Ver.di verhandelt mit Insolvenzverwalter: Schlecker schließt 200 Filialen weniger

Bei Schlecker fallen doch weniger Jobs weg als vorgesehen – zumindest einige. Am Dienstag entscheidet sich, welche MitarbeiterInnen ihren Job verlieren.

Nicht alle müssen raus: Schlecker schließt weniger Filialen als geplant. Das sichert ein paar Jobs. Bild: dapd

FRANFKURT/KASSEL rtr/dpa | Die zusammengebrochene Drogeriekette Schlecker schließt offenbar doch weniger Filialen als zuletzt geplant. Es sei gelungen, die Zahl der vor dem Aus stehenden Filialen von 2.400 auf rund 2.200 zu reduzieren, versicherte der Verhandlungsführer der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, Bernhard Franke, am Sonntag nach zweitägigen Verhandlungen mit Vertretern des Betriebsrats von Schlecker und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz.

Auch die Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze werde unter 11.750 liegen, bestätigte Ver.di-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Konkret wurde sie nicht. Nur so viel: „Wir haben bei den Verhandlungen das Maximale herausgeholt.“

Geiwitz hatte die Größenordnung von 11.750 wegzufallenden Jobs bei der Vorstellung seines Sanierungskonzepts vor zweieinhalb Wochen genannt. Die Kündigungslisten sollen voraussichtlich Dienstag feststehen. Für die von der Kündigung bedrohten Beschäftigten, die in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden sollen, habe man eine tarifvertragliche Regelung geschaffen.

Zudem seien geeignete Träger für Transfermaßnahmen angesprochen und über Details informiert worden, sodass diese in Kürze ihre Arbeit aufnehmen könnten, sagte Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Nutzenberger. Jetzt sei es an der Politik, Nägel mit Köpfen zu machen.

Landesregierungen sollen Auffanggesellschaft finanzieren

Laut früheren Angaben sollen etwa 12.000 der insgesamt rund 33.000 Stellen bei Schlecker gestrichen werden. Die vor dem Aus stehenden Filialen sollen bereits bis Ende kommender Woche ihre Pforten schließen. Der Insolvenzverwalter will die Mitarbeiter, die in der verkleinerten Kette und auch anderswo auf die Schnelle keine Arbeit finden, in einer Transfergesellschaft unterbringen.

Seinen Angaben zufolge wären zur Finanzierung einer solchen Auffanggesellschaft 71 Millionen Euro nötig. Schlecker-Gesamtbetriebsratschefin Christel Hoffmann forderte, dass die Politik die Finanzierung sichern müsse.

Am Montag kommen Vertreter der Landesregierungen in Berlin zusammen, um eine gemeinsame Lösung für die Finanzierung einer solchen Gesellschaft zu finden. Einem Kredit der staatlichen Förderbank KfW hatte das Bundeswirtschaftsministerium eine Absage erteilt.

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