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Streit um russisches VermögenVier EU-Länder stellen sich quer

Auf dem EU-Gipfel will Merz durchbringen, dass die EU das russische Zentralbankvermögen übernimmt. Doch nicht alle sind einverstanden.

Von hier soll das Geld auf die Europäische Kommission übertragen werden: die Euroclear-Zentrale in Brüssel Foto: Geert Vanden Wijngaert
Eric Bonse

Aus Brüssel

Eric Bonse

Jahrelang war es still um das russische Zentralbankvermögen in der EU. Die geschätzt 210 Milliarden Euro, die zum größten Teil in Belgien, aber auch in Deutschland und Frankreich liegen, galten als tabu: Sie sind durch die Staatenimmunität geschützt. Ein Zugriff wäre illegal, hieß es in Moskau, aber auch in Brüssel und Berlin.

Doch nun ist ein heftiger Streit um die „Russian Assets“ entbrannt. Russland will sein Geld zurück und hat in Moskau Klage gegen den belgischen Finanzdienstleister Euroclear erhoben, wo das Gros des Geldes liegt. US-Präsident Donald Trump möchte das Vermögen für seinen Friedensplan und für Geschäfte in der Ukraine nutzen.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich eingeschaltet. Mit Nachdruck fordert er, dass die EU das russische Vermögen übernehmen soll, um damit ein „Reparationsdarlehen“ für die Ukraine zu finanzieren. Bis zu 140 Milliarden Euro sollen auf diesem Umweg nach Kyjiw fließen – wenn es nach Merz geht, vor allem für Waffenkäufe.

Beim EU-Gipfel am kommenden Donnerstag in Brüssel will Merz seinen umstrittenen Plan durchboxen. Es gehe um Europas Handlungsfähigkeit, heißt es in Berlin. Doch nun stellen sich mehrere EU-Länder quer. Neben Belgien, das schon im Oktober protestiert hatte, haben überraschend auch Italien, Bulgarien und Malta Bedenken angemeldet.

Die EU soll „alternative Optionen“ prüfen

In einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission fordern die vier Rebellen, „alternative Optionen“ zur Unterstützung der Ukraine zu prüfen. Das russische Vermögen dürfe nicht angetastet werden, meinen der belgische Premier Bart De Wever und seine Amtskollegen. Es müsse so lange stillgelegt werden, bis Russland den Krieg beendet.

Damit gehen sie auf Gegenkurs zu Merz und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die für die Umsetzung der Pläne zuständig ist. Die beiden deutschen CDU-Politiker sind der Auffassung, dass ein Zugriff machbar sei, da das russische Vermögen nicht konfisziert, sondern nur verlagert werde – von Euroclear auf die EU-Kommission.

Das sehen allerdings viele Experten völlig anders. Nicht nur Euroclear, sondern auch die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds haben vor einem Zugriff auf die „Russian Assets“ gewarnt. Er könnte das Vertrauen in die Eurozone untergraben und zur Flucht der internationalen Anleger aus dem Euro führen, heißt es.

Nicht nur Belgien wäre gefährdet, weil das Gros bei Euroclear in Brüssel liegt. Auch andere EU-Länder machen sich Sorgen. Denn von der Leyen will den heiklen Zugriff auf das russische Vermögen durch nationale Garantien der 27 EU-Länder absichern. Allein auf Deutschland käme eine Garantiesumme von mehr als 50 Milliarden Euro zu.

Mehrheit für Merz’ Pläne nicht sicher

Die Bundesrepublik kann sich dies vielleicht leisten – andere EU-Länder eher nicht. Belgien ist jetzt schon überschuldet, auch Frankreich und Italien haben Budgetprobleme. In Paris ist nicht einmal klar, ob die Regierung eine Ukraine-Garantie durchs Parlament bringen würde. Deshalb gilt auch Frankreich als Wackelkandidat.

Wankt die Mehrheit für Merz und von der Leyen? Kurz vor dem entscheidenden EU-Gipfel, der am Donnerstag beginnt, laufen in Berlin und Brüssel die Drähte heißt. Um das russische Vermögen auf die EU-Kommission zu übertragen und das „Reparationsdarlehen“ zu beschließen, braucht es zwar nur eine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten. Doch die ist noch nicht sicher.

Wie eng es werden kann, hat sich am vergangenen Freitag gezeigt. Da hat die EU in ungewöhnlicher Eile beschlossen, das russische Vermögen auf unbegrenzte Zeit stillzulegen. Damit wird es vor einem Zugriff aus Russland und aus den USA geschützt. Bisher musste die entsprechende EU-Sanktion alle sechs Monate erneuert werden.

Der Beschluss stand jedoch bis zuletzt auf der Kippe. Ungarn und die Slowakei protestierten, weil Sanktionsbeschlüsse normalerweise einstimmig gefasst werden müssen – sie sind mit einem rechtlichen Trick übergangen worden. Und Belgien, Italien, Bulgarien und Malta hielten in einer Erklärung fest, dass ihre Zustimmung auf keinen Fall als „Ja“ zum Ukraine-Kredit gewertet werden könne. Diese heikle Entscheidung wollen sich die vier Rebellen bis zum EU-Gipfel vorbehalten.

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60 Kommentare

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  • « Mit Nachdruck fordert [Merz], dass die EU das russische Vermögen übernehmen soll, um damit ein „Reparationsdarlehen“ für die Ukraine zu finanzieren. »



    Nicht „finanzieren“ muss es heißen, sondern „besichern“. Deshalb nennt sich das Projekt auch „Reparationsdarlehen“, und nicht „vorgezogene Reparationen“. Das ist ein großer Unterschied.



