Specht der Woche 08.10.: Nie wieder

Christian Specht fordert auf, wachsam zu sein, denn die Nazis haben auch zahllose Behinderte weggeschafft und ermordet.

Bild: Christian Specht

Auf meinem Bild geht es darum, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Der Bus ist aus der Nazizeit. Mit dem haben sie einfach Menschen mit Behinderung und Kranke zu Anstalten gebracht. Auf einem Foto ist mir aufgefallen, dass die Scheiben abgedunkelt sind. Das war, damit die Leute nicht mitkriegen, wie die anderen weggebracht werden. Den Menschen mit Behinderung haben sie nicht erzählt, wo sie hinfahren, sondern gesagt, sie machen einen Ausflug.

In Wirklichkeit sind sie in die Anstalt gefahren. Viele Menschen wussten das und haben weggeschaut. Auch die AfD muss sich damit auseinandersetzen, was die Nazis mit Menschen mit Behinderung gemacht haben.

Ich weiß nicht, ob es etwas ändern würde, wenn sie die Ausstellung angucken. Aber wir müssen sagen: „Nein, das wollen wir nicht mehr.“ So etwas darf nicht wieder passieren, da muss man wachsam sein.

Protokoll: Sophie Spelsberg

Christian Specht, 49, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.