Verfassungsschutz in Thüringen: Konspirativer Treff gesucht

Erst enttarnt der Thüringer Verfassungsschutz ein eigenes Büro. Nun veranstaltet die Linke ein Gewinnspiel für die Suche nach weiteren Außenstellen.

Eindeutiges Türschild: Hier wohnt der Thüringer Verfassungschutz. Bild: dpa

DRESDEN taz | Finde den Verfassungsschutz, lautet ein Gewinnspiel, das die Linken-Landtagsabgeordnete Katharina König ausgeschrieben hat. Wer herausbekommt, wo das Thüringer Landesamt seine neue Außenstelle einrichtet, gewinnt ein 007-Einsteigerset, mit Richtmikrofon und den Memoiren des einstigen Thüringer Chefs Helmut Roewer.

Der MDR hatte Mitte Juni aufgedeckt, dass sich der Verfassungsschutz unweit des Thüringer Landtages eingemietet hatte und von dort auch die Linke beobachtete. Getarnt mit dem Schild einer Scheinfirma „TeFor-System“. Seit einigen Wochen hängt plötzlich ein Behördenschild dort, nach „behördeninterner Umstrukturierung“. Die Schlapphüte haben sich also selbst enttarnt.

Nicht mehr spaßig ist allerdings, dass auch der Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss nichts von der Außenstelle wusste, wie Vorsitzende Dorothea Marx (SPD) bestätigt. Jetzt wird vermutet, dass in dem Gebäude Akten schlummern, die Vorgänge um das Nazi-Terrortrio erhellen könnten.

Möglicherweise wurde der Verfassungsschutz jetzt aber nur deshalb hummelig, weil ausgerechnet der Thüringer Datenschutzbeauftragte ins Nachbargebäude einzog.

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