    Belgien und andere Staaten, die die Gelder halten, werden dadurch von ihrem Haftungsrisiko als Einzelstaat befreit, ohne zig bilaterale „Beistandsverträge für den Fall dass“ mit anderen EU-Staaten schließen zu müssen. Nun haftet die EU als Ganzes, d.h. jedes Mitglied nach Wirtschaftskraft.



    Außerdem hört das endlich das traurige Schauspiel alle sechs Monate auf, wenn Putins trojanisches Pferd Orban seine Erpressungs- und Nötigungsversuche startet.



    Und Last but not least wird Trump nun lernen müssen, das das russische Staatsvermögen keine Verfügungsmasse ist, die sich seine Kumpels und Putins Oligarchen teilen können.



    Mich würde noch die technische Seite interessieren. (Wieso dafür eine einfache Mehrheit reichte, und wie im Einzelnen abgestimmt wurde).

  • Viele von denen, die jetzt besonders heftig Russland verteidigen und vor Rechtsbruch warnen, sind bei Russlands ganzen Verbrechen eher gelassen, zucken mit den Schultern und behaupten, dass man das eben als Realität hinnehmen müsse.

    Warum soll Russland dann nicht die Beschlagnahmung seiner Gelder als Realität anerkennen?

    • @Suryo:

      Völkerrechtswidriges Verhalten eines Staates hebt nicht automatisch den Schutz seines Vermögens im Ausland auf. Die Immunität staatlicher Vermögenswerte und der Eigentumsschutz sind zentrale Grundsätze des internationalen Rechts, die gerade nicht von politischer Opportunität abhängen.

      Eine einseitige Konfiskation russischer Staatsgelder ohne eindeutige völkerrechtliche Grundlage würde einen Präzedenzfall schaffen. Russland hat bereits deutlich gemacht, dass es dies als Rechtsbruch wertet und entsprechende Gegenmaßnahmen prüfen würde. Dazu zählen insbesondere Beschlagnahmen oder Zwangsverwaltungen von Vermögenswerten aus EU-Staaten in Russland, die völkerrechtlich dann mit ähnlicher Argumentation gerechtfertigt würden.

      Rechtsstaatlichkeit zeigt sich nicht darin, ob man die „richtige“ Seite unterstützt, sondern darin, ob man auch unter politischem Druck an rechtlichen Standards festhält. Wer diese Standards aufgibt, schwächt langfristig nicht Russland, sondern das internationale Rechtssystem – und damit auch den Schutz eigener Vermögenswerte im Ausland.

      • @Zippism:

        Völkerrechtswidriges Handeln eines Staates hebt die Immunität staatlicher Vermögenswerte nicht automatisch auf. Genau diese Immunität und der Eigentumsschutz sind tragende Säulen des Völkerrechts und gelten unabhängig von politischer Bewertung. Eine einseitige Nutzung oder Konfiskation russischer Zentralbankgelder ohne eindeutige völkerrechtliche Grundlage würde diese Grundsätze unterlaufen und einen folgenreichen Präzedenzfall schaffen.

        Damit würde signalisiert, dass Eigentumsschutz von politischer Opportunität abhängt. Das schwächt nicht nur die Rechtsposition der EU, sondern öffnet ausdrücklich die Tür für Reziprozitätsmaßnahmen. Russland hat bereits rechtliche Instrumente zur Zwangsverwaltung und Enteignung von Vermögenswerten „unfreundlicher Staaten“ geschaffen.

        Besonders relevant: EU-Unternehmen hielten vor dem Krieg laut EU-Daten rund 200–215 Mrd. € an direkten Investitionen in Russland. Diese Vermögenswerte sind deutlich leichter angreifbar als im Ausland liegende Zentralbankreserven. Wer den völkerrechtlichen Eigentumsschutz relativiert, gefährdet damit konkret den Schutz eigenen Auslandsvermögens.

      • @Zippism:

        Es ist keine „Konfiskation“ geplant, sondern, das verwahrte Vermögen zur Besicherung von Krediten an die Ukraine zu verwenden. Dazu muss das Vermögen dauerhaft eingefroren sein, denn die Kredite sind ja langfristig.



        Das Einfrieren des Vermögens 2022 war der eigentliche Rechtsbruch, der hat der Bonität der Eurozone nicht geschadet, wieso sollte jetzt plötzlich ein Vertrauensverlust einsetzen, wo sich formal doch nichts ändert (das Ganze bleibt russisches Staatsvermögen)?



        Dass Putin mit allen Mitteln dagegen intrigiert und kämpft, ist klar. Er hat sogar Trump Häppchen der Staatsreserve hingeworfen in seinem „28-Punkte-Plan“, in der Hoffnung, dass der die Europäer ausbremst.



        Wenn das durchgeht, ist, zusammen mit dem was noch an Geldern kommt (z. B. PURL-Programm), die Finanzierung der Ukraine auf zwei, drei Jahre mindestens gesichert, das hält die russische Wirtschaft nicht durch.



        „Beschlagnahmen … von Vermögenswerten aus EU-Staaten“



        Sie meinen Vermögenswerte VON EU-Staaten? Was soll das sein, ein paar Botschaftsgebäude? Falls sie Privatvermögen von EU-Unternehmen meinen, die werden schon seit 2022 drangsaliert, zu Verkäufen unter Wert gezwungen etc.

