Streit der Woche: Soll die EU die Zeitumstellung stoppen?

Am Sonntag springen die Uhren eine Stunde zurück. Wie jedes Jahr im Oktober. Dabei stört die Zeitumstellung den Biorhythmus – und verursacht Unfälle.

Bei Kerzenlicht lässt sich die Zeitumstellung umso genüsslicher zelebrieren. Bild: ap

BERLIN taz | Wer sich am Sonntag zum Frühstück niederlässt, wird sich vielleicht ausgeschlafener fühlen als sonst. Die im März verlorene Stunde ist dann über Nacht zurückgekehrt. In allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union endet die Sommerzeit.

Einige Politiker würden das gern ändern. Das letzte Mal sprach sich FDP-Politikerin Gudrun Kopp vor zwei Jahren dafür aus, die Sommerzeit in der EU zur „Normalzeit“ zu erklären. Aber auch Krankenkassen beklagen halbjährlich, dass nach der Zeitumstellung mehr Unfälle passieren. Die Verkehrsbetriebe müssen ihre Fahrpläne anpassen. Und viele Menschen jammern über Schlafstörungen.

Erfunden wurde die Zeitumstellung ursprünglich, um Energie zu sparen. Deutschland versuchte bereits im Ersten Weltkrieg so sparsamer zu wirtschaften. Mit der Ölkrise in den siebziger Jahren setzte sich die Idee in ganz Europa durch. Ein Land nach dem anderen führte die Zeitumstellung ein. 1980 entschied sich die Bundesrepublik dafür.

Mehr als sechzig Länder weltweit stellen ihre Uhren um. Auch die USA halten größtenteils an der zweigeteilten Zeit fest. Russland dagegen lebt seit März dauerhaft in der Sommerzeit. Präsident Dmitri Medwedew sagte dazu, die Umstellung verursache „Stress und Krankheiten“ und bringe den menschlichen Biorhythmus durcheinander. Auch Russlands „unglückliche Kühe“ sind Medwedew zufolge jetzt besser dran, da sie „die Zeitumstellung nicht verstehen und außerdem nicht begreifen, dass sie nun zu einer anderen Zeit gemolken werden“.

Befürworter der Zeitumstellung halten dagegen, früheres Aufstehen im Sommer sei ganz natürlich und schade den Menschen nicht. Im Gegenteil, es erhöhe die Produktivität und sei damit auch volkswirtschaftlich von Vorteil.

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