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Wirkungslosigkeit der MietpreisbremseWarum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?

Eva Fischer

Kommentar von

Eva Fischer

Die Mieten steigen immer weiter, viele Neupreismieten sind illegal. Vermieter, die sich nicht ans Gesetz halten, dürfen nicht ungestraft davonkommen.

Günstiger Wohnraum ist knapp, auch weil die Mietpreisbremse nicht durchgesetzt wird Foto: Eckhard Stengel/imago

D ie Immobilienpreise in Deutschland sind auch im dritten Quartal dieses Jahres wieder gestiegen, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken am Montag mitteilte. Keine Überraschung – ebenso wenig wie die übliche Reaktion: das Bauen-bauen-bauen-Mantra. Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können.

Was ebenfalls vergessen wird, ist die Frage: Warum wirkt die Mietpreisbremse nicht? Damit sollte der starke Anstieg der Mieten verhindert werden. Laut Gesetz darf der Preis bei Neuvermietungen höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen – und das auch nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Auch die Möglichkeit, die Mietpreisbremse durch „Modernisierungen“ zu umgehen, ist streng geregelt: Es reicht nicht, das Bad neu zu machen, die Wände zu streichen und das Parkett zu polieren.

Das alles wissen Vermieter, doch sie ignorieren es. Anders lässt sich kaum erklären, warum etwa in Berlin fast alle Mieten auf Immobilienportalen illegal hoch sind. Unser Rechtssystem ermuntert sie zusätzlich, denn der Mieter muss seinen Vermieter rügen und verklagen, hohe ökonomische Risiken inklusive. Ein Individuum gegen die Rechtsabteilung eines Konzerns: Das ist immer eine schlechte Konstellation. Und wer will schon riskieren, dass der Vermieter einen loswerden will?

Zudem: Selbst wenn ein Mieter gegen die überhöhte Miete vorgeht, hat der Vermieter nicht viel zu verlieren. Er muss die Miete reduzieren und das zu viel Gezahlte zurückerstatten. Bestraft, dass er sich nicht an das Gesetz gehalten hat, wird er nicht.

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Warum eigentlich nicht? Der Staat könnte die explodierenden Mietpreise verhindern, wenn er systematisch und entschieden dagegen vorgehen würde. Ja, das wäre mit Kosten verbunden. Aber die Kosten, wenn alles so bleibt, sind viel höher. Denn wenn Menschen das Maximale abgequetscht wird, bleibt nichts übrig für Notsituationen, fürs Alter, für ein schönes Leben. Das Problem der Altersarmut dürfte so ins Unermessliche steigen.

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Eva Fischer
Chefin vom Dienst
Jahrgang 1989; seit Anfang 2025 bei der taz, derzeit als Nachrichtenchefin und Chefin vom Dienst bei taz.de. Vorherige Stationen: u.a. EU-Korrespondentin in Brüssel beim Handelsblatt, Redakteurin für Internationale Politik beim Tagesspiegel, Redakteurin bei der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". Wirtschaftspsychologie-Studium mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie und dem Nebenfach Politikwissenschaft, Besuch der Holtzbrinck-Journalistenschule, gelernte Medienkauffrau Digital und Print beim Spiegel-Verlag.
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176 Kommentare

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  • Der unten stattgefundene Austausch von Argumenten zeigt, dass ein Bewusstsein über das Funktionieren von Märkten und speziell von Wohnungsmärkten nicht vorhanden ist.



    Es wird verdrängt, idealisiert und geglaubt, dass ein paar kleine Maßnähmchen schon helfen würden.



    Märkte kennen deshalb keine zu hohen Preise, weil Märkte keine Subjekte sind. Sie sind unpersönlich. Es ist eine anonyme Herrschaft. Deshalb ist das Beten an den Heiligen Sankt Antonius, der möge doch helfen, meine Brille wieder zu finden, eine Illusion. Dass es auch nette oder moderate Vermieter gibt ist dabei genauso egal wie, dass es Mieter gibt, die Geld sparen.



    Das Problem ist, dass das Wohnen eine Ware ist. Die politische Lösung kann darin bestehen, dieses Ausbeutungsverhältnis und diese Willkür zu beenden. Immobilien müssen sozialisiert werden. Nein, das hatten wir noch nicht.

