Studierendenproteste in Frankreich: Examen wegen Blockade abgesagt

Französische Studierende streiken seit Monaten – nun sagt eine Pariser Uni erste Examen ab. Innenminister Collomb will hart durchgreifen.

Protestierende Studierende der Universität Nanterre tragen ein Protest-Plakat

Sie halten den Campus besetzt: Studierende an der Uni Nanterre Foto: ap

PARIS dpa | Wegen eines Studierenden-Streiks hat die Universität Paris-Nanterre einige Examen abgesagt. Die Regierung reagierte empört. Innenminister Gérard Collomb teilte am Freitag mit, es sei nicht hinnehmbar, die Demonstrationsfreiheit gegen die Freiheit zum Studieren auszuspielen.

Schon seit Monaten gibt es an französischen Universitäten Proteste. Die Regierung plant ein neues Hochschulgesetz, das den Universitäten erlauben soll, künftig Studierende auszuwählen, etwa nach Motivationsschreiben und Noten mehrerer Schuljahre.

Dadurch würden Schüler*innen, die ohnehin schon privilegiert seien, bevorzugt, und Bewerber*innen sozial benachteiligter Familien der Hochschulzugang erschwert werden, so die Kritik der Protestierenden.

Innenminister Collomb sicherte den Universitäten den weiteren Einsatz von Sicherheitskräften zu. Die Polizei war an dem betreffenden Hochschulgebäude im Einsatz und setzte laut Medienberichten auch Tränengas ein. Bezeichnenderweise war es just am Campus Nanterre, wo vor 50 Jahren die französische 68er-Bewegung ihren Anfang nahm.

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