Wahlen in Venezuela: Chavez verliert Zweidrittel-Mehrheit

Nach ersten Ergebnissen kann Hugo Chavez zwar die Wahlen in Venezuela gewinnen. Er büßt aber seine Zweidrittel-Mehrheit ein, und damit seine bisherige volle Kontrolle über die Gesetzgebung.

Enttäuscht über das Wahlergebnis: Chavez Anhänger nach der Wahl vor dem Regierungspalast. Bild: reuters

CARACAS dapd | Die sozialistische Partei des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez hat bei der Parlamentswahl nach Angaben der Wahlkommission ihre Zweidrittelmehrheit verloren. Die Opposition, die die vorangegangene Wahl 2005 boykottiert hatte, gewann mindesten 59 der 165 Mandate, während die Sozialisten mindestens 90 gewannen, teilte Wahlkommissionspräsidentin Tibisay Lucena am Montag in Caracas mit.

Mit einem Verlust ihrer Zweidrittelmehrheit verlieren die Sozialisten die Möglichkeit, Gesetze ohne Einschränkungen ändern zu können und alleine wichtige Ämter von Verfassungsrichtern bis zu den Mitgliedern der Wahlkommission zu besetzen.

Für die Bekanntgabe eines ersten Auszählungsstands seien mehr als acht Stunden nach Schließung der Wahllokale nötig gewesen, weil es in vielen Wahlkreisen knappe Ergebnisse gegeben habe, erklärte die Wahlkommission.

Oppositionsführer Ramon Guillermo Aveledo sagte, diese Verzögerung sei inakzeptabel. Nach einer Auswertung der Opposition hätten Anti-Chavez-Kandidaten zudem mehr als die Hälfte der Mandate gewonnen, sagte er weiter.

Die Wahlkommission habe nicht Ergebnisse aus Regionen bekanntgegeben, in denen die Opposition führe. Er forderte deren Veröffentlichung noch am Morgen.

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