  • Unsere Bauministerin Hubertz [ SPD ], befeuert mit ihrer unsozialen, ahnungslosen Baupolitik ersteinmal die Steigerung / Verteuerung der Bodenwerte. Bauen, Bauen, Bauen lautet ihr " Schlachtruf " . In der Konsequenz werden aus Ackerflächen Bauland, ideal für Grundstücksspekulanten. Bauvorschriften werden ausser Kraft gesetzt, nützt den Bauunternehmen, aber die Wohnqualität sinkt , weniger Schallschutz, einfachere Ausstattungen usw. Aber, was ganz wichtig für unsere Regierung, die sich vorallem unserem Bruttoinlandsprodukt [ BIP ] verpflichtet sieht, sind die Einnahmen für den Staatshaushalt wichtig, Grunderwerbssteuern, Grundsteuern, Grundbucheintragungen, Baugenehmigungsgebühren, durch Versteuerung der Baukosten usw. Das Wohl der Bürger kommt erst , wenn überhaupt ganz an letzter Stelle...

  • So so, es gibt also keine Strafen für Vermieter.

    Anderer Ansicht das Strafgesetzbuch, § 291. Eine Stufe tiefer § 5 WistrG.

    • @Jan Schubert:

      § 291 StGB greift in den meisten Fällen nicht und (der ebenfalls voraussetzungsvolle) § 5 WiStrG sieht lediglich ein Bußgeld und keine Strafe vor.

      • @Barrio:

        Dann schreibe ich das auch so.

        Und im Übrigen: auf Vermieterseite steht höchst selten ein Konzern. Zwei Drittel aller Vermieter sind Privatleute. Und von den "Konzernen" sind viele Wohnungsbaugenossenschaften, in denen die Mieter zugleich Mitglieder sind.

        • @Jan Schubert:

          So ist es. Und Leute die Wohneigentum haben und es sich leisten können, vermieten teilweise nicht mehr, weil sich der potentielle Aufwand/Ärger nicht lohnt. Dann wird aus der Wohnung oder dem Haus der verstorbenen Oma eben ein Ausweichdomizil am Wochenede.

  • An diesem Punkt müssen wir uns fragen, in welchem Land wir leben wollen.



    Soll es Eigentum noch geben? Dann müssen damit Rechte verbunden sein, nicht nur Pflichten.



    Einen privaten Wohnungseigentümer gesetzlich verpflichten zu wollen, zu einem festgelegten Mietzins vermieten zu müssen, kommt einer Enteignung gegen willkürliche Entschädigung gleich.



    Dann müsste man es machen wie es weitgehend in der DDR war: staatliches Eigentum, staatliche Zuweisung von Wohnraum, subventionierte Billigmieten.



    Möglicherweise wäre es sinnvoll, zwischen privatem und gewerblichem Vermieten zu unterscheiden.

    Dass Bauen den Wohnungsmarkt nicht entlastet, weil sich nur „Besserverdienende“ Neubauwohnungen leisten können, ist ein leicht mit reiner Logik zu widerlegendes Argument: irgendwo haben die „Besserverdienenden“ ja vor dem Neubaubezug gewohnt, oder? Dieser Wohnraum wird ja dann frei. Der „Besserverdienende“ wird ja nicht aus reiner, schmutziger Gier beide Wohnungen behalten…😉

    Wie jede Verteilungs- und Neiddebatte wird auch diese natürlich hoch emotional aufgeladen und erbittert ideologisiert geführt, das ist rein menschlich auch verständlich, -zur Lösung trägt es nicht bei.

    • @Hungerboomer:

      Schon wieder so ein Enteignungs- und Neidgeschwafel, weil man Mieten nicht nach Belieben festsetzen kann! GG Art. 14 ist da hilfreich. Sie aber scheinen das Wort Enteignung" nicht verstehen zu wollen. Enteignung betrifft nicht irgendwelche Kapitalerträge, die man - vielleicht - erzielen kann und auch nicht irgendwelche Wertverluste, die auftreten könnten, sondern im Wesentlichen den Vermögensgegenstand an sich.