      • @Zippism:

        Ihre Aussagen zur Staatenimmunität waren in sich sehr stimmig, leider trifft das weniger zu, wenn es um das eingefrorene russische Vermögen geht.

        Zuerst ist es wichtig zu wissen, das die Staatenimmunität sich nicht auf die verbuchte Bareinlage bezieht und um die geht es in der Diskussion, sondern rein auf den daraus resultierenden Ansprüchen Russlands gegenüber Euroclear bezogen ist.

        Unter Berücksichtigung der völkerrechtlichen Normen, fällt es zudem schon ins Gewicht das Russland nicht nur einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt sondern auch seiner völkerrechtlichen Sekundärverpflichtung nicht nachgekommen ist. Und die besteht nunmal aus Reparationszahlungen.

        Wenn die EU jetzt wie geplant ein Reparationsdarlehen auflegt und dazu auf einen Teil des eingefrorenen Barvermögens zurückgreift, dürfte das völkerrechtlich nur schwer zu beanstanden sein. Denn der Immunitätsschutz gegenüber Euroclear wäre davon nicht berührt. Und käme Russland seinen Reparationsverpflichtungen nach würden diese mit dem Darlehen verrechnet. Das Staatsvermögen bliebe also unangetastet.

        Ein Novum wäre es nur dann, wenn Russland gar nicht beabsichtigt überhaupt Reparationszahlungen zu leisten.

      • @Zippism:

        Es geht mir hier um die Leute, die mit den schrecklichsten Verbrechen Russlands deutlich weniger Probleme haben als mit dem “Verbrechen”, Russland zu enteignen.

        • @Suryo:

          Es gibt einen klaren moralischen Doppelstandard: Viele reagieren auf russische Kriegsverbrechen mit Relativierung oder Gleichgültigkeit, während sie bei der möglichen Enteignung russischer Staatsgelder plötzlich größte rechtsstaatliche Empörung zeigen. Diese Inkonsistenz kann man benennen.

          Daraus folgt jedoch kein rechtliches Argument. Kriegsverbrechen und die Beschlagnahme staatlicher Vermögenswerte sind unterschiedliche Ebenen. Russlands Angriffskrieg ist eindeutig völkerrechtswidrig und seine Verbrechen müssen verfolgt werden. Das hebt aber nicht automatisch die völkerrechtlich anerkannte Immunität staatlicher Vermögenswerte auf.

          Diese Regeln dienen dazu, Eskalations- und Vergeltungslogiken zu verhindern. Eine einseitige Konfiskation ohne klare Rechtsgrundlage würde einen Präzedenzfall schaffen, der sich langfristig gegen alle Staaten richten kann. Rechtsstaatlichkeit zeigt sich nicht darin, ob man die „richtige“ Seite unterstützt, sondern darin, ob man auch unter politischem Druck an rechtlichen Standards festhält.

          Wer Rechtsbruch mit Rechtsbruch beantwortet, schwächt am Ende nicht Russland, sondern das internationale Rechtssystem.

  • Mein erster Gedanke war "Himmel, nicht noch ein Scheuer-Manöver!" Habe aber nun eine andere Vermutung : Es ist völlig egal ob dieses Vorhaben rechtskonform ist. Auf politischem Weg scheint es nicht möglich zu sein weitere Gelder für die Ukraine (aus den EU Staaten) zu mobilisieren (den Bürgern dies zu vermitteln). Also nimmt man das eingefrorene russische Geld und verabredet das alle EU-Staaten für die Freigabe haften.

    Wenn es nun klappt ist man der geniale Held der Stunde, wenn nicht zahlen die Bürger EU-weit die Zeche. Hauptsache das Geld ist dort wo man es haben wollte.

    Und wenn sich daraus mal wieder ein Sparzwang ergäbe weil sich im Haushalt weitere Milliardenlöcher auftun, dann wissen wir ja schon wo als erstes und wo ganz sicher nicht gespart wird....

    ...wer die Leidtragenden und wer die Profiteure sein werden. ( sozial, ökonomisch und ganz eklig: politisch )

  • Diese Vermögen sollten am Ende gewiss in einen ukrainischen (zivilen) Wiederaufbaufonds fließen. Insofern ist es richtig, sie zunächst weiter zu blockieren und zur Verhandlungsmasse in den Friedensgesprächen zu machen. Völlig kontraproduktiv wäre es m.E. aber, sie jetzt unter klarem Rechtsbruch zur Fortsetzung des Krieges zu verwenden. Erstens wären sie dann im Wortsinne verbrannt und keine Verhandlungsmasse mehr. Zweitens wäre ein solches Fait accompli für Russland zweifellos Anlass (oder Vorwand), sich einer Friedenslösung in den anderen Punkten zu verweigern. Wenn Merz sich durchsetzte, so wäre das ein Signal, dass Europa die Friedensverhandlungen torpedieren will. Aber wozu? Um zunächst mit russischen Geldern den Krieg und dann aber schließlich mit eigenen Geldern den Wiederaufbau zu finanzieren?

    • @Kohlrabi:

      Sie unterliegen, wie viele, aufgrund der Verhandlungen, die seit Monaten geführt werden, der Illusion, Putin wäre interessiert an Wegen, den Krieg zu beenden, oder gar bereit zu Kompromissen.



      Mit anderslautenden Verlautbarungen, seinen eigenen (alles läuft "nach Plan") oder denen von Laworow, Peskow, Uschakow (gefühlt dreimal wöchentlich: Forderung nach de-jure-Anerkennung der russischen Souveränität über Krim und alle vier Regionen durch USA und Europäer) will ich da gar nicht kommen. Sind ja nur Worte. Es zählen die Taten.



