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  • 19.8.2016

Was fehlt …

… monotones Geheule

Das wird vielen um ihre Nächte gebrachte Neu-Mamis den letzten Nerv rauben: Denn ihren kostbaren Schlaf hätten sie auch an ein „schöner“ schreiendes Baby verlieren können. Einziges Manko: Die liebe Muttersprache. Forscher der Universität Würzburg haben in zwei Studien nämlich herausgefunden, dass Neugeborene aus China und Kamerun anders weinen als deutsche Babys. Das Ergebnis? „Ihr Weinen glich mehr einem Singsang“, schrieb die Würzburger Sprachforscherin Kathleen Wermke. Na danke, denkt sich die deutsche Mutti. Denn in den anderen Muttersprachen hat die Tonhöhe, in der eine Silbe ausgesprochen wird, eine wichtigere Bedeutung als im Deutschen. Und da Neugeborene offenbar schon direkt nach der Geburt damit anfangen, Bausteine ihrer Muttersprache aufzunehmen, heulen sie das Gelernte wieder raus. Nur nicht länderübergreifend monoton. Bei den chinesischen und kamerunischen Kindern war nicht nur der Abstand zwischen dem tiefsten und dem höchsten Ton deutlich größer als bei den deutschen Babys, auch das kurzzeitige Auf und Ab der Töne fiel intensiver aus. Feinster Singsang eben. Übrigens: Extra zum Weinen gebracht wurden die jeweils 42 Babys nach Angaben der Universität nicht. „Wir haben nur spontane Lautäußerungen aufgezeichnet, in der Regel immer dann, wenn sich ein Baby bemerkbar machte, weil es Hunger hatte“, betonte Wermke. (taz/sk)