Verteidigungsausgaben der Bündnispartner: Alle Nato-Länder erreichen erstmals Zwei-Prozent-Ziel
2014 einigten sich die Nato-Mitglieder darauf, zwei Prozent ihres BIPs ins Militär zu investieren. In diesem Jahr sollen alle Länder das Ziel erreichen.

Die Nato-Staaten hatten sich beim Gipfel 2014 in Wales darauf geeinigt, innerhalb von zehn Jahren ihre Verteidigungsausgaben auf mindestens zwei Prozent des jeweiligen BIP zu erhöhen. Bis Ende 2024 hatten laut einem im April vorgelegten Nato-Bericht 22 Staaten dieses Ziel erreicht, darunter Deutschland.
In den nun von der Nato veröffentlichten Schätzungen für 2025, die auf den bereits getätigten und geplanten Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer basieren, kommen nun auch Länder wie Spanien, Italien oder Belgien auf Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent ihres Haushalts. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte dies bereits im Juni nach entsprechenden Ankündigungen mehrerer Länder bekannt gegeben.
Für Deutschland veröffentlichte die Nato für das laufende Jahr noch keine Schätzung. Zwar hat die Bundesregierung angekündigt, 2025 mindestens zwei Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben, der Haushalt muss aber noch vom Parlament verabschiedet werden.
Der Anteil der Verteidigungsausgaben soll noch weiter steigen
Das Erreichen des Zwei-Prozent-Ziels ist jedoch nur ein Schritt auf dem Weg zu noch ehrgeizigeren Vorhaben: Auf dem Nato-Gipfel in Den Haag im Juni verpflichteten sich die Mitgliedsländer, bis zum Jahr 2032 mindestens 3,5 Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur aufzuwenden.
Die höchsten Verteidigungsausgaben gemessen am BIP wird 2025 nach Nato-Angaben mit 4,48 Prozent Polen haben, vor Litauen (vier Prozent) und Estland (3,38 Prozent). Die USA werden der Schätzung zufolge in diesem Jahr 3,22 Prozent ihres BIP für Verteidigungsausgaben aufwenden.
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