Waffenruhe in Sudan erneut gebrochen: Explosionen in Khartum

Das Militär und die paramilitärische Gruppe RSF hatten sich eigentlich auf eine erneute Waffenruhe geeinigt. Die Kämpfe gehen, mit Einschränkungen, dennoch weiter.

Ein zerstörtes Haus vor sandgelbem Boden

Ausgebranntes Auto, zerstörte Gebäude: eine Straße in Khartoum North am 27. April Foto: reuters

KAIRO/KHARTOUM ap/dpa | Nach der Verlängerung einer Waffenruhe zwischen dem sudanesischen Militär und der paramilitärischen Einheit Rapid Support Forces (RSF) sind in mindestens einem Viertel der Hauptstadt Khartum weiter heftiger Beschuss und Explosionen zu hören gewesen. Die beiden Konfliktparteien hatten sich am Donnerstagabend unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens auf die Verlängerung der Waffenruhe um drei weitere Tage verständigt.

Die bisherige Waffenruhe wäre um Mitternacht ausgelaufen. Sie hatte die Kämpfe nicht völlig gestoppt, aber doch Zehntausenden Zivilisten Gelegenheit gegeben, aus gefährdeten Gebieten zu fliehen. Mehrere Staaten evakuierten ihre Staatsangehörigkeiten auf dem Luft- oder Seeweg.

US-Außenminister Antony Blinken erklärte noch vor der Zustimmung der RSF zur erneuten Waffenruhe: „Wir hatten einen 72-stündigen Waffenstillstand, der wie die meisten Waffenstillstände nicht perfekt ist, aber dennoch die Gewalt reduziert hat.“

Auch der britische Außenminister James Cleverly bestätigte auf Twitter, die Waffenruhe im Sudan sei verlängert worden. „Das Vereinigte Königreich fordert ihre vollständige Umsetzung durch die Generäle.“ Die britischen Evakuierungsflüge seien im Gange. Alle britischen Staatsangehörigen, die ausreisen möchten, sollten sich so schnell wie möglich zum Flughafen begeben, damit ihre Sicherheit gewährleistet sei.

Im Sudan kämpft De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe des Militärs seit fast zwei Wochen gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, genannt Hametti. Dieser ist Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe RSF. Die beiden Generäle hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern 2019 und 2021 übernommen.

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