      Vor kurzem wurde in der Duma die mittelfristige Finanzplanung für 2027 und 2028 beschlossen, mit gleichbleibend hohen Militärausgaben.



      Schon vor einigen Monaten hat Russland die Gesetzgebung geändert, um jeden, der mal gedient hat, zu einem Reservisten zu erklären und einfach einziehen zu können. Die Zeit der hohen Bonuszahlungen ist vorbei.



      Und Putin hat vor einigen Tagen ein neues Gesetz über die Integration der neuen Regionen unterschrieben, mit Maßnahmenkatalogen auf Jahre hinaus.



      Die Liste ließe sich fortsetzen.



      Putin hat dafür keinen Vorwand oder Anlass seitens der EU gebraucht.

  • Die Unterstützung der Ukraine ist notwendig, doch der Zugriff auf eingefrorene russische Staatsvermögen ist rechtlich und politisch riskant. Diese Gelder unterliegen der Staatenimmunität. Wird sie aufgeweicht, verliert Europa an Glaubwürdigkeit als verlässlicher Rechtsraum. Investoren könnten daraus schließen, dass Vermögen in der EU politisch verfügbar ist – mit Folgen für Euro und Finanzstabilität. Solidarität darf nicht bedeuten, grundlegende Prinzipien des Völker- und Eigentumsrechts zu opfern.

    • @Zippism:

      Ich weiß nicht, ob es Europa wirklich guttut, unter allen Umständen immer der verlässliche, "brave" Partner zu sein, dem man beliebig auf der Nase herumtanzt, solange man mit irgendeinem (in Hoffnung auf Freundschaft geschlossenen) Vetrag herumwedelt. Es gibt auch sowas wie den "Wegfall der Geschäftsgrundlage" für solche Regeln wie die Staatenimmunität.

      Man mag ja immer gesprächsbereit sein im diplomatischen Sinne, aber irgendwo muss auch, frei nach T. Roosevelt, der Knüppel durchschauen. Ein glaubhaftes "Du kannst hier Geschäfte machen, Dein Geld ist sicher und wir werden Dir immer offene Arme ausbreiten, wenn Du in Frieden kommst. Aber leg Dich halt bitte nicht mit uns an." ist so gesehen auch eine Form Verlässlichkeit (und zwar eine, an der es Europa aktuell schmerzlich gebricht).

      • @Normalo:

        Eine solche Logik unterschätzt die Kosten der Grenzüberschreitung. Staatenimmunität ist kein Freundschaftsdienst, sondern ein tragendes Prinzip internationaler Ordnung. Ihr „Wegfall“ nach politischer Opportunität würde einen Präzedenzfall schaffen, den andere dankbar aufgreifen. Russland – aber auch andere Staaten – könnten europäische Staats- und Privatvermögen spiegelbildlich konfiszieren und dies ebenfalls mit „Wegfall der Geschäftsgrundlage“ begründen. Der Schaden für europäische Unternehmen, Pensionsfonds und Banken wäre real und unmittelbar.

        Gerade Europas Stärke liegt darin, dass Recht nicht vom politischen Konflikt abhängt. Ein Rechtsraum, der Vermögen nur solange schützt, wie der Eigentümer genehm ist, verliert Attraktivität für Investoren – auch für jene aus befreundeten Staaten. Abschreckung entsteht nicht durch Regelbruch, sondern durch Berechenbarkeit, wirtschaftliche Stärke und geschlossene Sanktionen im bestehenden Rechtsrahmen. Der „Knüppel“, der auf Kosten des Rechts eingesetzt wird, trifft am Ende vor allem uns selbst.

        • @Zippism:

          Jurisitsch natürlich Alles super begründet. Aber wer brandaktuell (im Gegensatz zu "vor 80 Jahren") seine Nachbarn überfällt und nicht nur die internationale Ordnung, sondern den Frieden auf unserem Kontinent zerstört, ist nicht bloß "nicht genehm". Diesen feinen Unterschied wird auch der internationale Geschäftsverkehr verstehen. Gegenüber den Delinquenten selbst ist dann freilich wirklich mal "klare Kante" angesagt - was angesichts der fortgesetzten Geschäfte mit Russland nicht ganz einfach wäre, gebe ich zu.

          Die Erkenntnis "Der Kügere gibt nach, bis er irgendwann der Dümmere ist" impliziert, dass auch der Klügere irgendwann mal seine Schäfchen zählen und überlegen sollte, ob der grundsätzlich "klügere" Weg (hier Rechtsbefolgung, komme was da wolle) nicht real den Bogen überspannt. Was Sie anführen, ist absolut bedenkenswert. Ich meine nur, dass dieser Punkt zum Schäfchenzählen definitiv gekommen ist. Die hunderte Milliarden festgesetzter Gelder sind ein Pfund, mit dem man mindestens überlegen sollte zu wuchern, solange wir keinen besseren Anpack finden, um Russland zur Vernunft zu bringen.

          • @Normalo:

            Niemand bestreitet, dass Russlands Angriffskrieg eine Zäsur ist und entschlossene Reaktionen verlangt. Gerade deshalb ist entscheidend, wie wir reagieren. Staatenimmunität ist ein Selbstschutzprinzip internationaler Ordnung. Wird sie politisch relativiert, entsteht kein sauberer Sonderfall Russland, sondern ein Präzedenzmaßstab, den andere dankbar übernehmen würden – auch gegen europäische Vermögen.

