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Mitte-Studie der Ebert-Stiftung76 Prozent gegen Rechtsextremismus

Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland haben abgenommen. Aber rund 20 Prozent stimmen nationalchauvinistischen Aussagen zu.

Protest hilft: Jeder Zweite ist laut der Mitte-Studie bereit, etwas für die Demokratie zu tun Foto: Rainer Keuenhof/picture alliance
Gareth Joswig
Stefan Reinecke

Von

Gareth Joswig und Stefan Reinecke aus Berlin

Die gute Nachricht zuerst: Gut drei Viertel der Menschen in Deutschland lehnen extrem rechte Einstellungen ab – nämlich 76,1 Prozent. Unterm Strich hält die diesjährige Mitte-Studie unter der Überschrift „Die angespannte Mitte“ viel Ambivalenz fest: Die Mehrheit ist demokratisch eingestellt und sorgt sich wegen des zunehmenden Rechtsextremismus.

Aus ihren Sorgen vor dem Rechtsextremismus leiten viele Befragte laut dem Forschungsteam um den Sozialwissenschaftler Andreas Zick von der Universität Bielefeld durchaus Handlungen ab: Jeder Zweite sei bereit, selbst etwas gegen Rechtsextremismus zu tun, weitere 25 Prozent stimmten dem teils zu. 61 Prozent forderten mehr politische Bildung, weitere 23 Prozent befürworteten das zumindest teilweise.

Zugleich sei eine zunehmende Normalisierung antidemokratischer und menschenfeindlicher Aussagen festzustellen – eben bis weit in die sogenannte Mitte hinein. Und hier sind wir bei der schlechten Nachricht: 19,8 Prozent stimmen nationalchauvinistischen Aussagen zu, ein Viertel der Bevölkerung meint gar: „Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.“

Trotz der derzeit hohen Umfragewerte der extrem rechten AfD stellte die Studie weniger Menschen mit rechtsextremem Weltbild fest als vor zwei Jahren. Während 2022/23 rund 8 Prozent klar rechtsextrem eingestellt waren, waren es nun 3,3 Prozent – der Wert lag also ungefähr auf Vorpandemie-Niveau aus den Jahren von 2014 bis 2021. Damals lagen die Werte zwischen 2 und 3 Prozent.

Allerdings sei auch jede fünfte Person ambivalent gegenüber rechtsextremen Aussagen – eben in diesem Graubereich von 20 Prozent zeige sich eine Offenheit für antidemokratische Orientierungen, heißt es in der Studie. Zudem ist die Zustimmung für nationalchauvinistische Aussagen leicht angestiegen. So denken 23 Prozent: „Das oberste Ziel der deutschen Politik sollte es sein, Deutschland die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zusteht.“ Und 15 Prozent sagen: „Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert.“

Wachsende Zweifel am Funktionieren der Demokratie

Während 70 Prozent der Befragten Rechtsextremismus als Bedrohung für Deutschland sehen, halten 22 Prozent das Problem für medial „hochgekocht“ oder sie verharmlosen Rechtsextremismus. Keine Überraschung: Wer Rechtsextremismus verharmlost, ist selbst häufiger rechtsextrem eingestellt und billigt häufiger den Einsatz politischer Gewalt.

Nur noch 52 Prozent finden, die Demokratie funktioniere im Großen und Ganzen gut, 24 Prozent wiederum verneinen das

Optimistisch stimmt, dass eine große Mehrheit, 79 Prozent, sich als „überzeugte Demokraten“ bezeichnet. Zugleich wachsen aber Zweifel am Funktionieren der Demokratie – nur noch 52 Prozent finden, die Demokratie funktioniere „im Großen und Ganzen gut“, 24 Prozent wiederum verneinen das.

Ambivalenz gibt es auch bei den Grundrechten: Demnach sagen 88 Prozent aller Befragten, dass die Würde und Gleichheit aller an erster Stelle stehen sollte – zugleich sagt ein Drittel, dass man „im nationalen Interesse nicht allen die gleichen Rechte gewähren“ könne. Ein Viertel sagt, es werde zu viel Rücksicht auf Minderheiten genommen.

Die verrohte Mitte

Eine weitere Konstante bleibt die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: 36 Prozent unterstellten Geflüchteten Sozialmissbrauch. Ebenso viele Leute stimmten der Aussage zu, dass Langzeitarbeitslose sich „auf Kosten der Gesellschaft ein bequemes Leben“ machten. Ambivalente und uneindeutige Haltungen zu antisemitischen, rassistischen, sexistischen, klassistischen und transfeindlichen Aussagen zeugten laut Stu­di­en­au­to­r*in­nen davon, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fest in der Mitte verankert bliebe.

