Sotschi 2014 – Super-Kombination Frauen: Gefühl schlecht – alles gut

Maria Höfl-Riesch verteidigt ihren Olympia-Titel in der Super-Kombination. Im Slalom fährt sie noch vom fünften auf den ersten Platz vor.

Maria Höfl-Riesch umkurvt die Slalomstangen auf dem Weg zu Gold. Bild: dpa

Die Startbedingungen: Könnten für Maria Höfl-Riesch besser sein – aber auch schlechter. Mit über einer Sekunde Rückstand auf die Erstplatzierte, die Amerikanerin Julia Mancuso, beendete sie die Abfahrt auf dem 5. Platz. Eine halbe Sekunde hinter Mancuso liegt die Schweizerin Lara Gut auf dem zweiten Platz.

Die dreifache Silbermedaillengewinnerin von Vancouver 2010, die Slowenin Tina Maze, fährt auf den dritten Rang. Auch die Östereicherin Anna Fenninger ist schneller als Höfl-Riesch. Von den Favoritinnen fährt nur Fennigers Teamkollegin Nicole Hosp langsamer als die Deutsche und landet auf Platz 8.

Die Entscheidung: Schon die erste Abfahrerin, die Slowenin Kristin Saalova, schafft es nur bis zum zweiten Tor. Dann fällt sie und rutscht den Hang hinab. Der Slalom ist nicht einfach gesetzt, insgesamt schaffen es neun Fahrerinnen nicht bis ins Ziel.

Die erste, die den Hang sichtlich ihrem Willen unterwirft, ist Nicole Hosp, die sich mit über einer Sekunde Vorsprung vor das Feld setzt. Mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Hosp geht Höfl-Riesch ins Rennen. Im oberen Abschnitt fährt sie agressiv und setzt die Skier mit Kraft in den Schnee. Beim ersten Zwischenstand führt sie knapp. Im Mittelteil steigert sie sich noch einmal und führt dann bei der zweiten Messung mit knapp einer halben Sekunde. Zum Schluss hat sie im Ziel vier Zentelsekunden Vorsprung. Sie schaut grimmig und sagt, ihr Gefühl sei „nicht gut“ gewesen.

Von den verbleibenen vier Läuferinnen schaffen es Anna Fenninger und Lara Gut nicht ins Ziel, Tina Maze reiht sich hinter Höfl-Riesch und Hosp ein. Mancuso, die Erstplatzierte der Abfahrt, die über sich sagt, eher eine mittelmäßige Slalomfahrerin zu sein, zeigt einen beherzten Lauf, doch ihre Sekunde Vorsprung auf Höfl-Riesch bringt sie nicht ins Ziel. Am Ende ist sie Dritte. Und Maria Höfl-Riesch zum zweiten Mal Olympiasiegerin.

Das Drama: Viele der Athletinnen mussten vor den immer schwieriger werdenden Bedingungen des Hangs kapitulieren. So blieb am Ende für sie nur das Bewusstsein, es probiert zu haben.

Die Schlussfogerung: Es braucht kein gutes Gefühl für gute Zeiten. Und gut ist.

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