            Die Annahme, Investoren würden den „feinen Unterschied“ schon verstehen, ist riskant. Kapital reagiert nicht moralisch, sondern vorsorglich. Schon der Eindruck, dass Eigentum im Konfliktfall politisch verfügbar wird, beschädigt Europas Attraktivität als Rechts- und Finanzraum – und trifft uns stärker als Russland.

            Die eingefrorenen Vermögen sind zudem kein brachliegendes Pfund, sondern bereits ein wirksames Druckmittel. Einfrieren erhält Rechtsansprüche, signalisiert Konsequenz und bewahrt Verhandlungsmasse für künftige Entschädigungsmechanismen. Eine endgültige Enteignung wirkt entschlossen, verbraucht dieses Pfund aber irreversibel auf Kosten unserer eigenen Glaubwürdigkeit.

      • @Normalo:

        "Es gibt auch sowas wie den "Wegfall der Geschäftsgrundlage" für solche Regeln wie die Staatenimmunität"

        Ein theoretisches Konzept das Recht der Staatenimmunität mit dem Recht der Staatenverantwortlichkeit zu verknüpfen haben schon viele Völkerrechtler versucht und sie sind alle aus dem selben Grund gescheitert.

        Das Völkerrecht gilt universell und alle Staaten sind daran gebunden. Würde die Staatenimmunität aufgrund eines Anspruchs mit Hilfe eines Konstrukts durchbrochen, obliegt die Feststellung, ob es sich bei den acta iure imperii um Kriegsverbrechen handelt, wieder den nationalen Gerichten. Diese wiederum würden versuchen unter Zuhilfenahme des Konstrukts die Immunität anderer Staaten aufzuheben. Die Folgen wären, das die Kriegsverbrechen der letzten 100 Jahre von Opfern und deren Nachkommen wieder zum Prozessgegenstand würden. Gerade für Deutschland würde das den sicheren finanziellen Ruin bedeuten.

        An einer Fragmentierung der Rechtssprechung kann keinem Staat gelegen sein, schon in Hinblick auf das Staatsvermögen, welches dann weltweit vor keinem Zugriff mehr sicher wäre.

      • @Normalo:

        Interessante juristische Sicht 😎

        Das Problem ist nur, dass Trump sofort den ganz großen Zollknüppel rausholen wird, wenn wir das Geld nicht rausrücken. Scheinbar gibt es zwischen Trump und Putin eine Vorabsprache, dass ein beträchtlicher Teil des Geldes zum Vorteil der USA verwendet wird.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Gegenüber Trump wäre es erst recht ungeschickt, eine zwölfstellige Verhandlungsmasse einfach so herzugeben, würde ich sagen. Es ist ja auch nicht so, als könnte die EU z. B. die Waffen, die man von dem beschlagnahmten Geld für die Ukraine bereitstellen will, ohne weiteres selbst herstellen. Warum also, aus Mr. Deal's Sicht, den nächsten Handelskrieg vom Zaun brechen, während Lockeed, General Dynamics & Co. die Telefone heißlaufen lassen, man möge ihnen doch gefälligst nicht das Geschäft vermiesen?

          • @Normalo:

            Trump macht Geschäfte nach Mafiosi Art. Entweder zahlen oder Betonschuhe. Er hält sich nicht an übliche Regeln.



            Das mit der Verhandlungsmasse geht also schief.

  • Mir ist der Text viel zu reißerisch geschrieben. Warum den bitte "Rebellen". Die EU ist eine Wirtschaftsunion. Für die Frage von Russlandsubventionen hat die EU keine Kompetenz; die Länder haben sich bisher auf freiwilliger Basis geeingigt. Wenn das jetzt zukünftig nicht mehr der Fall sein sollte - zumal mit nachvollziehbaren Gründen - dann wäre das nicht der Untergang der EU.

  • Erschreckend wie unverblümt Merz und von Leyen ihre Unberechenbarkeit bei gleichzeitiger Naivität zur Schau stellen. Was zählt schon Glaubwürdigkeit, Vertrauen und das Einhalten von Regeln und Gesetzen?







    Ob innenpolitisch (z.B. "Sondervermögen"), EU-politisch (Big deal, Regelverstoß zur Umgehung der Einstimmigkeit etc ) oder bei der völkerrechtswidrigen Enteignung von Russland: Merz & Co haben die Kontrolle über ihr politisches Handeln verloren. Frei nach dem Motto: "was kümmert mich mein Geschwätz von gestern."







    Einerseits verliert unsere Regierung national und andererseits Deutschland international immer mehr an Vertrauen und Bedeutung. Erschreckend auch, welche "Alternativen" national und international im Gegenzug an Bedeutung zulegen.

    • @Black & White:

      Das mögen sie und ihre Russlandfreunde so sehen.

  • Zu dem Komplex Reperationen sollte man mal überlegen, was bringt es?



    Nehmen wir mal die Vergangenheit. 1870/71 wurden die Franzosen zu relativ geringen Reparationszahlung und zur Abtretung Elsaß-Lothringens gezwungen.



    Ergebnis, Rachegefühle und



    1919 wurde Deutschland zu gigantischen Reparationszahlungen gezwungen, die letzte wurde am 3. Oktober 2010 bezahlt.



    Was war hier das Ergebnis? Rachegefühle der Deutschen und die Weiterführung des Krieges 1939.