Eine Brücke zu solchen menschenfeindlichen Einstellungen und antidemokratischen Orientierungen stellten dabei Nützlichkeits- und Leistungslogiken dar. Ein Viertel der Befragten vertritt demnach eine libertär-autoritäre Ideologie mit neoliberalen, hyperindividualistischen und autoritären Gesellschaftsbildern. Diese Gruppe neige stärker zu einem rechtsextremen Weltbild (13 Prozent).

Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Klimakrise erschreckend: Nur noch 56 Prozent der Befragten sehen den Klimawandel als „eine große Bedrohung für das Land“ – zuletzt lag der Wert noch bei 70 Prozent.

Was gegen Rechtsextremismus hilft

Klare Empfehlungen gegen Rechtsextremismus beinhaltet die Studie auch: Das Forscherteam empfiehlt verstärkte Bildung – „wobei es insbesondere auf Mündigkeit, Autonomie, Demokratieerfahrungen ankommt sowie auf Politik- und Digitalkompetenz ausgelegte Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationssettings in Schulen“.

Ebenso sollte der Sozialstaat nach Ansicht der Wissenschaftler gestärkt werden: „Reale Verteilungsfragen und Gerechtigkeitsdefizite sollten adressiert und bearbeitet werden, wobei Solidarität als zentrale Bewertungskategorie von Politik zu betrachten wäre, etwa in Fragen der Asyl-, Migrations-, Gleichstellungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“, wie es in einer Kurzzusammenfassung der Studie heißt.

Laut dem ehemaligen Kanzlerkandidaten der SPD, Martin Schulz, der mittlerweile der Friedrich-Ebert-Stiftung vorsitzt, fresse sich die antidemokratische und menschenfeindliche Stimmungsmache langsam in die Mitte der Gesellschaft. Die Aufgabe für politisch Verantwortliche und die Zivilgesellschaft sei klar: „Gegenhalten!“, so Schulz.

Man­dats­trä­ge­r*in­nen auf allen Ebenen müssten mit den Mitteln der Demokratie das Alltagsleben der Menschen spürbar verbessern – für Schulz bedeute das ganz konkret, „dass beispielsweise die Kommunen so gut ausgestattet sind, dass sie für die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen sorgen können“. Ein starker Sozialstaat sei dabei ein Schutz für die Demokratie – „denn wir brauchen beste Bildung und gute Infrastruktur für alle, gerade auch für die Kinder aus weniger wohlhabenden Familien“.

Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung erhebt seit 2006 im Zweijahresabstand mit verschiedenen Wis­sen­schaft­le­r*in­nen Umfragen zur Verbreitung von extrem rechten Einstellungen. Für die jüngste Auswertung befragte sie 2.001 Personen der „Wohnbevölkerung“ zwischen dem 30. Mai und dem 4. Juli 2025. 82 Prozent der Befragten lebten in Westdeutschland, 17 Prozent im Osten der Republik. Befragt wurden zu 70 Prozent deutsche Staatsangehörige, deren Eltern ebenfalls in Deutschland aufwuchsen oder deutsche Staatsbürger sind. 30 Prozent der Befragten haben einen Migrationshintergrund oder Eltern mit Einwanderungsgeschichte. Darunter sind wiederum Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft und teils auch ohne.

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49 Kommentare

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  • Wenn eine Regierungspartei ihre wenigen vernünftigen, klar sehenden Mitglieder (wie z.B. ihren Außenminister) verunglimpft und ein Kanzler die schlimmsten Äußerungen a la AFD von sich gibt, wundert man sich gar nicht mehr, wenn „Dumpfbacken“ immer mehr Land gewinnen.

  • "Ebenso sollte der Sozialstaat nach Ansicht der Wissenschaftler gestärkt werden: „Reale Verteilungsfragen und Gerechtigkeitsdefizite sollten adressiert und bearbeitet werden, wobei Solidarität als zentrale Bewertungskategorie von Politik zu betrachten wäre, etwa in Fragen der Asyl-, Migrations-, Gleichstellungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“, wie es in einer Kurzzusammenfassung der Studie heißt."

    ..............

    "Solidarität als zentrale Bewertungskategorie". Asyl und Migration an erster Stelle.

    Sind Max und Erika Mustermann noch nicht solidarisch genug? Immerhin lassen sie sich die Asylpolitik seit langen über 50 Milliarden Euro im Jahr kosten, global mit weitem Abstand führend. Obwohl nur maximal zwei Prozent der Ankommenden asylberechtigt sind.

    Der NRW-MP Wüst spricht von 20.000 Euro/Jahr für einen Asylbewerber. Mindestens den gleichen Betrag legt der Bund nochmal drauf.

    Mal mitgekriegt, dass die Regierung den Menschen hier die Pflegestufe 1 streichen will nur um 1,8 Milliarden Euro im Jahr zu sparen? Die Leute haben zig Jahre in die Rentenkasse eingezahlt.

    Arbeitsmarktpolitik an letzter Stelle.

    Hier zeigt die SPD wo sie Prioritäten setzt.

