Syrer auf der Flucht: Trauriger Rekord

Allein im Monat August verließen rund 100.000 Syrer das Bürgerkriegsland. Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen knapp 235.000 Menschen geflohen.

In Sicherheit: Flüchtlingslager Islahiye im türkischen Hatayim. Bild: dpa

GENF dpa/dapd | Der Flüchtlingsstrom aus Syrien hat im August mit 103.000 Menschen einen traurigen Rekord erreicht. Nie zuvor seien so viele Menschen innerhalb eines Monats aus dem Bürgerkriegsland geflohen, teilten die UN am Dienstag in Genf mit.

Insgesamt hätten sich seit Ausbruch der Kämpfe vor 17 Monaten bis zum 2. September in benachbarten Ländern knapp 235.000 Syrer beim Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) registrieren lassen, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming.

Tatsächlich sind nach Überzeugung von Helfern noch weit mehr Menschen aus Syrien geflohen. Viele würden sich nicht in den Nothilfelagern in der Türkei, Jordanien, im Libanon sowie im Irak melden, sondern versuchen, in diesen Ländern allein zurechtzukommen.

Allein in der Türkei hilft das UNHCR den Behörden bei der Versorgung von mehr als 80.000 syrischen Flüchtlingen.

Immer wieder würden Syrer auch in ihre Heimatgebiete zurückkehren, um ihre Häuser zu sichern, sobald dort die Kämpfe abflauen. Zugleich würden sie aber darum bitten, wieder in den Notlagern aufgenommen zu werden, wenn es daheim erneut zu gefährlich wird.

Wartesation an der Grenze

Auch weil die türkischen Behörden sich inzwischen überfordert sehen, müssen derzeit laut UNHCR etwa 8.000 Syrer darauf warten, die Grenze überschreiten zu dürfen.

Zuvor schon hatten Menschenrechtsaktivisten den August zum blutigsten Monat in dem seit nunmehr über 17 Monate andauernden Syrien-Konflikt erklärt. Die Aktivisten sprachen von etwa 5.000 Toten. Diese Zahl beträgt mehr als das Dreifache des Monatsdurchschnitts an Todesopfern. Allein in der vergangenen Woche wurden nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF 1.600 Menschen getötet, so viele wie noch nie seit Beginn des Aufstands.

Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Örtlichen Koordinationskomitees gaben die Gesamtzahl der Toten mit 23.000 bis 26.000 an.

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