    Denn wie sagte Marschall Foch, Oberbefehlshaber der alliierten Truppen an der "West"front :



    („ Das ist kein Frieden. Das ist ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre!“)

    Was also wird das Ergebnis einer Niederlage Russlands und den daraus folgenden Reparationszahlungen sein?

    P.S. aus guten Grund haben 1946 die Westalliierten aus die Reparationszahlungen verzichtet und die Amis haben Wiederaufbauhilfe geleistet.

    • @Donni:

      "aus guten Grund haben 1946 die Westalliierten aus die Reparationszahlungen verzichtet"

      Die Bundesrepublik Deutschland hat insgesamt 71 Milliarden DM an Reparationszahlungen geleistet. Darunter waren auch die Westmächte wie Frankreich und Großbritannien sowie Griechenland, Niederlande, Belgien, Norwegen und Dänemark.

  • Die Gelder liegen auch anderswo:



    swissinfo.ch Mai 2024:



    "Als weltweit grösste Offshore-Vermögensverwalterin steht die Schweiz im Rampenlicht. Das sind die wichtigsten Fragen in der Debatte um die russischen Gelder:



    Wie hoch ist der Wert der in der Schweiz blockierten Vermögen?



    Am 23. April gab die Schweiz bekannt, dass sie Ende letzten Jahres Vermögenswerte in Höhe von 5,8 Milliarden Schweizer Franken von sanktionierten russischen Oligarchen und Unternehmen eingefroren hat.



    Dies sind 1,7 Milliarden Franken weniger als Ende 2022 gemeldet. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) begründete den Rückgang vor allem mit der Abwertung von Vermögenswerten infolge..."



    Und bei fr.de



    "Nach EU-Angaben befinden sich Vermögenswerte der russischen Zentralbank im Wert von 200 Milliarden Euro bei Euroclear, die durch Sanktionen eingefroren wurden. Ausgeweitet auf die G7-Staaten, also gemeinsam mit den USA, Japan und Kanada, hat der Westen sogar ein Vermögen über 300 Milliarden US-Dollar von Russland eingefroren."



    Weiter dort:



    "hat dazu geführt, dass einige EU-Länder diesbezüglich einen Alleingang gestartet haben. Estland zum Beispiel hat ein Gesetz ins Rollen gebracht, das es erlauben soll..."

  • Ich bin der Ansicht, dass Kriegsverbrecher nirgendwo auf der Welt sicher sein sollten. Auch nicht deren Vermögen und die Vermögen ihrer Unterstützer. Pack das eingesperrt und nie wieder freigelassen gehört sollte auf keinen Fall irgendwo Rechtsansprüche geltend machen können.

    Die Mär vom Vertrauensverlust in europäische Märkte tragen gern jene vor, welche selbst Verbrecher sind, sich mit ihnen gemein machen oder einfach nicht die Eier haben dem Verbrecher entgegen zu treten.

    Die paar Kröten die in Belgien liegen, reichen nicht ansatzweise für die Reparationsforderungen, welche nach Ende des Krieges an Russland zu stellen sind. Auch wenn ich unseren Black Rock Kanzler nicht sonderlich schätze, da fordert er endlich mal etwas gescheites.

    Wer kein Kriegsverbrecher ist und auch nicht vor hat einer zu werden, kann sicher sein, dass seine Verträge mit Europa gültig und sicher sind. Es ist schlicht Bullshit gegenteiliges zu behaupten.

    • @Bernhard Dresbach:

      Der Impuls ist moralisch nachvollziehbar, aber er vermischt zentrale Kategorien. Kriegsverbrecher sollen verfolgt, verurteilt und bestraft werden – individuell und rechtsstaatlich. Eingefrorene staatliche Vermögen sind jedoch kein Tätervermögen, sondern unterliegen dem Völkerrecht und der Staatenimmunität. Beides einfach gleichzusetzen, ersetzt Recht durch Gesinnung.

      Das Argument „Wer kein Kriegsverbrecher ist, hat nichts zu befürchten“ verkennt, wie Rechtssicherheit funktioniert. Eigentum wird nicht nach vermuteter Moral geschützt, sondern unabhängig davon. Genau deshalb ist Europa attraktiv. Sobald Vermögensschutz an politische Zuschreibungen geknüpft wird, entsteht Unsicherheit – nicht für Kriminelle, sondern für alle, die langfristig investieren.

      Auch Reparationsforderungen setzen Rechtsverfahren oder Friedensabkommen voraus. Vorweggenommene Enteignung mag entschlossen klingen, schwächt aber die eigene Verhandlungsposition und schafft einen Präzedenzfall, den andere Staaten spiegelbildlich nutzen können.

      Härte gegen Russland ist nötig – aber sie gewinnt an Stärke, wenn sie innerhalb des Rechts bleibt. Moralische Empörung ersetzt keine tragfähige Ordnung.

  • Das russische Zentralbankvermoegen bei Euroclear belaeuft sich auf ca 185 Milliarden Euro und ist durch Staatsimmunitaet geschuetzt. Der Rest besteht zum Grossteil aus Firmen- und Privatvermoegen, welche aufgrund von voelkerrechtswidrigen Sanktionen beschlagnahmt wurden.



    Die EU sendet das Signal in die gesamte Welt, dass hier angelegtes oder investierte Geld nicht sicher ist. Ganz so wie man es von Bananenstaaten korrupter Diktatoren kennt.



    Der "juristische Trick" mit dem das russische Vermoegen auf Dauer blockiert wurde bestand aus dem Ausrufen eine Notstands, um die in den europaeischen Vertraegen geforderte Einstimmigkeit zu umgehen.