  • Z.B. ist diese Methode voll autoritär:



    taz.de/Arbeitspfli...nungsamt/!6126861/



    ein bisschen besser ist die Autoritarismus-Studie aus Leipzig.



    Eigentümer drohen Mietern mit Kündigung. Das ist autoritär.



    Das heißt: es findet viel mehr statt, als sich auf der links-mitte-rechts Skala abbilden lässt.



    Die 26 verschiedenen Organisations- und Praxisideen der Linken werden von den Umfrage-Designs und den Medien schlicht auf inexistent geschaltet. = extremistisch oder nicht nachzählbar.

  • Ich lebe im Osten, bin in Dresden aufgewachsen und bin schockiert über extrem hohen Zahlen von Leuten hier, die rechte oder rechtsextreme Meinungen vertreten. Um mich herum erlebe ich das jeden Tag. Es ist einfach erschreckend. Mitgefühl für Zugewanderten in Not - weitgehend Fehlanzeige. Und auch in der Merz-CDU findet man nichts mehr von einem christlichen Menschenbild.

  • Grundannahmen, Studiendesign und -methodik bestimmen die Ergebnisse grundsätzlich stärker als die gesammelten Antworten. Was würde wohl als Ergebnis herauskommen, wenn im gewohnten Sprachduktus nach der Akzeptanz sozialdarwinistischer Einstellungen gefragt würde?

    Glauben Sie an den Wettbewerb als gerechtes Ordnungsprinzip?



    Interessieren Sie sich für sportlichen Wettbewerb?



    Glauben Sie, dass Menschen eher egoistisch oder eher solidarisch eingestellt sind?



    Halten Sie Wahlen für demokratisch?



    Erwarten Sie von der Regierung mehr Führung oder mehr Offenheit für Bürgerbegehren?



    Soll Arbeit sich im Vergleich zu staatlichen Sozialhilfen wieder mehr lohnen?



    Stimmen Sie der Aussage, „wer essen will, soll auch arbeiten“ zu?



    Würden Sie einem generellen, lebenssichernden Grundeinkommen zustimmen?



    Denken Sie, dass Deutschland und/oder Europa sich stärker aufstellen müssen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen?



    Nennen Sie die ihrer Meinung nach drei größten Bedrohungen für Wohlstand und Sicherheit Deutschlands?

    Am Ende würde wohl eine kampfbereite, soziale Ungleichheiten befürwortende Mehrheit herauskommen und die liberale Mitte wäre davon begeistert.

  • "Super" (hüstel), dass wir eine Regierung haben, die konsequent das Gegenteil von dem tut, was zur Stärkung der Demokratie empfohlen wird ... und was diesbezüglich ohnehin auf der Hand liegt.

    • @Warim Wilke:

      Merz treibt das Land in das rechte Unglück.

  • "Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Klimakrise erschreckend: Nur noch 56 Prozent der Befragten sehen den Klimawandel als „eine große Bedrohung für das Land“ – zuletzt lag der Wert noch bei 70 Prozent."

    Das spiegelt nur wieder, dass man mit den Weltuntergangsszenarien der Letzten Generation sowas von durch ist. Diese verfangen nicht mehr.

    Nichtsdestotrotz halten 90% der Bevölkerung laut einer Studie des Umweltbundesamtes von 2024 Klimaschutz immer noch für wichtig (34%) oder sehr wichtig (54%) . www.umweltbundesam...rzbericht_bf_0.pdf

  • Wer sich die Fragestellungen und Ergebnisse noch einmal im Einzelnen ansehen möchte:



    www.fes.de/index.p...930e95f1bee68c2006

  • Ja klar, 76%, deswegen müssen wir bei den nächsten Wahlen auch damit rechnen, daß AfD/CDU/CSU/SPD 80 bis 90% der Stimmen bekommen.

  • Die Überschrift:



    "76 Prozent gegen Rechtsextremismus"



    Das Titelbild:



    ein Regenbogen mit "Wir sind mehr"



    Diese Anfangssequenz aus Überschrift und Foto passt auf jeden Handy-Bildschirm - und sie ergibt ein Bild.



    Das Bild eines (gewollten?) Missverständnisses.



    Denn wie es der Anfangssatz schon sagt: "drei Viertel der Menschen in Deutschland lehnen extrem rechte Einstellungen ab – nämlich 76,1 Prozent"



    Was aber ab hier konsequent ignoriert wird, ist die Tatsache, dass, nur weil man Rechtsextremismus ablehnt, man noch lange nicht Team Regenbogen und "wir sind mehr" ist.



    Man ist nicht automatisch rechtsextrem wenn man Migration skeptisch gegenübersteht oder, um Bezug zum Titelbild herzustellen, das neue Selbstbestimmungsgesetz ablehnt.



    Und - zweiter Widerspruch - gerade in der taz tauchen regelmäßig Artikel auf, die Friedrich Merz in die rechtsextreme Ecke stellen und Kommentare, die ihn als Nazi titulieren.



