Südafrika tauscht Finanzminister aus: Zwei Wechsel in fünf Tagen

Der südafrikanische Finanzminister Van Rooyen hatte die Geschäfte gerade mal zwei Tage lang geführt. Nun soll er schon wieder abgelöst werden.

David van Rooyan schwört während des Eides

David van Rooyan (links) wurde gerade erst am Donnerstag vereidigt. Foto: dpa

JOHANNESBURG rtr | In Südafrika soll Montag zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen ein neuer Finanzminister vereidigt werden. Präsident Jacob Zuma vergab den Posten am Sonntag an den früheren Ressortchef Pravin Gordham, nachdem massive Kritik an der Berufung des eher unbekannten Abgeordneten David van Rooyan aufgekommen war.

Zuma hatte dessen Vorgänger Nhlanhla Nene am späten Mittwochabend entlassen, was im In- und Ausland für Unruhe sorgte. Nene hatte 2014 seinerseits Gordham ersetzt. Der Präsident erklärte, er habe viele Aufforderungen erhalten, die Entscheidung vom Mittwoch zu überdenken. „Als demokratisch gewählte Regierung ist es für uns wichtig, dem Volk zuzuhören und auf seine Meinung einzugehen.“

Die Opposition warf Zuma angesichts des erneuten Wechsels vor, „Russisch Roulette mit Südafrikas Wirtschaft zu spielen“, wie es Mmusi Maimane von der Demokratischen Allianz formulierte. Auch der Leiter der Forschungsabteilung bei Nedbank Capital, Mohammed Nalla, zeigte sich skeptisch. „Kritiker würden sagen, dass es dem Ruf Südafrikas nicht förderlich ist, wenn ein Finanzminister nur zwei Tage im Amt bleibt.“ Van Rooyen hatte die Geschäfte am Donnerstag und Freitag geführt.

Nene hatte sich für Einsparungen und die Begrenzung von Hilfen für Staatskonzerne eingesetzt. Er stemmte sich zudem gegen Pläne zum Bau einer Reihe von Atomkraftwerken mit Gesamtkosten von bis zu 100 Milliarden Dollar. Außerdem rüffelte er die Chefin der staatlichen South African Airlines, Dudu Myeni, wegen einer geplatzten Bestellung von zehn Airbus -Maschinen. Myeni gilt als Zuma-Vertraute. Viele Ökonomen sprachen van Rooyen seinerseits die Befähigung ab, die schwierige Wirtschaftslage zu meistern. Südafrika leidet insbesondere unter den weltweit niedrigen Rohstoffpreisen.

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