USA entschädigen Indianer: Entschuldigung steht noch aus

Mehrere Indianerstämme erhalten rund 3,4 Milliarden Dollar Entschädigung für Landenteignung und Landraub. Der Streit geht bis in das Jahr 1887 zurück.

Diskussionsveranstaltung mit US-Präsident Barack Obama über die Ureinwohner in den USA.

WASHINGTON ap | Historische Einigung mit Indianern: Nach 13 Jahren erbittertem juristischen Tauziehen entschädigt die US-Regierung Ureinwohner mit rund 3,4 Milliarden Dollar. Von den Zahlungen sind rund 300 000 Ureinwohner betroffen, die in der Vergangenheit von diversen Regierungen um die Einnahmen ihrer ehemaligen Stammesgebieten gebracht wurden. Justizminister Eric Holder meinte am Dienstag, das Abkommen öffne einen Weg zur weiteren Versöhnung. Ausdrücklich sprach er von einem "historischen" Ereignis. Auch Präsident Barack Obama hatte sich dafür stark gemacht.

Die Einigung sieht vor, dass mehr als 300.000 Angehörige von indianischen Stämmen vor allem in North Dakota, South Dakota, Oklahoma und Montana 1,4 Milliarden Dollar als Ersatz für vergangene und künftige Ansprüche erhalten. Weitere zwei Milliarden Dollar will die Regierung zahlen, um Land zu kaufen, das in vergangenen Generationen in immer kleinere Einheiten unterteilt wurde. Außerdem soll für bis zu 60 Millionen Dollar eine Stiftung für die Berufs- oder College-Ausbildung von Indianern eingerichtet werden.

Nach indianischer Tradition gehörte das Land in den Stammesgebieten allen gemeinsam. Das 1887 verabschiedete Dawes-Gesetz erlaubte es jedoch der Regierung, Land zu beschlagnahmen, aufzuteilen und an einzelne Stammesmitglieder zu vergeben. Land mit reichen Rohstoffvorkommen wurde auch an Privatunternehmen vergeben.

Präsident Barack Obama sagte, eine Beilegung des Rechtsstreits sei ein wesentlicher Schritt zur Versöhnung. "Ich bin stolz, dass meine Regierung heute diesen Schritt unternommen hat." Die Einigung im Verfahren von Elouise Cobell von den Schwarzfußindianern in Montana gegen Innenminister Ken Salazar sieht allerdings kein Schuldeingeständnis der Regierung vor. Eine Entschuldigung wäre nett gewesen, sagte Cobell. Wichtiger aber sei, dass jetzt gehandelt werde. "Heute ist ein bedeutsamer Tag für das ganze Volk im indianischen Land, das so lange auf Gerechtigkeit gewartet hat."

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