    Spätestens hier muss das Hirn rufen:



    'Halt! Entweder ist Merz kein Nazi oder nicht alle AfD-Wähler sind Nazis, sonst haut das mit den 76% nicht hin...'



    Oder man stellt fest, dass es noch mindestens eine weitere Gruppe zwischen Nazis und "Wir sind mehr" geben muss.

    • @Saskia Brehn:

      Regenbogen *und* "wir sind mehr" vielleicht nicht.

      Regenbogen *oder* "wir sind mehr" aber schon.

      Wieso muss es eine Gruppen zwischen Nazis und "wir sind mehr" geben? Wir sind mehr steht gerade für die 76%.

      Weil das der Minimalkonsens ist.

      Atheisten laufen ja auch mit Katholiken mit Kreuz, wenn es für den Schutz der Demokratie geht.

      Wir können in vielem anderen Meinungsverschiedenheiten haben, aber zumindest in der Ablehnung von Rechtsextremismus gibt es eine Mehrheit. Da sind wir mehr.

    • @Saskia Brehn:

      Teil 2:



      Gerade Progressive, die immer für Diversität und Meinungspluralität eintreten, wollen beim Thema Weltbild oder politischer Einstellung die Welt auf zwei Ansichten verkürzen.



      Nazi oder Team "wir sind mehr".



      So einfach ist es nicht - und das wissen wahrscheinlich auch Macher der Studie und die taz, aber diese Verkürzung stellt eine Mehrheit her, eine Mehrheit die man sonst nicht hätte, weil AfD und Union längst über 50% auf sich vereinen.



      Deshalb nimmt man die Union wenns grad passt ins Team "wir sind mehr" - und im nächsten Artikel schreibt man sie in die rechtsextreme Ecke...



      Praktisch.



      Das mag in der Bubble klappen, aber außerhalb erntet man dafür nur noch Kopfschütteln.



      Es wird schon mal Zeit zur Entscheidung!



      Gehört die Union zum Team "Wir sind mehr" - dann aber auch alle Ansichten der Union - oder gehört sie nicht zum Team "wir sind mehr" - dann ist "wir sind mehr" aber nicht mehr mehr...🤷

      • @Saskia Brehn:

        Chapeau für Ihre Zeilen!

      • @Saskia Brehn:

        Da setzt sich eine Studie dezidiert mit den Dimensionen von Rechtsextremismus außeinander und attestiert offensichtlich nicht jedem "migrationsskeptischen" ein rassistisches Weltbild und die taz macht einen Artikel dazu. Und das ist dann auch wieder falsch, weil da Regenbogenfarben auf einem Bild zu sehen ist. Ganz ehrlich, das erntet von mir ein Kopfschütteln. Und "Merz ist ein Nazi" da weiß ich auch nicht wo Sie das lesen aber das hat bestimmt irgendwer vor drei Wochen irgendwo mal druntergeschrieben.

        Wir haben alle verstanden, dass die CDU und selbst die AfD nicht ausschließlich von Rechtsextremist:innen gewählt wurde. Aber das bedeutet im Umkehrschluss auch nicht, dass da keine fremdenfeidliche Politik bei rumkommen kann und wir uns gemütlich bis zu nächsten Wahl zurücklehnen können. Demokratie findet auch zwischen Wahlen statt (siehe Titelbild).

      • @Saskia Brehn:

        2400 Zeichen als Einleitung, um dann zu einem relativ dürftigen Fazit zu gelangen, das schafft auch nicht jeder.

        Ich mache es einmal kurz. Rechtsextremismus repräsentiert ein geschlossenes Weltbild, ohne Grauzonen. Das ist klar umzäunt.

        Demokratische Parteien in Deutschland vertreten dieses Weltbild nicht. Dennoch gibt es in rechtskonservativen Kreisen immer wieder Positionen, die dieses Weltbild bedienen, aber auch dann mit Schattierungen.

        Daher gehören auch längst nicht alle Ansichten der Union zum "Team mehr" wie sie es so schön ausgedrückt haben. Auch hier gibt es Grauzonen. Das ist für Volksparteien, die ein breites Spektrum abdecken auch nicht so ungewöhnlich.

        Ich glaube die Diskrepanz zwischen dem Artikel und ihrer Interpretation erfolgt aufgrund einer lückenhaften Definition von Rechtsextremismus.

        • @Sam Spade:

          "Ich glaube die Diskrepanz zwischen dem Artikel und ihrer Interpretation erfolgt aufgrund einer lückenhaften Definition von Rechtsextremismus."



          Ja, mir fehlt da von Linken jeglicher Couleur schon eine klare Einordnung ob man Merz und die Union nun vor oder hinter der Brandmauer sieht.



