Tipps, um den Klimawandel zu stoppen: Das können Sie tun

Nicht nur die Politik muss tätig werden, um die Erderwärmung aufzuhalten. Fünf Klimaschutz-Tipps für den Heimgebrauch.

Ein Zug in einem Bahnhof

Auch mit dem Zug lassen sich schöne Urlaubssziele erreichen Foto: unsplash/Viviana Rishe

Auch Sie können etwas gegen den Klimawandel tun. Die Wirkung verpufft, wenn alle anderen nichts machen? Ja, der globale Treibhausgasausstoß würde erst einmal kaum sinken. Aber: Die Welt braucht Pioniere, die zeigen, dass und wie ein klimafreundliches Leben möglich ist. Solche Beispiele schaffen Bewusstsein bei mehr Menschen, dass wir den Klimawandel begrenzen müssen. Dabei entsteht Druck auf die Politik, Regeln und Gesetze so zu ändern, dass am Ende alle weniger Treibhausgasausstoß verursachen. Also ran an den Speck (bitte vegan, siehe Text)! Hier 5 Vorschläge, wie Sie helfen können, den Klimawandel zu stoppen.

1. Energie fürs Wohnen sparen

Die meisten Treibhausgase verursacht der durchschnittliche Deutsche in der Wohnung: Hier entstand 2011 laut Umweltbundesamt rund 38 Prozent des Ausstoßes von Privathaushalten.

Das meiste davon geht für die Raumwärme drauf. Also: weniger heizen! Zum Beispiel die Heizung nur noch in den Räumen aufdrehen, die Sie tatsächlich benutzen. Und auch dort nur auf 18 bis 20 Grad.

Am Freitag endet der Sommer. Jedenfalls meteorologisch. Die Bilanz: Er war zu schön. Zu trocken. Und zu warm, um cool zu bleiben. Aber trotz der Hitze und Dürre macht die Regierung: nichts. Im taz-Klima-Dossier erklären wir, wie die Natur reagiert und was wir für den Klimaschutz tun können. Alle Beiträge zum Thema: taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel

Kochen, Waschen, Haushaltsgeräte, Computer und Ähnliches fressen 25 Prozent der Gesamtenergie im Haushalt. Also: Kühlschranktür so schnell wie möglich wieder schließen, Wäsche auf den Wäscheständer statt in den Trockner, beim Kochen Deckel auf den Topf, nicht mehr Wasser als benötigt kochen, Monitor, Drucker und Scanner ausschalten, statt in den stromfressenden Standy-by-Modus zu versetzen.

Da Warmwasser 12 Prozent der Energie verbraucht, sollte man ausschließlich bei Bedarf, nicht nur aus Gewohnheit duschen – und möglichst kurz.

Energieeffizientere Haushaltsgeräte bringen nur etwas, wenn bei ihrer Herstellung nicht zu viel Treibhausgas ausgestoßen wird. Immer klimafreundlich ist es hingegen, schlecht wärmeisolierte Häuser besser zu dämmen. „Über ihr ganzes Leben betrachtet, sparen alle Wärmedämmstoffe deutlich mehr Energie als ihre Herstellung“, schreibt das Umweltbundesamt.

2. Weniger fliegen und Auto fahren

25 Prozent der Treibhausgase von privaten Haushalten entstehen durch den Verkehr. Am schädlichsten für das Klima sind Reisen mit dem Flugzeug: Es verursacht pro Kilometer und Person laut Umweltbundesamt einen fast fünfmal so hohen Ausstoß wie die Bahn. Ein Hin- und Rückflug von Berlin nach New York City etwa belastet die Atmosphäre mit fast 4 Tonnen Treibhausgas – das ist schon ungefähr doppelt so viel, wie pro Kopf und Jahr im globalen Durchschnitt als klimaverträglich gilt.

Also: mit dem Zug fahren. Dann können nur noch Leute mit sehr viel Zeit beispielsweise in Thailand Urlaub machen. Das ist der Preis dafür, nicht zusätzlich für den Tod von Menschen durch klimawandelbedingte Naturkatastrophen verantwortlich zu sein.

Aber die meisten Deutschen fahren sowieso zu Zielen im eigenen Land, die sich in weniger als einem Tag mit der Bahn erreichen lassen. An zweiter Stelle steht Spanien: Frankfurt/Main–Málaga dauert mit der Bahn 25 Stunden. Mit einem oder zwei Zwischenstopps beispielsweise in Frankreich kann man das sogar mit Kindern gut schaffen. Die Zwischenstopps müssen natürlich interessant sein, zum Beispiel zwei Tage in Paris.

Klar: Man kann nicht alle Spielzeuge mitschleppen, nach denen die Kinder eventuell schreien. Aber da lernen die Kleinen gleich, sich weniger auf das Materielle zu konzentrieren … Kompromiss: Hin mit der Bahn, zurück mit dem Flugzeug. Das Auto ist übrigens keine gute Alternative: Es stößt pro Kilometer und Person über dreimal so viel Treib­hausgas aus wie die Bahn.

3. Weniger konsumieren

Durchschnittlich 17 Prozent der privaten Treibhausgasemissionen entstehen für Produkte wie Möbel, Unterhaltungselektronik oder Kleidung. Hier lassen sich Klimabelastungen vermeiden, indem man weniger verbraucht. Die gemeinnützige Organisation KlimAktiv empfiehlt, sich vor jeder Anschaffung zu fragen: „Brauche ich das wirklich? Wie oft? Kann ich es mir nicht auch leihen, teilen oder mieten? Gibt es das nicht auch gebraucht beziehungsweise Secondhand?“

Die Experten schlagen auch vor: „Ich kaufe nur noch neue Kleidung, um kaputte Stücke zu ersetzen.“ – „Ich repariere/flicke Kaputtes, bevor ich es ersetze.“

4. Weniger Milch und Fleisch

Die Ernährung kam 2011 laut Umweltbundesamt auf rund 12 Prozent aller Treibhausgase, die private Haushalte im Schnitt verursachen. Die höchsten Emissionen je Kilogramm weisen laut Beratern des Agrarministeriums Butter, Rindfleisch, Käse und Quark, Schweine- sowie Geflügelfleisch auf.

Also sollte man diese Lebensmittel weniger essen. Wer sich ausschließlich vegan ernährt, also gar keine tierischen Nahrungsmittel isst, verhält sich am klimafreundlichsten. Allerdings muss man dann Ernährungswissenschaftlern zufolge etwa Vitamin-B12-Pillen zu sich nehmen, denn diesen wichtigen Nährstoff liefern keine pflanzlichen Lebensmittel.Weiterer Tipp: vor allem regionale und saisonale Produkte essen.

Bio-Lebensmittel sind zwar besser für den Tierschutz, die Natur und die Artenvielfalt, aber nicht grundsätzlich besser für das Klima als konventionelle. Pro Produkt gerechnet – also zum Beispiel je Kilogramm Weizen oder je Liter Milch – habe der Ökolandbau „häufig etwa gleich hohe oder nur leicht verminderte“ Emissionen, schreiben Berater des Agrarministeriums. Manchmal sei diese Klimabilanz sogar schlechter als die der konventionellen Konkurrenz, die im Schnitt effizienter ist.

5. Sich politisch engagieren

Nur wenn die Politik Klimaschutz durchsetzt, lässt sich die Erderwärmung reduzieren. Zum Beispiel können Sie das tun: Parteien mit klimafreundlichen Programmen wählen, in Gesprächen, auf der Arbeit, in Vereinen und im Internet für Klimaschutz werben. Oder: einem Umweltverband beitreten.

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