Verschwindende Tierarten: Die Letzten ihrer Art

Der WWF rechnet mit weltweit 30 Millionen Arten, von denen 1,7 Millionen bekannt sind. Das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung geht von 13 Millionen aus.

Der größte Feind des Gorillas ist der Mensch. Bild: dpa

BERLIN taz | In die Kategorie bedrohter Vögel, die nicht fliegen können und in Neuseeland heimisch sind, fällt nicht nur der Kiwi. Auch der Kakapo, eine Papageienart, ist stark bedroht, der WWF schätzt, dass es noch etwa 92 Exemplare gibt. Dabei wurden die bis zu dreieinhalb Kilo schweren Tiere schon auf kleine Inseln umgesiedelt, um eingeschleppten Feinden wie Frettchen zu entkommen. Das Problem: Auf den kleinen Inseln sind zwar die Feinde fern, aber das Futter ist knapp.

300 Kilo schwer und zwei Meter groß werden die Berggorillas im Osten der Demokratischen Republik Kongo und einigen Gebieten von Ruanda und Uganda. Doch die Zahl der größten Menschenaffen weltweit geht zurück, der WWF schätzt den Bestand derzeit auf etwa 700 Tiere. Der größte Feind des Gorillas ist dabei der Mensch. Gorillafleisch gilt mancherorts als Delikatesse, deshalb jagen Wilderer die Tiere, um das Fleisch zu verkaufen.

Sie wird so alt wie eine Schildkröte: die Europäische Flussperlmuschel. Ein Exemplar kann ein Alter von über hundert Jahren erreichen. Und im Gegensatz zu anderen Perlmuscheln, die häufig warme Gewässer bevorzugen, lebt die Europäische Flussperlmuschel auch in Flüssen in Deutschland. Laut WWF gibt es heute nur noch einige alte Bestände - Schuld daran tragen nicht die Perlenjäger, sondern zunehmende Verschmutzungen der Gewässer.

In der spanischen Gebirgsregion Sierra Morena und in der hauptstadtnahen Region um Toledo lebt eine der seltensten Katzenarten der Welt: der iberische Luchs. Der WWF schätzt den derzeitigen Bestand auf etwa 150 Tiere, darunter 25 fortpflanzungsfähige Weibchen. Der Bestand der nachtaktiven Tiere leidet vor allem unter dem Bau von Autobahnen, Straßen, Bahntrassen und Pipelines, die die Jagdreviere der Luchse zerschneiden.

Tourismus und Schiffe sind die Feinde der Mittelmeer-Mönchsrobbe. Dazu kommt die Überfischung: Sie lässt die Nahrung der Robbe knapp werden und immer wieder verfangen sich die Tiere in Fischernetzen. 500 Exemplare sollen laut WWF noch im Schwarzen Meer und im Mittelmeer leben. An einigen Küsten gibt es Abschnitte, wo sich Fischer im Rahmen geförderter Projekte bereit erklärt haben, auf den Fang in der Nähe von Robbenhöhlen zu verzichten.

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