Steinbrück bereut Kanzlerkandidatur: „Ausgeprägte Selbsttäuschung“

Anderthalb Jahre später findet Steinbrück, er hätte doch nicht als Kanzler kandidieren sollen: „Ich war blind“ – außerdem schiebt er der SPD die Schuld zu.

Voller Reue? Bild: dpa

BERLIN dpa | Peer Steinbrück bereut seine Kanzlerkandidatur für die SPD. „Die Kanzlerkandidatur war ein Fehler, und zwar meiner. Ich glaube, dass ich einer ausgeprägten Selbsttäuschung unterlag“, sagte der frühere Bundesfinanzminister jetzt im Spiegel-Interview. Steinbrück hatte 2013 die Bundestagswahl gegen Angela Merkel (CDU) haushoch verloren.

Er habe sich gleich auf mehreren Feldern vertan – was seine Chancen im Duell gegen Merkel angehe, die Einschätzung der politischen Stimmung im Land sowie „in der Frage, wie ich als nicht unbedingter Messdiener parteipolitischer Wahrheiten zusammen mit meiner Partei einen solchen Wahlkampf erfolgreich gestalten kann“. Steinbrück: „Ich war etwas blind.“

Aber nicht er allein, auch die SPD habe 2013 strategische Fehler gemacht. Steinbrück fordert von seiner Partei eine Auseinandersetzung mit den Wahlniederlagen von 2009 und 2013.

Er zeigte sich aber skeptisch, ob es dazu kommt. „Ich fürchte, dass sie ohne Aufarbeitung beider Niederlagen, 2009 und 2013, in die Wahl von 2017 gehen könnte.“ Kürzlich hatte Steinbrück bestätigt, dass er mit anderen westlichen Experten die Ukraine beim Wiederaufbau beraten wird.

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