UN-Generalsekretär Ban und Nordkorea: Er darf doch nicht kommen

Ban Ki Moon wollte zum ersten Mal Nordkorea besuchen – kurzfristig wurde er wieder ausgeladen. Eine Begründung dafür gab es bisher noch nicht.

Ban bedauert die Entscheidung der nordkoreanischen Regierung. Bild: ap

SEOUL dpa | Nach anfänglicher Zusage lässt Nordkorea den aus Südkorea stammenden UN-Generalsekretär Ban Ki Moon doch nicht ins Land. Nordkorea habe die Rücknahme der Zustimmung nicht begründet, teilte Ban am Mittwoch bei einer Forumsveranstaltung in Seoul mit. „Es gab keine Erklärung für den Wandel in letzter Minute.“ Genauso wie Ban äußerte Südkoreas Regierung ihr Bedauern über die Absage.

Ban wollte nach UN-Angaben bei seinem ersten Besuch in Nordkorea am Donnerstag den grenznahen innerkoreanischen Industriepark Kaesong besuchen. Es gehe nicht um eine diplomatische Mission, sondern um die Besichtigung des Fabrikparks, hatte es geheißen. Allerdings hatte Ban seine Hoffnung geäußert, mit seinem Besuch zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea beitragen zu können.

Ban wäre der erste Generalsekretär der Vereinten Nationen seit mehr als 20 Jahren gewesen, der nordkoreanischen Boden betreten hätte. Er wolle keine Mühen scheuen, Nordkorea zu ermutigen, „mit der internationalen Gemeinschaft für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und darüber hinaus zusammenzuarbeiten“, sagte Ban am Mittwoch. Südkorea unterstütze die UN und Ban in diesen Bemühungen, teilte das Außenministerium in Seoul mit.

Im Industriepark Kaesong arbeiten etwa 53.000 Nordkoreaner für 120 südkoreanische Firmen. Die Unternehmen profitieren vor allem von günstigen Arbeitskräften aus dem weithin abgeschotteten Norden. Allerdings gibt es derzeit Streit wegen der Entscheidung des kommunistischen Regimes in Nordkorea vom Februar, die Löhne für die Arbeiter in dem Industriepark anzuheben. Südkorea kritisierte, dass der Beschluss ohne erforderliche Abstimmung mit Seoul getroffen worden sei.

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