Tochter kauft Filialnetz von Müller-Bäckerei: Volle Familienbackung

Die Tochter des Firmengründers will die in Turbulenzen geratene Großbäckerei Müller aufkaufen. Der Gläubigerausschuss des Unternehmens hat schon zugestimmt.

Evi Müller will gemeinsam mit einem Geschäftspartner 148 Filialen der von ihrem Vater gegründeten insolventen Großbäckerei übernehmen. Bild: dpa

NEUFAHRN dapd | Die insolvente Großbäckerei Müller-Brot hat eine Käuferin gefunden: Die Tochter des Gründers Evi Müller kauft zusammen mit der Münchner Bäckerei Höflinger das Filialnetz des Neufahrner Unternehmens.

Insolvenzverwalter Hubert Ampferl teilte am Donnerstag mit, dass Höflinger und Müller 148 der mehr als 200 Filialen übernehmen sowie zunächst 435 Mitarbeiter. Über einen Kauf der Produktionsstätte wollen sie noch verhandeln.

Der Gläubigerausschuss des Unternehmens hatte der Übertragung am Donnerstag einstimmig zugestimmt. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Ein erneutes Angebot vom bisherigen Eigentümer Klaus Ostendorf lehnte der Gläubigerausschuss indes am Donnerstagmorgen ab, „da dieser wiederum keine Finanzierungsbestätigung vorgelegt hatte und das Angebot unter weiteren Bedingungen stand“.

Ampferl bezeichnete die Übernahme durch Müller und deren Geschäftspartner Franz Höflinger als „bestmögliche Lösung für Müller-Brot“. Der Verkauf stelle „die Zukunft der Bäckerei als regional verankertes und auf Qualitätsprodukte konzentriertes Unternehmen nachhaltig sicher“. Die neuen Eigentümer übernehmen ab sofort die Belieferung der Filialen.

Voraussetzung ist Genehmigung der Gesundheitsbehörden

Laut Ampferl ist es Ziel, zunächst „das Filialnetz zu stabilisieren“. In einem zweiten Schritt sollen die Verhandlungen über den Verkauf der Müller-Brot-Produktion an Höflinger und Evi Müller aufgenommen werden. Voraussetzung hierfür sei aber die Genehmigung der Gesundheitsbehörden zur Wiederaufnahme der Fertigung, hieß es weiter. Müller und Höflinger wollten sich dafür „schnellstmöglich bemühen“.

Der Rückkauf der nach Hygienemängeln in die Insolvenz gerutschten Brotfabrik durch Ostendorf war am Dienstag wegen eines fehlenden Finanzierungskonzepts geplatzt. Zuvor hatte Ostendorf im Übernahme-Poker um Müller-Brot den Vortritt vor Müller und Höflinger erhalten, weil er vier Millionen Euro mehr geboten hatte. Nach Ostendorfs Scheitern blieb das Duo Müller/Höflinger einziger Kaufinteressent.

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