  • Es geht nicht ums Bestrafen von Vermietern, sondern darum dass die Behörden gegen Leerstand und Mietwucher vorgehen können, Eigentum verpflichtet, das ignorieren die Behörden, das wäre der Ansatzpunkt. In vielen Städten lassen bestimmte Vermieter Häuser leer stehen und manchmal zerfallen, oftmals berichten Zeitungen darüber, aber passieren tut nichts. Diese Inaktivität die muss angegangen werden, der Wohnraum muss notfalls per Zwang zugänglich gemacht werden. Momentan haben Vermieter davor keine Angst, sie machen sprichwörtlich, was sie wollen. Und wenn eine Behörde droht oder aktiv wird, kommen Anwälte und schreiben irgendetwas, dann geben fast alle Behörden wieder auf. Das Parlament könnte also an der Stelle nachhelfen. Aber eigentlich geht es darum, endlich systematisch auf Leerstand und Verwahrlosung von Wohnraum zu reagieren. Ob man Vermieter zu Straftätern machen kann... Das wird schwierig und bringt den Wohnraum auch nicht zum Wohnungssuchenden. Betrug ist ja schon strafbar. Also falsche und irreführende Informationen an die Behörden wäre schon ein Fall für eine Strafanzeige. Aber sie wird meist nicht gestellt....

    • @Andreas_2020:

      Das wäre wirklich schön - doch wer soll das durchsetzen? Die sPD? Das sind Weicheier, die längst vergessen haben, wofür ihre einst stolze Partei gegründet wurde. Die cDU? Die sind von der Wirtschaftslobby derart dominiert, dass eine ernsthafte Lösung dieses Problemes einem Suizid gleichkommt.

    • @Andreas_2020:

      Wir hatten, als wir in unser Haus umzogen, noch unsere Eigentumswohnung. Wir haben sie mit ziemlichem Verlust verkauft, statt auch nur daran zu denken, sie zu vermieten.



      Für eine Vonovia ist das Risiko von Mietnomaden, etc., nur ein kalkulierter Risikoposten. Der private Kleinvermieter kann über sowas seine wirtschaftliche Existenz verlieren. Und bis man so jemand raus bekommt, ist eh alles zu spät, auf den Kosten für einen Rechtsstreit bleibt man dazu noch sitzen. Und wenn mal Eigenbedarf entsteht, hat man dieselbe Situation. Wenn man Leerstand vermeiden möchte, muss man entweder konsequent Wohnraum enteignen oder Vermieten auch für Kleinvermieter so gestalten, dass es akzeptable, rechtliche Rahmenbedingungen gibt.

      • @Hungerboomer:

        Wenn Sie Ihre damalige ETW mit Verlust verkauft haben, haben Sie beim Kauf entweder zu viel bezahlt oder Timing und Makrolage war ungünstig. Der Wert meiner Objekte hat sich seit Kauf mehr als verdoppelt.



        Wer aber so viele Bedenken hat, Wohnungen zu vermieten wie Sie, sollte tatsächlich die Finger davon lassen. So viele Mietnomaden gibt es nicht, die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland durchaus nicht schlecht, sonst wäre der deutsche Markt nicht so beliebt.

      • @Hungerboomer:

        Es gibt Leerstand weil Handwerker fehlen, weil das Erbe nicht bearbeitet wird oder weil eine Streitigkeit besteht oder weil eine Rechtsfrage offen ist. Das meine ich aber nicht, ich rede von teilweise jahrelang bekannten Immobilienbesitzern oder Trusts, die ganz bewusst bestimmte Maßnahmen durchziehen, vom verrotten bis zum Leerstand, um einen Käufer zu finden oder um Verluste zu erzeugen. In Städten wie Hamburg und Berlin sind die teilweise über Jahrzehnte bekannt, passieren tut meist nichts. Davon schreibe ich hier. Und da wird der Mietmarkt auch manipuliert. Wucher wird durchgesetzt, dazu müssen Akteure agieren. Und es gab 1990 4 Mio. Sozialwohnungen, jetzt noch 1 Mio. Auch der Staat selbst puscht Mietkosten nach oben. Und die Ministerin lügt, es sind Polizisten und Beamte, die in Städten wie München oder Düsseldorf eine Sozialwohnung brauchen, um diese Arbeit überhaupt machen zu können. Die auch noch zu bestrafen und zu brandmarken, ist kompletter Mist.

