ins Netz.

Paderborns Trainer André Breitenreiter reagierte auf Meiers fünftes Saisontor mit einem Doppelwechsel und brachte Ducksch und Stefan Kutschke. Nur zwei Minuten nach ihrer Einwechslung bediente Kutschke seinen Mitspieler Ducksch und der 20 Jahre alte Angreifer traf per Bogenlampe zum 1:1. Die Gastgeber drehten danach auf und boten ihren begeisterten Fans ein spätes Offensiv-Spektakel. Hünemeier und Kutschke trafen zum verdienten 3:1-Endstand.

Der SV konnte seinen Heimfluch nicht beenden

Der Hamburger SV hat seinen Heimfluch auch gegen Bayern-Verfolger 1899 Hoffenheim nicht beenden können und steckt nach dem 1:1 (1:1) in der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga fest. Die TSG ist nach acht Spieltagen weiterhin unbesiegt, büßte aber weiteren Boden auf den Spitzenreiter aus München ein und konnte die direkten Konkurrenten nicht abschütteln. Anthony Modeste (15.) brachte die Kraichgauer in Führung, Pierre-Michel Lasogga (34.) traf zum verdienten Ausgleich. Der erste Heimsieg seit dem 4. April gelang jedoch trotz guter Chancen nicht, mit sechs Punkten verbesserte sich der HSV zumindest auf den Relegationsplatz.

Zwei Wochen nach dem 1:0 in Dortmund war den Hamburgern das neue Selbstvertrauen nach dem ersten Saisonsieg in der Anfangsphase anzumerken. Trainer Josef Zinnbauer hatte den genesenen Kapitän Rafael van der Vaart zurück in die Startelf beordert, dafür rückte Lewis Holtby anstelle von Marcell Jansen auf die linke Seite.

Allerdings war der HSV in der Abwehr häufig zu offen, schon den zweiten Konter nutzten die Gäste. Pirmin Schwegler passte steil auf Modeste, und der Franzose schob Torhüter Jaroslav Drobny den Ball zu seinem dritten Saisontor durch die Beine. Modeste war für Adam Szalai in die Startformation gerückt. Drobny verhinderte bei einem Kopfball von Niklas Süle (21.) sogar das 0:2.

Im Gegenzug besaßen van der Vaart (22.) und Nicolai Müller (23.) gegen Hoffenheims gut reagierenden Schlussmann Oliver Baumann die bis dahin besten Chancen der Hanseaten, die den Schock des Rückstandes damit abgeschüttelt hatten. Zwar waren die Hausherren fußballerisch und von der Spielanlage unterlegen, machten dies aber mit Energie und Einsatz wett. Nach einer Balleroberung von Müller und Pass von Tolgay Arslan schoss der bis dahin nicht in Erscheinung getretene Lasogga zu seinem zweiten Saisontreffer ein.

Bei einem Kopfball von Heiko Westermann, der knapp vorbeiflog, war vor 49.003 Zuschauern sogar die Pausenführung möglich (43.), auf der anderen Seite rettete Drobny das 1:1 gegen den freistehenden Tarik Elyounoussi (45.+1). Zwar begannen die Hamburger auch die zweite Hälfte mit optischer Überlegenheit, hatten bei einem Pfostenknaller von Roberto Firmino aus 25 Metern (55.) jedoch großes Glück. Viel mehr war offensiv von der TSG kaum noch zu sehen, weil der HSV die Partie dominierte.

Lasogga scheiterte erst an Baumann (64.) und setzte dann einen Freistoß haarscharf neben den Pfosten an das Außennetz (66.). Ein 20-Meter-Knaller des Ex-Herthaners ließ die Torlatte erzittern (79.). Zoltan Stieber (83.) besaß die nächste Chance, endlich für den ersten Heimerfolg seit mehr als einem halben Jahr zu sorgen, brachte den Ball aber ebenfalls nicht an Baumann vorbei (83.). Auf der Gegenseite hätte sich das fast gerächt, als ein Schlenzer von Elyounoussi nur hauchdünn vorbeiflog (85.).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.