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  • 18.7.2017

Was fehlt …

… Einigkeit über das Marienwunder

Glauben ist Glücksache. Vor allem für ein 2.000-Seelen-Kaff im südlichen Bosnien-Herzegowina: Das angebliche Erscheinen der Muttergottes hat Medjugorje in eine Touristenattaktion verwandelt. Damit das auch so bleibt, erscheint die Schutzheilige der Kaufleute und Beutelschneider seit 1981 jeden Tag. Bestätigt wird das regelmäßig von den Sehern des Dorfes – deren Familien mittlerweile … Bis Anfang der 80er Jahre gab es in Medjugorje keine Übernachtungsmöglichkeit, keine Gaststätte und nicht einmal Trinkwasser. Heute kommen rund 2,5 Millionen Menschen jährlich. Die Franziskaner nennen das „Wunder“ in einer Reihe mit Lourdes und Fatima. „Unwürdig, ja skandalös“, nennt hingegen Bischof Ratko Peric die Vorgänge in seiner Diozöse. So konnte das nicht weitergehen. Medjugorje wurde ein Fall für Gottes Stellvertreter auf Erden. Die Kommission aus Rom unter Leitung von – kein Witz – Don Camillo Ruini kam 2014 zu dem Schluss, die ersten Erscheinungen Anfang der 80er Jahre seien möglicherweise glaubhaft, die vielen späteren zumindest zweifelhaft. Das ist sehr schön formuliert. Lassen wir mal so stehen. Amen. (taz, pl)