Verdacht auf Themen-Placement: Christiansen und Daimler

In Sabine Christiansens ARD-Sendung waren Daimler-Leute zu Gast. Problem: Sie hat einen Vertrag mit Daimler.

"Identifikation mit der Marke Mercedes Benz in der Öffentlichkeit"? Bild: dpa

Die Jahresvorschau "Mein 2008" war kein Quotenerfolg für Moderatorin Sabine Christiansen. Für den Daimler-Chef Zetsche allerdings dürfte sie ein Image-Erfolg gewesen sein: Der nutzte nämlich als Gast der Sendung die Gelegenheit, sein Unternehmen ins rechte Licht zu rücken. Neben Zetsche traten weitere Gäste auf, die als PR-Botschafter mit der Daimler AG verbandelt waren.

Das Pikante dabei: Nach Recherchen des Evangelischen Pressedienstes (epd) steht Christiansen selbst in enger Verbindung zum Daimler-Konzern. Der Dienst schreibt, ihm liege der Entwurf einer Vereinbarung zwischen der Moderatorin und dem Unternehmen vor, nach dem die Moderatorin zwei Mercedes-Fahrzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt und im Gegenzug "in der Öffentlichkeit ihre Identifikation mit der Marke Mercedes Benz" kundtut sowie "allgemeine Aufgaben im Rahmen der Repräsentation, Public Relations" übernimmt.

Noch fraglich ist, ob eine vertragliche Zusammenarbeit bereits zum Zeitpunkt der Sendung beschlossene Sache war - die im Entwurf angegebene Laufzeit ab April 2007 legt den Verdacht nahe. Sollte dies der Fall sein, hätte Christiansen womöglich gegen die ARD-Werberichtlinien verstoßen - und ein Problem. LST

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