Tarifstreit: Bahnverkehr vor Kollaps

Die bundesweiten Behinderungen im Zugverkehr werden Dienstag früh zunehmen: Auch die Lokführer wollen ihre Arbeit niederlegen.

Anzeigetafel mit Verspätungen im Karlsruher Hauptbahnhof Bild: dpa

BERLIN taz/dpa Mit ersten Warnstreiks haben die Gewerkschaften Transnet und GDBA am Montag den Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn verschärft. Tausende Pendler mussten Zugverspätungen in Kauf nehmen. Einige Züge fielen aus. Am Dienstag dürften die Folgen für Reisende noch gravierender sein, denn auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks aufgerufen. Ihr Vorsitzender Manfred Schell kündigte Arbeitsniederlegungen "von 5 bis 9 Uhr im gesamten Bundesgebiet sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr" an. In seiner Gewerkschaft sind etwa 60 Prozent der Lokführer organisiert.

Ziel der Lokführergewerkschaft ist ein eigenständiger Tarifvertrag für Lokführer, Zugbegleiter und das Servicepersonal in den Zügen. Die Löhne und Gehälter seien viel zu niedrig und müssten deshalb um bis zu 31 Prozent erhöht werden. Die Gewerkschaft fordert einen Fahrpersonaltarifvertrag mit einem Anfangsentgelt für Lokführer von 2500 Euro, für Zugbegleiter von 2180 Euro und Gastronomiemitarbeiter von 1820 Euro. Zudem will sie eine stufenweise Erhöhung des Entgelts nach Konzernzugehörigkeit und Berufserfahrung durchsetzen.

Der bundeseigene Konzern lehnt einen Spartentarifvertrag kategorisch ab. Auch Transnet und GDBA wollen wie bisher einen einheitlichen Vertrag für alle 134 000 tarifgebundenen Beschäftigten der Bahn. Diese beiden Gewerkschaften fordern 7,0 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Die Bahn hat bislang zwei Erhöhungen von je 2,0 Prozent innerhalb von 30 Monaten sowie eine Einmalzahlung von 300 Euro angeboten.

An insgesamt 13 Standorten legten Mitarbeiter am Montag für jeweils zwei Stunden die Arbeit nieder, wie die Bahn mitteilte. Dies habe vor allem im Nahverkehr zu "erheblichen Einschränkungen" geführt.

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