Versteigerung von Neonazi-Rittergut: Neuer Besitzer plant „KZ“

Das Rittergut des Neonazis Karl-Heinz Hoffmann geht an einen umstrittenen Bieter. Einem Leipziger Lokalradio sagte dessen Vertreterin, er wolle da ein „KZ“ errichten.

Blick auf das Gebäude des Ritterguts von Hoffmann

Kein Ort für ein „KZ“: das Rittergut des Neonazis Karl-Heinz Hoffmann. Foto: dpa

LEIPZIG epd | Das Rittergut des bekannten Rechtsextremisten Karl-Heinz Hoffmann bei Leipzig wechselt den Besitzer. Eine Woche nach der Zwangsversteigerung erhielt jetzt der Höchstbietende den Zuschlag, wie das Amtsgericht Leipzig mitteilte. 160.000 Euro sollen für die Anlage in Kohren-Sahlis im Landkreis Leipzig gezahlt werden. Noch ist die Entscheidung aber nicht rechtskräftig. Gegen den Zuschlag kann einem Gerichtssprecher zufolge innerhalb von zwei Wochen Beschwerde eingelegt werden.

Der 78 Jahre alte Hoffmann, der auch Gründer der nach ihm benannten und 1980 verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann ist, konnte die Anlage aus finanziellen Gründen nicht mehr halten.

Das Rittergut gilt als extrem sanierungsbedürftig. Vermutlich müssen mehrere Millionen Euro in die Instandsetzung gesteckt werden. In den vergangenen Jahren waren auch öffentliche Fördermittel in das Objekt geflossen.

In Leipzig hatte die Zwangsversteigerung vor einer Woche großen Wirbel verursacht. Wie das Leipziger Lokalradio mephisto 97.6 berichtete, soll die Vertreterin des Bieters einer Reporterin auf Nachfrage gesagt haben, auf dem Gelände solle ein „Konzentrationslager“ entstehen. Die Leipziger Volkszeitung hatte daraufhin berichtet, der Gläubiger wolle den Zuschlag an den Höchstbietenden überdenken. Das Gericht konnte keine Angaben zu den Vorkommnissen oder möglichen Konsequenzen machen.

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