Specht der Woche 11.02.2019: Was wird aus der BVG?

Christian Specht fürchtet sich vor einem BVG-Streik. Aber er versteht auch die unterbezahlten Mitarbeiter.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Ich habe eine U-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gemalt. Denn die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse fallen jetzt manchmal aus. Die Beschäftigten machen nicht mehr mit. Sie wollen mehr Geld und verhandeln deshalb über den Tarif. Die Stadt Berlin hat der BVG jahrelang zu wenig Geld gezahlt, deswegen ist der Betrieb geschrumpft.

Doch plötzlich brauchen sie wieder mehr Personal. Aber weil sie schlecht zahlen, ist es kein Wunder, dass sie nicht genug Mitarbeiter bekommen. Früher hatten die ja ausreichend Leute. Da gab es sogar Mitarbeiter, die im U-Bahnhof in einem kleinen Häuschen standen und über die Lautsprecher „Zurückbleiben, bitte!“ durchgesagt haben. Wir müssen dafür kämpfen, dass die Leute wieder bei der BVG arbeiten wollen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) soll sich mal darum kümmern. Hoffentlich kommt es wegen der Tarifverhandlungen nicht zu Streiks.

Das hatten wir in Berlin schon mal. Da fuhren wochenlang keine Busse. Ich bin damals nicht mehr in mein Büro in der taz gekommen. Denn ich selbst fahre meistens mit dem Bus oder mit der Tram. Aber die Busse fahren nicht immer regelmäßig. Manchmal kommt gar kein Bus, und dann kommen plötzlich drei auf einmal. Deswegen kann ich es gut verstehen, wenn die Leute genervt sind, weil ihre U-Bahn mal wieder zu spät ist.

Protokoll: Markus Kowalski

Christian Specht, 50, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.