  • Es ist doch völlig naiv eine Mietpreisbremse ohne konkrete Regeln zur Durchsetzung zu beschließen. Das ist reiner Populismus.



    Am besten immer weiter auf die Vermieter schimpfen obwohl die (linke) Politik ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat.

    • @M_Kli:

      Welche '(linke) Politik'?

  • Wer mehr Mietwohnungen will, muss das Vermieten attraktiv machen. Und zwar auf allen Ebenen - im Mietrecht, im Baurecht, im Steuerrecht usw. Das ist so unmittelbar einleuchtend, dass ich mich wundere, wie viele hier das Gegenteil fordern.



    Und nein, mit attraktiv meine ich nicht, kriminelle Machenschaften zu akzeptieren.

    • @HS105:

      Nach dem II. Weltkrieg fehlten in Deutschland West , 6. Millionen Wohnungen. Es gab eine Wohnraumbewirtschaftung aber was eine echt innovative Maßnahme darstellte, es gab vom Staat zinslose Darlehen für die Leute, um sich z. B. eine Eigentumswohnung zu kaufen / finanzieren, anstatt zu mieten, dadurch wurden aus Mietern Eigentümer. So ein Programm wäre auch jetzt eine innovative Möglichkeit einer " Mietbremse " , aber drauf legen unsere Politiker wohl keinen Wert. Daran sieht man doch ganz deutlich, für wen in diesem Land Politik gemacht wird - egal ob gerade die CDU oder die SPD einen Kanzler tanzen lässt !

    • @HS105:

      Vermieten ist nicht attraktiv? Sind denn die Mieten etwa noch zu niedrig?

  • Es gab und gibt bereits Gesetze dazu.



    dserver.bundestag....21/013/2101397.pdf

    "Eine „Ausnutzung“ lässt sich in der Praxis deshalb kaum je nachweisen, wodurch § 5 WiStrG 1954 faktisch weit-



    gehend leerläuft."

    Ferner bestehen landesrechtliche Wohnungsaufsichtsgesetze für den Zustand der Wohnungen.



    de.wikipedia.org/w...ngsaufsichtsgesetz



    Bayern hat seit 2004 kein Wohnungsaufsichtsgesetz. Das regelt der Markt, siehe bayerischer Landtag zu Drucksache 17/5312.

    In der taz gibt es einen Artikel vom 12.11.2025 über Erntehelfer bei der Erdbeerernte. Wir können ewig so weiter machen und uns über die Verhältnisse wundern, die durch das herrschende System hergestellt werden.

  • Bitter, wer ist der "Staat" in der täglichen Praxis? Ohne die genaue Bestimmung zu einem Ende zu führen - dem Staat ist Armut egal, bis die Grenzen der Rechtsprechung, ein Spruch etwa, ggf des BVerfG, erreicht sind. Das ist mE die richtige und beschämende Bilanz, die hier gezogen werden kann, ganz gleich, wie man die in dem Artikel beworbene Strafbarkeit auch ggf fachlich bewerten müsste.

  • taz: **Warum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?**

    Bestraft werden nur die armen Leute, denn die Reichen durften schon immer machen was sie wollen.

    "Den kleinen Schokoladendieb hängt man, den reichen Wirtschaftskriminellen lässt man laufen".

    Die Miethaie, die sich frech an der Wohnungsnot in diesem Land bereichern, werden natürlich 'nicht bestraft', weil das kapitalistische Ausbeutersystem nun einmal so aufgebaut ist.

    • @Ricky-13:

      Aber nicht vergessen, jeder kann sich bei den bösen Wohnungsbaugenossenschaften selber Anteile kaufen.



      Man kann es auch so sehen - es gibt ebend auch Mitmenschen, die Sorgen dafür tragen, damit andere Mitmenschen ein Dach über dem Kopf haben. Durchaus auch ein sozialer Aspekt. Bei eigen Immobilien, die man vermieten will, ist ja auch der Vermieter für die ordentliche Erhaltung verantwortlich, Die Mieter greifen nur zum Telefon ☎️ wenn was defekt ist, die Nachbarn nerven und und und, da darf sich dann der Vermieter, wenn kein Verwalter zuständig ist, auf die Socken machen. Dieses pauschalisieren ist nicht ganz ok.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Solche netten Vermieter habe ich sicherlich nicht gemeint, als ich von Miethaien sprach.