          Das ist aber glaube ich für die nicht zu beantworten, weil sie Merz - verständlicherweise - politisch ablehnen, im selben Moment aber wissen, dass sie ohne ihn und die Union keine Mehrheit sind.



          Allerdings öffnen will man sich auch nicht für Positionen der Union.. Einen Tod wird man aber sterben müssen.



          Durchs "wir sind mehr" laufen tiefe Gräben - da bräuchte es schon mal Architekten für Brücken statt stetiger Empörung.



          Das hieße aber, dass

      • @Saskia Brehn:

        Sie behaupten da etwas ohne jeden Beleg. Natürlich greifen Sie auch einzelne Stimmen (gewollt?) heraus, um die Nichtrechtspopulisten zu diskreditieren.



        Niemand bei Verstand wird Merz als Nazi bezeichnen, er ist keiner. Trotzdem bedient er sich rechtspopulistischer und rechtsextremer Stereotypen und Bilder in seinem reichlich ungelenken und erfolglosen Versuch, dem Original, der AfD, das Wasser abzugraben. Das ist politisch nicht nur dumm, sondern auch moralisch abzulehnen.



        Die Sache mit der Selbsteinschätzung ist zwielichtig, bezeichnet sich die AfD ja gerne selbst als bürgerlich-konservative Partei.



        Die Union ist derzeit leider gespalten. Es gibt Liberale in den Parteien, Merkelianer wie Wüst, Günther, Polenz und Rechtskonservative mit Tendenz zur AfD wie Merz, Linnemann, Spahn, die fatalerweise die Union in den Untergang führen könnten.



        Selbst die Rechtskonservativen müssen eine klare Abgrenzung zur AfD vornehmen, dann sind sie klar im Team "Wir sind mehr", also im Team Demokratie. Wer Nazis wählt aber kein Nazi ist, ist entweder dumm oder stellt sich so.

        • @FtznFrtz:

          "Niemand bei Verstand wird Merz als Nazi bezeichnen, er ist keiner."



          Hunderttausende gingen im Februar auf die Straßen und hielten derlei Schilder hoch. Etliche Kommentare hier in der taz, von Autoren wie Kommentierenden, unterstellen Merz stetig rechtsextreme Klischees zu bedienen.



          Dieses "Niemand" sind ziemlich viele...

  • So eine Erhebung hat ein grosses Maß an Unschärfe und ist daher nur bedingt aussagekräftig.



    Sehr wahrscheinlich haben die Befragten eine durchaus unterschiedliche Auffassungen davon, was genau "Rechtsextrem" ist, bzw wo das anfängt und was noch "rechts" bzw "konservativ" oder "patriotisch" ist.

  • 76% sind gegen Rechtsextremismus.



    Das haut ja fast genau hin, 24% sind AfD Wähler.

  • Natürlich kann ich verstehen, dass die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung und auch die linke TAZ sich auf rechte/rechtsextremistische Einstellungen fokussieren. Ich habe auch erhebliche Befürchtungen, wenn es um rechtsextreme Umtriebe geht.

    Wenn ich allerdings die Themen "Demokratie" und vielleicht auch Rechtsstaat, Menschenwürde, "keine Diskrimierung", Gewaltfreiheit und Respekt auf der Agenda stehen habe, dann sollte ich mich auch um die anderen Formen von Extremismus kümmern. Also z.B. linker und religiöser Extremismus.

    Alle Demokratie-Befürworter sollten alle Formen von Extremismus mit der gleichen Konsequenz bekämpfen. Gleichbehandlung ist ein wesentlicher Baustein unseres Rechtsstaates und stärkt die eigene Glaubwürdigkeit. Wenn das nicht beachtet wird, dann werden die Ränder gestärkt - genau diese Entwicklung können wir in Deutschland beobachten.

  • "82 Prozent der Befragten lebten in Westdeutschland, 17 Prozent im Osten der Republik."

    Sagt mal jemandem aus Bayern oder Schleswig-Holstein er käme aus Westdeutschland, der zeigt euch nen Vogel....



    Liebe TAZ ich weiß in Berlin spricht man immer von Wessis und Ossis aber es gibt auch noch ein Nord- und ein Süddeutschland

    • @PartyChampignons:

      Von alten und neuen Bundesländern zu sprechen wäre hier sicherlich präziser gewesen - aber ich denke jeder weiß wie es von der taz gemeint ist

    • @PartyChampignons:

      Man kann auch etwas gezielt falsch verstehen. Gemeint war, davon ist auszugehen und ich nehme an, Sie wissen das auch, das Gebiet der ehem. BRD und das der ehem. DDR.

    • @PartyChampignons:

      Richtig, man sollte es, wenigstens wenn es für die Interpretation von Umfrageergebnissen wichtig ist, in "Altbundesländer" und die "Fünf Neuen Länder" (FNL) trennen und auch so bezeichnen. Dann sind die Befindlich- und Verletzlichkeiten der Altbundesbürger eingefangen.

