Streit der Woche: Ist die Schweinegrippe-Impfung hysterischer Quatsch?

50 Millionen Impfdosen haben die Bundesländer bestellt – ab Ende September soll geimpft werden. Zumindest den Risikogruppen wird das empfohlen. Doch einige Experten warnen vor der Anti-Grippe-Spritze.

Nur ein harmloser Pickser! Oder doch nicht? Bild: ap

Ab Ende September soll in Deutschland der Impfstoff gegen das Schweinegrippevirus H1N1 zur Verfügung stehen. Risikogruppen rät die Regierung zur Impfung – immerhin forderte die neue Influenza weltweit bereits über 2.000 Menschenleben. Dennoch raten manche Experten von der Schutzimpfung ab: zu hoch sei das Risiko auf Nebenwirkungen, zu wenige Testpersonen hätten den Stoff erhalten.

250.000 Menschen haben sich weltweit mit dem H1N1-Virus infiziert. Um die deutsche Bevölkerung vor der neuen Grippe zu schützen, haben die Bundesländer nun 50 Millionen Impfstoffdosen bestellt. In wenigen Wochen können sich zunächst Menschen aus den Hauptrisikogruppen – Schwangere, chronisch Kranke und sogenanntes Schlüsselpersonal - impfen lassen.

An einer saisonalen, normalen Grippe erkranken laut WHO jährlich zwischen drei und fünf Millionen Menschen, bis zu 500.000 sterben daran. An der Schweinegrippe ist in Deutschland bislang noch niemand gestorben, selbst die WHO schätzt den Verlauf der Grippeausbreitung in Deutschland als eher moderat ein. Ist es nötig, sich dennoch impfen zu lassen?

Befürworter der Impfung verweisen darauf, dass das Virus bis zur nächsten Grippe-Welle mutieren und damit aggressiver werden könnte. Aufgrund seiner Struktur hat das Schweinegrippevirus das Potential sich in einen sehr gefährliche Grippe zu verwandeln. Eine Impfung böte dann zwar auch keinen völligen Schutz, dürfte aber die Ausbreitung erheblich erschweren und die Rate möglicher Todesfälle deutlich reduzieren.

Wer möchte, dass sein Beitrag zum sonntazstreit nicht nur hier, sondern auch in der kommenden sonntaz erscheint, schicke bitte gleichzeitig per Mail ein jpg-Foto (zur Veröffentlichung) und eine Telefonnummer für Rückfragen an streit@taz.de. Redaktionsschluss: Mittwoch 21 Uhr.

Näheres zum Verfahren siehe im "Stichwort" rechts.

Kritiker verweisen auf unzureichende Tests bei der Produktion des Impfstoffes gegen das H1N1-Virus. Zu hoch seien im Moment noch die Risiken auf unerkannte Nebenwirkungen. Zudem halten Kritiker den Druck auf die Bevölkerung zur Impfung für Panikmache. Zu früh sei die Schweinegrippe zur Pandemie erhoben, zu schnell auf vorhandene Impfstoffe verwiesen worden. Alles nur Angstschüren aus Profitgier der Pharmaindustrie?

Was meinen Sie? Ist die Impfempfehlung nur eine von der Pharmaindustrie geschürte Hysterie?

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