Ukrainischer Regisseur in russischer Haft: Sacharowpreis für Oleg Senzow

Der Filmemacher erhält den diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des Europaparlaments. Das wurde nach einer Sitzung der Fraktionschefs bekannt.

Porträt Oleg Senzow

Der Preisträger hat gerade erst einen langen Hungerstreik beendet Foto: dpa

BRÜSSEL/STRAßBURG epd | Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit geht in diesem Jahr an den ukrainischen Filmemacher Oleg Senzow. Das teilten die Konservativen-Fraktion und die Liberalen-Fraktion im Europaparlament am Donnerstag in Straßburg mit. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an herausragende Kämpfer für die Menschenrechte vergeben, die Preisverleihung ist für den 12. Dezember geplant.

Senzow hatte sich gegen die 2014 erfolgte völkerrechtswidrige Annexion seiner Heimat, der ukrainischen Halbinsel Krim, durch Russland engagiert. Daraufhin wurde er wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten von einem russischen Gericht zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Zeitweise befand sich Senzow deswegen im Hungerstreik.

Berichten zufolge befindet er sich derzeit in einem Straflager in Sibirien. Nominiert wurde Senzow von der konservativen EVP-Fraktion im Parlament, der unter anderem CDU und CSU angehören.

Der Sacharow-Preis erinnert an den sowjetischen Physiker, Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow (1921-1989). Erster Preisträger war 1988 Nelson Mandela, im vergangenen Jahr gewann ihn die demokratische Opposition in Venezuela.

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