        Der Begriff 'Miethai' steht für Raffgier und spekulatives Verhalten, bei dem der Wohnraum als reines Spekulationsobjekt und nicht als menschenwürdiger Lebensraum betrachtet wird.

        Ich meinte eher so etwas wie Vonovia und Konsorten. Die beiden mit Abstand größten Wohnungseigentümer in Deutschland sind Vonovia mit etwa 363.500 Wohnungen sowie Deutsche Wohnen mit rund 163.100 Wohnungen.

        Vonovia bewirtschaftet rund 533.000 eigene Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Zusätzlich verwaltet das Unternehmen etwa 75.000 Wohneinheiten für Dritte. Die Leute von Vonovia machen sich bestimmt nicht auf die Socken, um einen ihrer Mieter zu helfen, wenn bei dem etwas in der Wohnung defekt ist.

        Schon 2019 hatte die 'heute show' über Vonovia etwas gebracht, aber es wird nur immer schlimmer in Deutschland mit den steigenden Mieten und der Wohnungsnot: ***Vonovia: So profitiert der Konzern von der Wohnungsnot | heute-show*** www.youtube.com/watch?v=AuPpZMXOVUA

        • @Ricky-13:

          Nur krassi - " Leben heißt Veränderung " - Oh man & Zimmer zählen / überprüfen 😇



          Klar BlackRock hat auch wieder die Griffel im Spiel 🥸



          thx für dem Link 👍👍

          • @Alex_der_Wunderer:

            BlackRock besitzt selbst nur wenige Immobilien, investiert aber im Auftrag seiner Kunden, was sich unter anderem in bedeutenden Beteiligungen an deutschen Immobilienunternehmen wie der Vonovia und der Erhöhung von Anteilen an Unternehmen wie der LEG Immobilien und Deutsche Wohnen widerspiegelt.

            Vonovia, LEG Immobilien und Deutsche Wohnen sind börsennotierte Wohnungsunternehmen.

            BlackRock und diese börsennotierten Wohnungsunternehmen sind echte Menschenfreunde, die sich bestimmt auch ganz doll darüber freuen, dass ein "Philanthrop" jetzt Kanzler von Deutschland geworden ist.

            Friedrich Merz ist ein überaus netter Kanzler, der mit seiner ethisch hochwertigen Politik dafür sorgen möchte, dass unsere 'Töchter' (und natürlich auch unsere Söhne) alle eine bezahlbare Wohnung finden. Und wenn sie dann aus ihrem Wohnzimmerfenster schauen, sollen sie natürlich auch ein schönes 'Stadtbild' zu sehen bekommen.

            Was haben wir doch für ein Glück, dass ein ehemaliger BlackRock-Lobbyist jetzt Kanzler ist und sich altruistisch für das Wohl des ganzen Volkes einsetzt.

            • @Ricky-13:

              Als nächstes wird Merz mit der Privatisierung unser Straßen / Autobahnen loslegen. Im Wahlkampf war da schon kurz die Rede von, wirkte wie ausversehen Ausgeplappert. Passt aber zur BlackRock Philosophie und freut deren Kundschaft / Anleger.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Es geht hier aber nicht um ehrliche Vermieter und Verwalter. Es geht darum, warum diejenigen, die Gesetze brechen, nicht bestraft werden, und darum, dass der Ehrliche immer der Dumme ist. Hier macht die Politik ihre Arbeit nicht, und wir sollten besser mal daran erinnern, dass Inkompetenz, Arbeitsverweigerung oder Gesetzesverletzungen bei weniger Vermögenden meist sofort Konsequenzen haben. Dagegen können sich betrügerische Vermieter oder Immobilienmakler und auch Politiker (auch hier natürlich nicht die vielen ehrlichen und klugen, aber solche wie Jens Spahn z. B.) fast alles erlauben und müssen das Zusammengeraffte nicht einmal zurückgeben. Und bei alldem verschwindet die Daseinsvorsorge der Bevölkerung in besagten Kanälen und muss später von uns wieder aufgebracht werden.