  • Solidarität ist halt keine Einbahnstraße, sondern funktioniert langfristig immer nur im gegenseitigen Geben und Nehmen. Wenn dieses Gleichgewicht zumindest gefühlt zu sehr ins Wanken gerät, wanken auch Sympathie und Empathie für die Ansprüche und Bedürfnisse anderer. Diese eigentlich simple Basis für ein mitfühlendes Mitieinander wurde und wird meines Erachtens durch die starke Fokussierung auf (vermeintliche) Unterschiede und Ungerechtigkeiten mehr denn je verdrängt. Wer immer fordert, ohne jemals Dankbarkeit zu adressieren, erreicht nicht unbedingt mehr Gerechtigkeit, sondern häufig nur mehr Spaltung.Ganz unabhängig von den eigenen finanziellen, persönlichen oder gesellschaftlichen Möglichkeiten.

    • @vieldenker:

      "Wer immer fordert, ohne jemals Dankbarkeit zu adressieren, erreicht nicht unbedingt mehr Gerechtigkeit, sondern häufig nur mehr Spaltung"

      Ah. Deshalb die Probleme mit dem "zusammenwachsen".

  • Alles schön und gut. Ich möchte eigentlich nur auf einen Teilpunkt eingehen.



    Das wichtigste ist die Bildung. Das stimme ich vollumfänglich zu.



    Unser Bildungssystem geht seit Jahrzehnten den Bach runter und verliert immer mehr den Anschluss an den Rest der Welt.



    Wo will da das linke Spektrum ansetzen?



    Die Pisa Studien zeigen sich jedes Jahr das Desaster. Und wo stehen wir heute? Die 1er Abis und allgemein das Abitur wird heute fast verschenkt, während offensichtlich das gesamt Niveau komplett abgesoffen ist. Je linker die Regierungen mancher Bundesländer, fast desto schlechter die Schul Ergebnisse. Es gibt Bundesländer deren heutiges gutes Abi hätte früher in einem anderen Bundesland nicht Mal zum Bestehen der mittleren Reife genügt.



    Und damit bekommt Menschen die in der Zukunft dafür sorgen, das wir den technologischen Fortschritt weiter bringen? Oder Sachen entwickeln um die Klimakrise zu mildern oder aufzufangen?

    Es gibt ja mittlerweile genug Studien die zeigen der Versuch niemanden in dem Schulsystem zurückzulassen verdummt auch die anderen die bessere Möglichkeiten hätten. China und die USA werden wirklich Angst haben vor uns....



    Wo ist da die konstruktive Lösung?

    • @Duplozug:

      Die OECD empfahl und empfiehlt u.a. eine stärkere Integration der benachteiligten Kinder, eine frühe Integration der geflüchteten Schüler:inne in das reguläre Schulsystem, eine spätere Trennung in unterschiedliche Bildungswege und besonders ein stärkeres Augenmerk auf die frühkindliche Bildung.

      www.oecd.org/conte...8b/47b795b1-en.pdf (S. 6 ff)

      Weitere interessante Artikel zu dem Thema:

      deutsches-schulpor...nder-anders-machen

    • @Duplozug:

      Ach ja, die Bildung. Ernsthaft? Ich wundere mich, dass diese - sorry - hohle Phrase immer als eine der ersten verblasen wird, wenn es um Antworten gegen menschenfeindliche und demokratiefreindliche Einstellungen geht.

      Zunächst zur Klarstellung: Ja, Bildung ist wichtig. Die Frage ist aber, wie "Bildung" in Zeiten von (A-)Sozialen Medien und demnächst KI überhaupt noch greifen soll. Daher mal zwei andere Vorschläge:



      - Verbot der Social-Media-Nutzung bis 16 Jahre und ein durgehendes Smartphone-Verbot an allen (!) Schulen (inkl. Berufsschulen.



      - Umleitung von Geldern für "Demokratievermittlung" in Bereiche, in denen sich Menschen überhaupt noch begegnen und "Andersein" erfahren werden kann, z.B. Schwimmbäder, Bibliotheken, Stadtteiltreffs. (Das schließt sich nicht aus, aber wo Prioritäten zu setzen sind, würde ich die zur Verfügung stehenden Mittel lieber da eingesetzt wissen.)

    • @Duplozug:

      Sie haben recht, der Verweis auf die Bildung fehlt in keiner Sonntagsrede und die Realität sieht zappenduster aus. Wer nicht das Glück hat aus einem Bildungshaushalt zu kommen, der hat es in diesem Land sehr schwer. Wobei ich explizit erwähnen möchte, dass es auch nicht sein kann alles die Schulen auszulagern. Ein Minimum wäre es mit wenigstens einem verpflichtenden Kitajahr vor der Einschulung anzufangen, besser wären eher zwei. Schule zeigt sehr gut, dass gut gemeint oftmals das Gegenteil von gut gemacht ist. Es macht keinen Sinn Kinder einzuschulen, die der Sprache nicht mächtig sind. Und es ist auch ein Fehler, dass Kinder zumindest in der Grundschule nicht sitzen bleiben können bzw. verweilen, wie es heute euphemistisch heißt. Niemanden ist geholfen, wenn aus reiner vermeintlicher Rücksichtnahme das Niveau für alle gesenkt wird.

