Vorwürfe gegen Steinmeier: Plagiate, die keine sind

In der Debatte um angebliche Plagiate von SPD- Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier meldet sich nun der Politologe Hajo Funke zu Wort. Da ist nichts, meint er.

Nicht immer richtig herum: Frank-Walter Steinmeier im Wahlkampf. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Plagiatsvorwürfe gegen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier entbehren nach Aussage des Berliner Politologen Hajo Funke jeder Grundlage. „Die angeblichen Plagiate sind gar keine“, schreibt Funke nach Durchsicht von Steinmeiers Doktorarbeit und dem Bericht des Dortmunder Fachhochschul-Professors Uwe Kamenz in einer Stellungnahme. Die von Kamenz eingesetzte Software zum Aufspüren von Plagiaten sei nutzlos, urteilt Funke.

Die Universität Gießen überprüft derzeit Steinmeiers Doktorarbeit. Auslöser war ein Bericht des Magazins Focus unter Berufung auf Kamenz. Dieser vertritt auf der Basis eines vom Computer erstellten Textvergleiches die These, bei Steinmeiers Doktorarbeit gebe es eine „Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit“ von 63 Prozent.

Steinmeier hat 1991 mit einer Dissertation zum Thema „Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit“ an der Uni Gießen den Doktortitel erworben.

Funke wirft Kamenz vor, angeblich nicht oder falsch zitierte Quellen in Steinmeiers Dissertation selber falsch zuzuordnen oder falsch zu zitieren. „Herr Kamenz wird seinen Bericht alsbald zurückziehen müssen, wenn er sich nicht den Vorwurf eines Rufmordes einhandeln will“, schreibt der Berliner Politologe.

Der Prüfbericht sei ohne Sorgfalt und unwissenschaftlich erstellt. Auch andere Wissenschaftler hatten sich bereits kritisch über die von Kamenz eingesetzte Computer-Software geäußert.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.