Susan Sarandon über den Papst: "Der Nazi, den wir gerade haben"

Papst-Bashing, Runde zwei: US-Schauspielerin Susan Sarandon hat Benedikt XVI. bei einem Filmfestival offenbar als "Nazi" bezeichnet. Religiöse Bürgerrechtsorganisationen sind entsetzt.

Engagiert sich als Polit-Aktivistin: Schauspielerin Susan Sarandon. Bild: ap

NEW YORK dpa | Ein angeblicher Nazi-Kommentar der Schauspielerin Susan Sarandon über Papst Benedikt XVI. sorgt in den USA für Wirbel. Die 65-Jährige habe das Kirchenoberhaupt bei einem Filmfestival als Nazi bezeichnet, berichtete die Zeitung Newsday.

Das Management der Schauspielerin reagierte zunächst nicht auf die Bitte nach einer Stellungnahme. Eine jüdische und eine katholische Gruppe verlangten eine Entschuldigung.

Als es in einem Interview um ihre Rolle als Schwester Helen Prejean im Film "Dead Man Walking" aus dem Jahr 1995 ging, sagte Sarandon dem Blatt zufolge, dass sie dem Papst ein Exemplar von Prejeans Anti-Todesstrafe-Buch geschickt habe. "Dem davor, nicht dem Nazi, den wir gerade haben", sagte die Schauspielerin nach Angaben von Newsday. Der Vorgänger von Papst Benedikt war bis April 2005 Papst Johannes Paul II.

Der Filmkritiker der Zeitung, Rafer Guzman, bestätigte am Montag entsprechende Äußerungen. Guzman war anwesend als Sarandon am Wochenende beim Hamptons International Film Festivals von ihrem Schauspieler-Kollegen Bob Balaban interviewt wurde.

Als dieser die provokante Aussage abschwächen wollte, habe die Oscarpreisträgerin - die auch als Polit-Aktivistin bekannt ist - den Satz bei Gelächter aus dem Publikum noch einmal wiederholt.

Die jüdische Anti-Defamation League bezeichnete die mutmaßliche Bemerkung als "verstörend, schwer beleidigend und vollkommen unangebracht". Die Bürgerrechtsorganisation Catholic League for Religious and Civil Rights nannte den angeblichen Kommentar "obszön".

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