    • @Duplozug:

      Das liegt meiner Meinung nach an einem vollkommen queeren Ansatz von Gleichberechtigung. Gleiches Recht heißt, jeder soll die gleichen Start-Chancen und Möglichkeiten zur Unterstützung bekommen.

      Bei uns in NRW ist für die Vergabe von Schulplätzen auf eine „gute durchmischen“ zu achten. Jungen /Mädchen, sozialer Hintergrund, Sprache.



      Explizit nicht erwähnt ist die Leistung. Wen wundert da der Leistungsabfall….. wenn gleiches Recht heißt: am Ende entscheidet das Los über den Zugang zum Gymnasium, um gleiches Recht zu gewähren und nicht ob da Kind geeignet ist?

      Ich bin übrigens als Kind vermögender Eltern auch durch alle Raster gefallen und habe weder vom Jugendamt, Polizei noch weißer Ring Hilfe erhalten. Hätte ich mir einklagen können von meinem Vater… danke fürs Gespräch. Diese Seite der leidenden Kinder gibts auch. Diese sind nur für !niemanden! existent. Auch hier hätte ich mir Gleichberechtigung gewünscht, um aus einem Haushalt mit einer depressiven schwerst Alkoholabhängigen Mutter zu kommen, die uns auch körperlich angegangen hat.

  • "Man­dats­trä­ge­r*in­nen auf allen Ebenen müssten mit den Mitteln der Demokratie das Alltagsleben der Menschen spürbar verbessern"

    Da wäre als erstes: Nicht den Leuten im Weg stehen wenn diese was erreichen wollen. Von Privat bis Gewerbe. Meistens kommt aus den Behörden ja immer nur die Auflagen und der Hinweis was nicht geht.

    Allerdings sind viele meiner Mitbürger ja auch der Ansicht das es den Nanny-Staat benötigt der sich bis ins kleinste ziseliert um Einzelfälle kümmert und jeden pampert.

    Einfach nicht im Weg stehen wäre ein Anfang.

    • @Thorsten Gorch:

      "Ein Viertel der Befragten vertritt demnach eine libertär-autoritäre Ideologie mit neoliberalen, hyperindividualistischen und autoritären Gesellschaftsbildern. Diese Gruppe neige stärker zu einem rechtsextremen Weltbild" Sic!

  • "76 Prozent der Deutschen gegen Rechtsextremismus"



    Ist es nicht normal gegen Rechtsextremismus zu sein?



    Wieviel Prozent sind gegen Linksxtremismus?



    Könnte die Zahl ähnlich ausfallen?

    • @Furth im Wald:

      Wie viel Prozent sind gegen Islamismus?

      So rechtsextremistisch wie Rechtsextremismus. Um es mal milde auszudrücken.

      Wonach in dieser SPD-Studie natürlich niemand fragt.

      Hätte mich auch extrem verwundert.

    • @Furth im Wald:

      "Ist es nicht normal gegen Rechtsextremismus zu sein?"

      Nö. Es sitzt sogar eine rechtsextremistische Partei im Bundestag, und diese wollen lt. Umfragen aktuell ein Viertel der Bevölkerung wählen.



      Aber passt ja zu den 24 %, die offenbar nicht gegen Rechtsextremismus sind.

    • @Furth im Wald:

      Der Text bezieht sich auf eine Befragung der "SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung", das Thema ist die Einstellung der Bevölkerung zum Rechtsextremismus. Da werden die entsprechenden Fragen gestellt oder nicht gestellt.



      Auch ich vertraue nur Statistiken, die ich selbst gefälscht haben (obwohl jede als Argumentationsvehikel gute Dienste leisten kann). Ebenso nur Umfragen, deren Fragen ich selbst formuliert und deren Befragten-Menge ich selbst definiert habe. Logisch.



      Drei Daten finde ich interessant: 79 Prozent bezeichnen sich als „überzeugte Demokraten“. Da dies nichts als eine Selbstzuschreibung ist, ist der Aussagewert gleich null. Denn bei den vielen Demokraten möchte man eigentlich gar nicht genau wissen, was sie darunter verstehen.



      Und weiter: "Zugleich wachsen aber Zweifel am Funktionieren der Demokratie – nur noch 52 Prozent finden, die Demokratie funktioniere „im Großen und Ganzen gut“, 24 Prozent wiederum verneinen das." Auch diese Werte sagen wenig aus, weil ich sicher bin, dass die Gründe dafür sehr unterschiedlich sein, sich sogar faktisch widersprechen werden. Formaler Hauptgrund mutmaßlich: Die eigenen Meinungen, Wünsche und Begierden finden viel zu wenig Beachtung.

