Türkische Polizei unter Druck: Selbstmorde unter Einsatzkräften

Die Gewerkschaft der türkischen Polizei klagt über Dauereinsätze wegen den anhaltenden Protesten gegen die Regierung Erdogan.

Bis zu 120 Stunden am Stück seien Polizisten im Einsatz Bild: reuters

ISTANBUL dpa | Die türkische Polizeigewerkschaft hat die Einsatzbedingungen bei andauernden Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert. Sie beklagt eine Überlastung der Beamten.

Sechs Polizisten hätten bereits Selbstmord begangen, zitierten türkische Medien am Sonntag Faruk Sezer, den Vorsitzenden der Gewerkschaft Emniyet-Sen. Die Beamte seien zu 120 Stunden langen Dauereinsätzen auf den Straßen gezwungen worden.

Die Gewalt gegen Demonstranten resultiere auch aus der Gewalt, die die Polizisten selbst erfahren, sagte Sezer. Seine Gewerkschaft sammle Material, um Gerichtsverfahren gegen den Dienstherrn anzustoßen. Wegen der unverhältnismäßig brutalen Einsätze gegen Demonstranten ist die türkische Regierung international kritisiert worden.

Emniyet-Sen war im vergangenen Jahr gegen den Widerstand der Polizeiführung gegründet worden und hat nach eigenen Angaben vom April dieses Jahres mehr als 7000 Mitglieder.

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