Streik bei der Lufthansa: Alle Flugzeuge fliegeeennnn... nicht

Die Lufthansa streicht wegen Warnstreiks fast alle Kurzstreckenflüge. Vom Arbeitskampf betroffen sind am Montag auch Interkontinentalflüge.

Bleiben am Boden: Die Lufthansa-Flieger. Bild: ap

FRANKFURT/MAIN afp | Passagiere der Lufthansa müssen am Montag den Ausfall hunderter Flüge in Kauf nehmen. Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi streiche das Unternehmen fast alle Deutschland- und Europaflüge, teilte die Lufthansa mit. Auch bei den Langstreckenflügen werde es zu Ausfällen kommen.

Insgesamt könnten von den für Montag geplanten 1.650 Kurzstreckenverbindungen nur rund 20 angeboten werden, erklärte der Konzern. Nur einzelne Kurzstreckenflüge könnten starten, beispielsweise weil der Streik in Berlin bereits um 14.30 Uhr enden solle. Laut Lufthansa werden in Frankfurt am Main von 50 geplanten Interkontinentalflügen nur sechs starten, in München würden nur drei im Sonderflugplan erhalten bleiben. Dagegen könnten in Düsseldorf alle drei geplanten Langstreckenflüge wie geplant verkehren.

Das Unternehmen veröffentlichte auf seiner Webseite lufthansa.com einen Sonderflugplan und richtete eine kostenfreie Hotline (0800 850 60 70) ein. Wer einen Flug innerhalb Deutschlands gebucht hat, kann nach Angaben der Lufthansa stattdessen mit der Deutschen Bahn fahren.

Der Warnstreik am Montag betrifft nach Angaben von Verdi unter anderem Deutschlands größten Flughafen in Frankfurt am Main sowie die Standorte Hamburg, München, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf und Köln. Die Lufthansa-Tochter Germanwings teilte am Sonntagnachmittag mit, nach derzeitigem Stand fänden alle Germanwings-Flüge am Montag statt. Da es jedoch zu Verzögerungen und Verspätungen komme könne, sollten die Fluggäste frühzeitig anreisen und sich auf den Websites der Airline sowie der Start- und Zielflughäfen informieren.

Verdi hatte am Freitag zu dem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen, um in den laufenden Tarifverhandlungen Druck zu machen. Die Lufthansa habe in der dritten Runde am Mittwoch „kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt“. Die Tarifverhandlungen laufen seit Ende Februar. Verdi verlangt für rund 33.000 Beschäftigte der Lufthansa am Boden und an Bord der Flugzeuge 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Beschäftigungssicherung zentrales Ziel

Für die Gewerkschaft zentral ist zudem die Forderung nach Beschäftigungssicherung. Zudem will sie Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreichen. Laut Verdi hatte die Lufthansa ein Angebot vorgelegt, das für die ersten Monate Gehaltserhöhungen zwischen 0,4 und 0,6 Prozent in den ersten zwölf Monaten vorsieht.

Die Lufthansa selbst sprach von einem Angebot mit einer zweistufigen Gehaltserhöhung in Höhe von 1,7 Prozent für die Lufthansa AG, in Höhe von 2,1 Prozent für die Frachttochter Lufthansa Cargo und den IT-Dienstleister Lufthansa Systems und im Umfang von 2,3 Prozent für die Lufthansa Technik.

Die Lufthansa durchläuft ein Spar- und Kürzungsprogramm. Der Konzern will unter anderem weltweit 3.500 Stellen in der Verwaltung streichen und so zusammen mit anderen Schritten sein Ergebnis im laufenden Geschäft um 1,5 Milliarden Euro verbessern.

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