  • Rechtsextremismus kann nicht mit mehr Bildung bekämpft werden. Akademiker und Studenten waren die größten Unterstützer der NSDAP und unter Parteimitgliedern 10fach überrepräsentiert. Der europäische Rassismus ist ein akademisches Konzept geboren in Europas Universitäten des 18. und 19. Jahrhunderts. Wer Bildung für eine Antwort hält, zeigt damit nur seine Verachtung für das Proletariat. Das die Forscher von ebendiesen Universitäten davon nichts wissen wollen ist für mich inzwischen wenig überraschend.



    Wer wirklich etwas gegen Rechts tun will, muss die Lebenswirklichkeit der Menschen in diesem Land aktiv verbessern und nicht nur wohlfeile Allgemeinplätze im Angebot haben.

    • @Šarru-kīnu:

      Mit Bildung im Zusammenhang mit Rechtsextremismus ist sicherlich nicht die Vermittlung der Relativitätstheorie gemeint.

    • @Šarru-kīnu:

      "Wer Bildung für eine Antwort hält, zeigt damit nur seine Verachtung für das Proletariat". Diese Meinung ist auf jeden Fall abenteuerlich. Sie könnte fast einer gewissen Bildungsferne entspringen. Wenn man sie nur lang genug seziert, wird man ihr vielleicht sogar selbst die Diagnose "Proletariatsverachtung" attestieren müssen.

    • @Šarru-kīnu:

      "Akademiker und Studenten waren die größten Unterstützer der NSDAP und unter Parteimitgliedern 10fach überrepräsentiert."

      Scheint so eindeutig nicht zu sein:



      "Aufgegliedert nach der sozialen Schicht seiner Wähler war der Nationalsozialismus am erfolgreichsten beim Mittelstand, während er bei der Arbeiterschaft eher unterdurchschnittlich abschnitt; dennoch darf der Arbeiteranteil unter den NSDAP-Wählern nicht unterschätzt werden; genauere Zahlen fehlen jedoch bisher. "

      Quelle: www.bpb.de/shop/ze...waehler-1924-1933/

    • @Šarru-kīnu:

      Auf mich wirkt der Schrei nach mehr Bildung ja immer so, als klammere man sich krampfhaft daran, weil man keine andere Idee hat.

      Es ist ja nicht so, dass es hier in relevanter Anzahl Leute gäbe, die noch nie was vom Holocaust oder dem Weltkrieg gehört hätten.

      Sie glauben es halt nicht.

      Die Lebenswirklichkeit zu verbessern, ist allerdings das, woran die Parteien scheitern.

    • @Šarru-kīnu:

      Was rechte Ansichten bei hoher Bildung angeht, kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen. Ich war eine Zeit lang in einem großen Unternehmen und hab da teils abstrus rechtes Gedankengut mitbekommen. Und das kam nicht (nur) von den Arbeitern draußen in der Anlage, sondern auch von den Herrn Doktoren in der Planung und Forschung.

    • @Šarru-kīnu:

      "Rechtsextremismus kann nicht mit mehr Bildung bekämpft werden. Akademiker und Studenten waren die größten Unterstützer der NSDAP und unter Parteimitgliedern 10fach überrepräsentiert. "

      Aktuell ist die Unterstützung von Rechtspopulisten und -Extremisten durch Menschen mit geringem Bildungsgrad besonders hoch. Sowohl hier in D

      www.rnd.de/politik...LIMAPVITYF3M4.html

      als auch in anderen Ländern

      de.statista.com/st...n-nach-geschlecht/

      • @Kaboom:

        Wenn man über die heutzutage relevanten politischen Themen redet, dann muss man auch dafür Hintergrundwissen haben. Das nennt man Bildung. Wenn es daran mangelt, dann muss dieses Wissen in der Bevölkerung vermittelt werden.

      • @Kaboom:

        Jup. Weil die "Schlauen" vielleicht eher artikulieren können, daß sie einfach in einem Land wohnen wollen, in dem sie sich zuhause fühlen. Für das sie gerne arbeiten und Steuern zahlen. Weil es überwiegend auch Ihnen zugute kommt. Ich persönlich habe langsam keinen Bock mehr, mir tagtäglich den A... aufzureissen und trotzdem zu sehen, daß mein Kind zunehmend nichts davon hat.

      • @Kaboom:

        Die Rechten werden eben eher von den Abgehängten gewählt deren Lebenssituation nach meiner Aussage verbessert gehört. Das diese Abgehängten Transformationsverlierer niedrigere Bildungsabschlüsse haben, ist eine Korrelation aber keine Kausalität. Für unsere Funktionselite aus Akademikern ist das Bildungsargument aber einfach zu attraktiv.