Sysadmin's Day: Lieb sein zu den tapferen Admins

Abgeschottet fristen sie ihr Dasein und kommen nur aus der Deckung, wenn mal wieder der Drucker nicht funktioniert. Ein Hoch auf die Systemadministratoren.

Wer der Systemadministrator ist, weiß man oft nicht so genau. Bild: trepavica / photocase.com

Sie sorgen dafür, dass Computer und Server laufen, unsere E-Mails ankommen und die Verbindung zu Google, Facebook und Google flutscht: Sysadmins. Am Freitag ist der Tag, Ihnen die gebührende Anerkennung zukommen zu lassen.

„Systemadministratoren sind heutzutage ein zentraler Teil jedweder Infrastruktur und daher für das Funktionieren unserer Organisationen und Unternehmen essenziell“, sagt der Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI) Oliver Günther taz.de, „Sie verdienen entsprechende Anerkennung und sollten insbesondere, wenn es um Vergütung und Weiterbildung geht, nicht zu knapp bedacht werden.“

In der Realität sieht es jedoch oft anders aus: Abgeschottet von dem Rest der Firma, fristen sie ihr Dasein in weit entfernten Büros und kommen allenfalls mit der normalen Bürobevölkerung in Berührung, wenn mal wieder der Drucker nicht funktioniert – oder wenn die Chefetage die Nutzung von Facebook am Arbeitsplatz verboten hat und der Administrator das durchsetzen muss.

GI-Pressesprecherin Cornelia Winter formuliert es so: „Wenn alles glatt läuft, nimmt man die Systemadministratoren kaum wahr, wenn jedoch etwas nicht funktioniert, sind sie oft die Sündenböcke“. Oft müssen sie mit knappsten Ressourcen auskommen, um die wichtige IT-Infrastruktur aufrecht zu erhalten. So müssen sie oft Jahre mit veralteten Betriebssystemen arbeiten und veraltete Browser einsetzen, weil das Budget für ordentliche Updates nicht ausreicht. Denn schließlich muss jede Software ausgiebig geprüft werden, damit keine undokumentierte Funktion oder Software-Nebenwirkung das Vertriebssystem der ganzen Firma lahmlegt. Nachtschichten sind da keine Ausnahme.

Geschenke erwünscht

Damit sie wenigstens an einem Tag im Jahr die notwendige Achtung und Respekt bekommen, haben sie kurzerhand den „System Administrator Appreciation Day“ oder kurz: „Sysadmins Day“ erfunden. Seit dem Jahr 2000 wird der Tag am letzten Freitag im Juli begangen. An diesem Tag sollen die lieben Kollegen in die IT-Abteilung kommen, ihnen Anerkennung zollen – und auch ein paar Geschenke mitbringen.

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Dabei ist der Tag mit einer deutlich ironischen Note versehen – stammte die Anregung doch aus einer Werbeanzeige der Computer-Konzerns Hewlett-Packard, in der sich die Angestellten bei einem Systemadministrator mit Blumen und Geschenken bedankten. Systemadministrator Ted Kekatos hielt das für eine gute Idee und rief kurzerhand einen entsprechenden Tag aus. In den USA, wo es in vielen Firmen zum Beispiel auch einen „Secretaries Day“ – heute: „Administrative Professionals' Day“ – gab, war wenig Überzeugungsarbeit notwendig. Die Idee schlug ein und schon bald verbreitete sich die Kunde von dem neuen Feiertag bis nach Deutschland.

Große Veranstaltungen zu Ehren der Systemadministratoren gibt es in Deutschland nicht, ab und an nutzen IT-Konzerne wie Microsoft die Gelegenheit, um bei den Systemadministratoren gute Stimmung zu machen. Schließlich entscheiden sie mit, welche Firma die wichtigen Ausrüstungsverträge bekommen. Im Allgemeinen kann die IT-Abteilung jedoch schon froh sein, wenn sich die Kollegen oder Chefs bei ihnen melden.

Kleine Geschenke sind natürlich willkommen. Dabei sollten sich die Kollegen nicht von dem Nerd-Klischee leiten lassen, dass Fernsehserien wie „The Big Bang Theory“ oder „The IT-Crowd“ transportieren: Geschenke mit Star-Trek-Anspielungen sind fehl am Platze, ebenso wie Superman-Kostüme. Gern gesehen und gern geschenkt sind jedoch Kuchen, Gutscheine für ein gutes Essen oder ein Kasten Clubmate.

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