Tanklaster-Affäre: Trittin: "Guttenberg hat gelogen"

Verteidigungsminister Guttenberg weist die aktuellsten Vorwürfe in der Tanklaster-Affäre zurück. Am 4.September sei er überdies noch gar nicht im Amt gewesen. Grünen-Fraktionschef Trittin bezichtigte ihn der Lüge.

Am vierten September noch gar nicht im Amt, heißt es jetzt. Bild: dpa

BERLIN ap | Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor hat die jüngsten Vorwürfe in der Kundus-Affäre zurückgewiesen. Der Bild am Sonntag sagte der CSU-Politiker, er habe Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Staatsekretär Peter Wichert Ende November zu Recht entlassen. "Trotz aller bemerkenswerten Legendenbildung ist Tatsache, dass mir relevante Dokumente vorenthalten wurden. Dafür haben die beiden Herren die Verantwortung übernommen."

Der Spiegel hatte gemeldet, beide hätten Verteidigungsminister Guttenberg, anders als es das Ministerium darstelle, zu dem Vorfall in Kundus gemäß ihrem Kenntnisstand korrekt und vollständig informiert. Der Minister machte laut BamS zudem deutlich, dass der Untersuchungsausschuss des Bundestages sich auch mit dem Verhalten des ehemaligen Generalinspekteurs und des früheren Staatssekretärs befassen werde.

"Über die Qualität fachlicher Beratung und Einschätzungen anderer wird ebenso wie über den Informationsfluss vor meiner Zeit der Untersuchungsausschuss zu befinden haben", wurde zu Guttenberg weiter zitiert.

Der Minister sieht sich durch die neuen Vorwürfe in der Kundus-Affäre nicht in seinem Amt gefährdet. Zu Rücktrittsforderungen sagte er: "Ja, ja: Je lauter das Rufen, um so gewichtiger die Argumente. Wer glaubt, den 4. September an mir festmachen zu können, sollte sich daran erinnern, dass ich da noch gar nicht Verteidigungsminister war", betonte er.

Nicht Stellung beziehen wollte er zu Berichten, Oberst Klein sei es bei dem Luftangriff vom 4. September vor allem darum gegangen, die bei den entführten Tanklastern vermuteten Taliban zu vernichten: "Das alles ist Gegenstand des Untersuchungsausschusses und der juristischen Bewertungen der Bundesanwaltschaft."

Schwere Vorwürfe kamen von der Opposition: Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hatte zu Guttenberg der Lüge bezichtigt. Mit Blick auf die Informationspolitik des Ministers sagte Trittin am Samstagabend in der ARD, er habe "wissentlich die Unwahrheit gesagt. Man nennt das landläufig: Er hat gelogen".

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