Was der Kühlschrank hergibt: Haferflocken nähren in Notzeiten

Haferflocken werden zu einer leichten chilenischen Suppe, Obst zu Pie, und aus Karotten wird ein süß-saures Hauptgericht.

Machen satt und sind billig: Haferflocken. Bild: ap

In meiner letzten Wohngemeinschaft habe ich wieder eines dieser einfachen Rezepte gelernt, das man als heimisches Gericht verachten würde. Hat es aber jemand aus dem Ausland mitgebracht, womöglich mit einer Erinnerung, dann erkennt man seine Genialität.

Diesmal war es die chilenische Haferflockensuppe. Es sei eines der besseren Gerichte gewesen, die in einem chilenischen Kinderheim auf den Tisch gekommen waren, als sie dort Aushilfe war, erzählte meine Mitbewohnerin.

Haferflocken machen satt und enthalten Vitamin B1, B6 und E, Zink, Eisen und Calcium, Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren. Sie sind die ideale Nahrung in Zeiten, in denen der Kühlschrank nicht so gut gefüllt ist. Man findet sie in den meisten Vorratsschränken.

Diesen Text lesen Sie in der taz.am wochenende vom 17./18. August 2013. Darin außerdem: Snowdenleaks könnte für Internetaktivisten sein, was Tschernobyl für die Atomkraftgegner war. Aber schafft es die Netzbewegung, diese Chance zu nutzen? Und: Ein Gespräch mit dem politischen Kabarettisten Georg Schramm. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Meine Mitbewohnerin briet zwei Esslöffel Haferflocken mit einer fein gewürfelten Zwiebel in etwas Öl an. Ein paar Minuten rührte sie noch, dann gab sie Wasser und Brühe in den Topf. Fertig ist eine leichte Suppe.

Klappt immer: Pie

Für den anstrengenderen Teil des Menüs müssen die zwei übriggebliebenen Karotten geschält und geduldig in lange dünne Stifte geschnitten werden. Die Zwiebeln werden in dünnen Ringen in etwas Öl in einer Pfanne oder im Topf angebraten, bis sie glasig werden.

Dann eine Prise Salz und die Karottenstifte hinzufügen, 10 Minuten dünsten und schließlich einen Teelöffel Honig, einen Esslöffel geriebenen Ingwer und einen Teelöffel Senf dazugeben. Mit den Sojasprossen weitere 5 Minuten garen, dann mit Pfeffer und Salz abschmecken. Dazu passen Pellkartoffeln oder Reis. Wer keine Sojasprossen hat, kann sie auch weglassen. Oder durch Kartoffeln ersetzen – und als Beilage Reis essen.

Zu diesem leichten Menü passt ein sommerlicher Nachtisch: Pie. „Das klappt doch nie“, höre ich immer, wenn ich ihn das erste Mal für jemanden zubereite. Aber im Gegenteil, der Krümelteig klappt immer: 3 kleine Kaffeetassen Mehl mit 2 Esslöffeln Zucker und 150 g Butterflocken werden geknetet, bis der Teig an Streusel erinnert.

Die Hälfte der Krümel auf dem Boden einer Backform verteilen und etwas andrücken. Dann ein beliebiges Obst der Saison in kleinen Stückchen darauf verteilen und zuckern: zum Beispiel Rhabarber, Erdbeeren, Äpfel oder Pflaumen. Bei Obst aus der Dose auf den Extrazucker verzichten. Die Früchte mit dem Rest des Krümelteigs bedecken und ab in den Ofen damit, 200 Grad, 20 bis 30 Minuten. Das Obst sollte weich und die Streusel leicht gebräunt sein.

Wer noch ein Ei übrig hat, kann das Eiweiß mit Zucker steif schlagen und zehn Minuten vor dem Ende der Backzeit in Tupfern auf dem Pie verteilen. Das hat bisher noch jeder Mitbewohnerin geschmeckt und den Rezeptetausch feierlich besiegelt. Der Krümelpie kann außerdem spontan und schnell gebacken werden, sollten unangemeldete Gäste auftauchen.

Möchten Sie wissen, was mit den Resten in Ihrem Kühlschrank noch möglich wäre? Schreiben Sie an: reste@taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.