Vergewaltigungsopfer in Indien: Ein Feuertod löst Proteste aus

Eine 16-jährige Inderin hat sich angezündet, nachdem sie zum Opfer von Vergewaltigungen und Demütigungen wurde. Ihr Tod löst neue Proteste aus.

Abschied: Die Mutter des 16-jährigen Vergewaltigungsopfers weint über dem Sarg ihrer Tochter Bild: dpa

KOLKATA dpa | Der Feuertod eines 16-jährigen Vergewaltigungsopfers in Kolkata (früher Kalkutta) hat in Indien Proteste ausgelöst. Anhänger linker Parteien demonstrierten laut lokalen Medien am Mittwoch in der ostindischen Metropole, nachdem das Mädchen dort am Vortag in einem Krankenhaus gestorben war.

Die 16-Jährige war eine Woche zuvor mit schweren Verbrennungen in das Hospital eingeliefert worden, wie der Nachrichtensender NDTV berichtete. Sie soll sich selbst anzündet haben, weil sie von Freunden der mutmaßlichen Vergewaltiger ständig erniedrigt worden sei und dies nicht mehr habe ertragen können.

Die Vergewaltiger sollen bereits im Oktober über das Mädchen hergefallen sein. Nachdem die Jugendliche zur Polizei ging, hätten sich die sechs mutmaßlichen Täter erneut an ihr vergangen, berichtet die Nachrichtenagentur IANS. Danach sei sie permanent drangsaliert und belästigt worden. Wegen der Demütigungen habe ihre Familie umziehen müssen.

Sechs Verdächtige wurden den Angaben zufolge festgenommen. Laut dem NDTV-Bericht fordern die Eltern des Opfers die Todesstrafe für die Täter und für diejenigen, die ihre Tochter danach so sehr schikanierten, dass sie sich umbrachte.

Die brutale Gruppenvergewaltigung einer Inderin im Dezember 2012 hatte Indien aufgerüttelt und zu landesweiten Protesten geführt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.