    Nur um die Ukraine ein weiteres Jahr zu finanzieren, muss die EU zu Diebstahl, Willkuer und erfundenen Notstaenden greifen.



    Frieden mit deutlich hoeheren Kosten fuer den Wiederaufbau kann sich die EU demnach garnicht leisten, was erklaert, warum man einen aussichtlichlosen Krieg unbedingt fortsetzten will.



    Nicht auszudenken zu welchen zwielichtigen und illegalen Mitteln die EU greifen muss, sollte es irgendwann tatsaechlich Frieden geben. Wer da als auslaendischer Investor noch Vermoegen in der EU hat, dem ist nicht mehr zu helfen.

    • @elektrozwerg:

      Sollte der ausländische Investor zufällig Krieg in Europa und gegen die EU beginnen, dann ist das seine eigene Schuld.

      Russland könnte ja auch einfach seinen Krieg gegen die Ukraine und gegen uns beenden und Reparationen zahlen.

      • @Suryo:

        Das Problem ist, dass Recht nicht für den „zufälligen Kriegsfall“ gemacht wird, sondern gerade für Extremfälle. Staatenimmunität schützt nicht Aggression, sondern verhindert, dass Eigentumsrechte situativ nach politischer Schuldzuweisung entzogen werden. Sonst wird aus Recht Durchsetzungsmacht.

        Zudem geht es nicht um „den Investor, der Krieg beginnt“, sondern um den Maßstab, den wir setzen. Heute Russland, morgen andere Konflikte, andere Bewertungen, andere Mehrheiten. Ein Rechtsraum, der Vermögen nur schützt, solange der Eigentümer politisch genehm ist, verliert Berechenbarkeit – unabhängig davon, wie berechtigt die Empörung im Einzelfall ist.

        Reparationen setzen ein Ende des Krieges, ein Urteil oder ein Abkommen voraus. Vorweggenommene Enteignung ersetzt diese Verfahren nicht, sondern unterläuft sie und schwächt die eigene Position für genau diese Forderungen.

        Druck auf Russland ist notwendig. Aber nachhaltiger Druck entsteht durch geschlossene Sanktionen, wirtschaftliche Stärke und Rechtsklarheit – nicht dadurch, dass man die eigenen Prinzipien vom Verhalten des Gegners abhängig macht.

    • @elektrozwerg:

      @elektrozwerg:



      1. Wollen Sie das mit Geldern von der Mafia auch so handhaben? Und die derzeitige russische Regierung, die überall in Europa immer wieder Menschen umbringen lässt und bei sich Menschen aus Fenstern stürzen, ist keine Mafia? Wollen Sie solches Geld wirklich in Europa haben? Interessant.

      2. Russland gibt hunderte Millionen jährlich aus, um Chaos in unseren Gesellschaften zu sähen und führt seit 2007 einen hybride Spezialoperation gegen Europa. Die Begründung der EU jetzt ist vielleicht falsch, aber mich wundert, dass man die Gelder nicht schon viel früher eingefroren und eingezogen hat. Ich kann mir das nur damit erklären, dass damals noch zu viele der Verantwortlichen mit Russland Geschäfte gemacht haben und von dort bezahlt wurden (vgl. ehemalige deutsche Kanzler).

    • @elektrozwerg:

      Tja, die Begehrlichkeiten der Herren mit den weißen Westen und den schwarzen Seelen lässt sich kaum noch verbergen.



      Zu sehr wird inzwischen ungeduldig mit den Füßchen empört auf den Boden gestampft...



      oezlem-alev-demire...rkauf-der-ukraine/

    • @elektrozwerg:

      Ob aus dem Zugriff auf russisches Vermögen nach dem völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine irgendwelche Repräsentanten irgendeines Verbrecherstaates vielleicht schließen könnten, dass ihr Geld in der EU nicht sicher sei, wäre mir wirklich herzlich egal.

      • @Aurego:

        Es gibt aber zwei Probleme.



        1. In der EU liegt sehr viel Geld von allerlei zwielichtigen Regierungen. Wird das nach und nach abgezogen, so wird das in der EU beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden anrichten



        2. Die EU handelt nicht nach irgendwelchen internationalen Gesetzen, sondern weil es ihr in den Kram passt. Genau genommen, weil sie Geld für ihre politischen Ziele benötigt. Bedenkt man, dass es nur sehr wenige Staaten gibt, die den Kriterien der EU für einen "guten" Staat entsprechen, kann es nach dem Dammbruch fast jeden treffen. Da werden nicht viele mitmachen.

        PS: Nicht alles was moralisch opportun erschein, ist rechtlich auch möglich.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          👍👍 Wenn Verbrecher, Verbrecher bekämpfen wollen !

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Russland ist aber etwas anderes als irgendeine afrikanische Despotie.

          Russland führt Krieg gegen die EU.

          • @Suryo:

            Zu der von Ihnen schon öfters hier versuchten Falschmeldung einer Kriegsführung von Russland gegen die EU, erwarte ich jetzt explizit & zeitnah eine Quellenangabe von Ihnen.

          • @Suryo:

            Zum Glück ist es noch nicht so weit. Bis jetzt sind es nur die Kampeleien, wie man sie aus dem kalten Krieg kennt, mit moderner Technik.

            Wenn wir wirklich im Krieg wären, würden hier Raketen einschlagen.

