Stiftung Warentest kritisiert Bubble Teas: Zu viel Zucker im Perlentee

Die Stiftung Warentest hat tief in den Becher geschaut – und vor allem Zucker gefunden. Bubble Tea ist ein Trendgetränk, dass alles andere als natürlich ist.

Grün aber nicht unbedingt gesund: Bubble Tea in einem Berliner Cafe. Bild: dpa

BERLIN afp | Zu kalorienreich und voller künstlicher Zusatz- und Aromastoffe: Die Stiftung Warentest hat dem neuen Modegetränk Bubble Tea ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.

Das vor allem bei jungen Leuten so beliebte Produkt auf Tee- und Sirupbasis sei „eine Kalorienbombe inklusive synthetischer Farbstoffe und Aromen“, schreibt die neueste Ausgabe der Zeitschrift test. Die renommierte Verbraucherstiftung hatte exemplarisch vier Bubble Teas untersucht.

Drei Tees enthielten pro handelsüblichem 500-Milliliter-Becher immerhin so viel Zucker wie die gleiche Menge Cola, heißt es in der neuen Ausgabe. Pro Portion seien das 50 bis 60 Gramm – so viel wie die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene maximale Tagesdosis für eine erwachsene Frau. Der vierte Tee im Test übertraf das noch: Er enthielt 90 Gramm Zucker. Das entspreche 30 Stück Würfelzucker in einem einzelnen Becher, warnten die Prüfer in ihrem Bericht.

Teehaltige Bubble Teas enthielten zudem ähnlich viel Koffein wie Cola. Zu ihren Bestandteilen gehörten teils auch synthetische sogenannte Azofarbstoffe wie Tartrazin-Gelb (E 102) oder Allurarot (E 129). Im Test seien die zulässigen Werte zwar nicht überschritten worden, aber die Stoffe stünden generell im Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite auszulösen.

Trendgetränk auf dem Weg um die Welt

Bubble Tea ist ein neues Trendgetränk, das in Asien entstand und sich über die USA nach Europa verbreitete. Es wird von spezialisierten Ketten in eigenen Bars angeboten, findet sich aber zunehmend auch im Sortiment bekannter Fastfood-Unternehmen und Coffee-Shops.

Meist handelt es sich um Mischungen aus schwarzem oder grünem Tee mit Sirup, es gibt auch Varianten mit Milch oder Joghurt. Eigentlicher Clou und Namensgeber sind essbare Perlen oder Geleestücke (sogenannte Bubbles), die in das Getränk gemischt und durch dicke Strohhalme mitgetrunken werden.

Die Anbieter bewerben ihre vor allem auf junge Zielgruppen zugeschnitte Produkte selbst als belebende und vor allem natürliche Geschmackserlebnisse. Die Stiftung Warentest wertet dies als „Marketingstrategie“. Es handle sich um einen „künstlichen Softdrink“. Sie seien gerade vor dem Hintergrund des bei Kindern und Jugendlichen inzwischen weit verbreiteten Übergewichts wegen ihres ihres hohen Zucker- und Kaloriengehalts keine Alternative, betonen die Tester.

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