US-Präsidentschaftswahl 2016: Ted Cruz will ins Weiße Haus

Er spricht die Republikaner rechts außen an: Ted Cruz verkündet als erster Politiker seine Kandidatur für die Präsidentschaft. Der Senator ist eine Tea-Party-Ikone.

Betet konservative Werte an: US-Senator Ted Cruz. Bild: reuters

WASHINGTON afp/ap | Der konservative Republikaner Ted Cruz hat den Startschuss für das Rennen um die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama abgegeben. „Ich trete für die Präsidentschaftswahlen an und ich hoffe, Ihre Unterstützung zu bekommen!“, erklärte der erzkonservative Politiker in der Nacht zum Montag via Twitter. Der 44-jährige Cruz ist seit 2012 Senator im Bundesstaat Texas und ein Liebling des erzkonservativen Tea-Party-Flügels. Er ist damit der erste US-Politiker, der offiziell seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur verkündete.

In dem 30-sekündigen Video auf Twitter warb Cruz vor allem um die Unterstützung junger Republikaner. Um die USA wieder „groß“ zu machen, werde eine „neue Generation mutiger Konservativer“ gebraucht. Er selbst sei bereit, „den Kampf anzuführen2. Cruz will für seine Kampagne nach Angaben seiner Berater 40 bis 50 Millionen Dollar (37 bis 46 Millionen Euro) einsammeln.

Einzelheiten zu seinem Schritt wird der Sohn einer amerikanischen Mutter und eines in Kuba geborenen Vaters am Montag bei einer Rede vor der Liberty University in der Stadt Lynchburg im US-Staat Virginia bekanntgeben. Zuletzt hatte er verstärkt Evangelikale und Konservative umworben. Um sich herum will er eine Koalition von Konservativen aufbauen, die frustriert von der republikanischen Parteispitze in Washington sind. Cruz' Bewerbung war schon länger erwartet worden.

Cruz war erst 2013 in den Senat eingezogen. Seither profiliert er sich als kompromissloser Konservativer, der sich sowohl mit den Demokraten als auch mit der eigenen Partei anlegt. Er hat angekündigt, Obamas Gesundheitsreform rückgängig zu machen und die für die Steuererhebung zuständige Behörde IRS abzuschaffen. Auch das Bildungsministerium will er streichen. Homo-Ehe und Abtreibung lehnt er ab, an den Klimawandel glaubt er nicht.

Die US-Präsidentschaftswahl findet 2016 statt. Bei den Republikanern hatte im Dezember bereits der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, erste Weichen für eine Kandidatur gestellt. Der Sohn von Ex-Präsident George H.W. Bush und Bruder von Ex-Präsident George W. Bush kündigte an, eine Bewerbung „aktiv“ zu prüfen. Als weitere wahrscheinliche Präsidentschaftsbewerber gelten der Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker, der Senator Rand Paul aus Kentucky und der Senator Marco Rubio aus Florida.

Bei den Demokraten wird die ehemalige First Lady und Außenministerin Hillary Clinton als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Noch hat Clinton ihre Entscheidung über eine erneute Bewerbung aber nicht bekanntgegeben. Im Jahr 2008 war sie im parteiinternen Vorwahlkampf an Barack Obama gescheitert, der nach zwei Amtszeiten bei den Wahlen 2016 nicht mehr antreten darf. Ende November hatte der frühere Senator Jim Webb als erster Demokrat seine Präsidentschaftsbewerbung erklärt.

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