            Falls es Zweifel gibt. Einfach die Menschen in der Ukraine fragen, was Krieg ist.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Aus Sicht der Russen ist es längst soweit.

              Russland betrachtet Krieg als Kontinuum.

              • @Suryo:

                Einige können es scheinbar nicht erwarten...

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Nochmal: wir SIND bereits im Krieg. Wir wehren uns nur noch nicht richtig.

                  • @Suryo:

                    Wie ich schon schrieb. Wir sind in einer Art kalten Krieg.

                    Darüber, was ein richtiger Krieg ist, gibt es massenweise Bücher. Oder schalten Sie einfach die Nachrichten an.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Der Krieg In der Ukraine dient den Verbrechern unter anderem dafür, Akzeptanz bei uns und andere Bevölkerungen, für diese Verbrechen und militärischen Aktionen zu gewinnen.



              Selbstverständlich alles im Namen der " Demokratie " und WIR sind die Guten. So führt man Menschen an der Nase herum.

              • @Alex_der_Wunderer:

                Natürlich. Wird schon sehr lange so gemacht. Einfach weil es funktioniert.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Ja, weil die " breite Masse " nicht - oder es verlernt hat zu Hinterfragen. Zusammenhänge zu erkennen und sich unbequeme Fragen zu stellen - wem nützt diese Charade.



                  Dazu - inzwischen jahrelange Indoktrination von morgens bis abends auf allen Kanälen...

      • @Aurego:

        Wenn andere Zentralbanken bei Euroclear aussteigen, kann Euroclear dicht machen und wir sind vollkommen abhaengen beim internationalen Zahlungverkehr. Einer Bank oder einer Verrechnungsstelle, die Kundengelder unterschlaegt bzw entwendet traut niemand mehr. Oder wuerden Sie bei einer Bank ein Konto haben wollen, die Gelder veruntreut oder unterschlaegt? Gegen die Folgen fuer die EU sind 185 Mrd Euro Peanuts.

      • @Aurego:

        Fangen wir doch mal mit den "Verbrecherstaaate" an. Wie wäre es mit China, Saudi-Arabien, VAE, Katar?



        Wenn die ihr Geld in der EU abziehen wird es sehr eng für die europäische Wirtschaft.

        Der Vertrauensverlust wäre nicht mehr gutzumachen. Im übrigen, das Enteignen ist auch Völkerrechtswidrig.

    • @elektrozwerg:

      Evtl. könnte versucht werden, auf russisches Vermögen über zivilrechtliche Schadenersatz- und Schmerzensgeldforderungen zuzugreifen, besonders weil Putin bisher ja immer behauptet hat, es handle sich nicht um einen Krieg.

      • @Aurego:

        Als wir in Afghanistan waren, war das kein Krieg, sondern eine Friedensmission, bis ein Herr von und zu das Tabu brach.



        Als die Ukraine gegen die Donbassrepubliken den Krieg begann, nannte man das Antiterroroperation.



        Russland nennt seinen Krieg eben militaerische Operation, willkommen im Club. Darauf angesprochen meinte Putin, ein Krieg haette Kriegsrecht in Russland zur Folge, deshalb sei es kein Krieg.

        Ich denke wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Oder wieso nennen wir in Deutschland nach 2 Weltkriegen und einem voelkerrechtswidrigen Angriffskrieg das Ministerium "Verteidigungsministerium"? Wenn wir nicht anfangen will doch schon lange keiner mehr mit uns Krieg spielen.

        • @elektrozwerg:

          Mit dem zweiten Absatz disqualifizieren Sie sich. Das sind russische Lügen.

          • @Suryo:

            Nachzulesen bei der Bundeszentrale fuer politische Bildung:

            • @elektrozwerg:

              Es gab niemals ukrainische Separatisten, das waren von Anfang an die Russen unter Führung von Prigoschin und Utkin.

        • @elektrozwerg:

          Welche "Donbassrepubliken"? Nach ukrainischem Selbstverständnis und dem Völkerrecht gab es die nie.



          Wir wissen, dass Russland den Begriff "Krieg" aus formaljuristischen Erwägungen vermeiden wollte. Genau das kann jedoch als Argument dienen, die Handlungen Russlands nach dem gewöhnlichen Straf- und Zivilrecht zu behandeln und in diesem Moment wird es für Russland extrem teuer.

          • @Aurego:

            Unter Donbassrepubliken versteht man die Volksrepublik Donezk (DNR) und Volksrepublik Luhansk (LNR).

            Ob diese voelkerrechtlich anerkannt sind, spielt fuer mein Beispiel keine Rolle. In einem Fall waere es ein Seperationskrieg, in anderem Fall ein Buergerkrieg - man nannte es aber Antiterroroperation. Es ging doch um Beispiele bei denen man Krieg eben nicht Krieg nennt, mehr nicht.

            • @elektrozwerg:

              Völkerrechtlich spielt es sehr wohl eine Rolle, ob es diese "Volksrepubliken" gibt oder nicht.

            • @elektrozwerg:

              Wollen wir wirklich mit dieser Art der Gechichstklitterung anfangen? Weil dann müssten wir nämlich bei der "Legion Condor" weitermachen.

            • @elektrozwerg:

              Umgekehrt wird ein Schuh draus: was Sie "Separationskrieg" oder "Bürgerkrieg" nennen, war und ist ein Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine, in dem Russen Terror gegenüber der Zivilbevölkerung ausübten.

  • Traurig. Nur 4 von 27 Regierungen ist klar, dass die Tricksereien unseres ex Black Rock Managers mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose gehen werden.