        Es würde übrigens schon viel helfen, wenn die Politik endlich den Status von Sozialwohnungen festschreiben würde. Auch die Aussicht auf spätere freie Vermietung verteuert den Wohnungsbau und produziert später unverdiente, weil geförderte Rendite, deren Verbleib auch mit diskutiert werden sollte, wenn man den Umgang mancher raffgieriger Wohnungsspekulanten mit ihrem "Eigentum" betrachtet.

        • @Christine_Winterabend:

          Da bin ich ja ganz bei Ihnen.



          Die Einflussnahme von Industrie-, Wirtschafts-, & Kapitalstrukturen auf " unsere " Politiker muss zeitnah eingedämmt werden.



          www.lobbycontrol.de

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das rechtfertigt keine Mietpreistricks und Mietwucher.

        • @Davin_112:

          Ich glaube, der pasuschale Parolen-Rundumschlag gegen Vermieter als die "Reichen, die schon immer machen durften, was sie wollen" kam von @Ricky-13. Dass Mieten auch auskömmlich hoch sein müssen, damit noch wer vermietet, sollte als Kejhrseite der klassenkämpferischen Medaille vielleicht auch mal respektiert werden, und nicht nur Neubau ist massiv teurer geworden, auch die Erhaltung einer städtischen Bestandsimmobilie in einem Zustand, den die Mieter als selbstverständlich erwarten, ist für das, was die meisten Mieter sich als eine "zumutbare" Miethöhe vorstellen (oder eben teilweise auch von Meitpreisbremsen vorgegeben wird), nicht mehr so einfach darzustellen.

          • @Normalo:

            Es sollte ebend schon differenziert werden, zwischen Spekulanten aus dem Ausland, die in Deutschland - wie in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart ganze Straßenzüge & Quartiere aufkaufen und eine Umstrukturierung der Bewohner aufgrund reiner Profitorientierung vornehmen und zwischen privaten Vermietern, wo halt ein paar Immobilien im über Jahrzehnte gewachsen Familienbesitz sind.



            Ganz unterschiedliche Motivationen sind da bei der Bewertung von Vermietern zu berücksichtigen.

  • Ich warte auf den Tag, an dem mir das Finanzamt mitteilt: "Lieber Herr S., Ihre Mieten sind zu niedrig verglichen mit den anderen Mieten am Ort. Anscheinend verfolgen Sie keine Gewinnerzielungsabsicht. Daher können wir Ihren Instandhaltungsaufwand leider nicht mehr steuermindernd berücksichtigen."

    • @Carsten S.:

      Das ist doch das (u.a.) Schwache am System des Landes: Kommt ein Vermieter ohne Raffgier (gibt es), dann kommt der Staat und bestraft das und berechnet bei der Steuer ein fiktionale, höhere Miete.

    • @Carsten S.:

      Ja, sowas in der Art kann passieren: Ich hatte vor Jahren mein Reihenhaus vermietet, zugegebenermaßen durchaus relativ günstig. Das Finanzamt wollte eine Begründung, womit ich diese geringen Mieteinnahmen begründe und hat gedroht, ansonsten eine fiktive "erzielbare Miete" als Besteuerungsgrundlage anzunehmen...

  • Warum hat hat die Linkspartei in Bremen, wo sie mit regiert, noch keinen Miet-Sheriff eingestellt?

    • @Rudolf Fissner:

      Weil die Linke nicht allein regiert und nicht für den Bereich zuständig ist?

  • Am ehesten könnte hier eine Zivilrechtsreform wirken:



    Einführung eines Strafschadenersatz (analog dem US-Recht).



    Mit der Aussicht auf den Strafschadenersatz könnte der Betroffene einen Anwalt "ködern", auch ein vom Streitwert völlig uninteressantes Verfahren engagiert zu betreiben.

    Das (öffentliche) Strafrecht hingegen würde hier nicht helfen. Die zuständigen Behörden schaffen in Deutschland doch heute schon nicht mehr, die zahlreichen Kleindelikte adäquat zu verfolgen und zu ahnden.



    Die meisten (berechtigten) Verfahren werden gleich wieder eingestellt, falls es die Betroffenen das Delikt überhaupt angezeigt haben.



    Denn viele verzichten spätestens nach der engagierter Gegenrede des diensthabenden Beamten auf die Aufnahme der Anzeige schon aus Mitleid mit dem überlasteten Personal (und dem Wissen, dass die Sache sowieso eingestellt wird).

  • Das gehört zu den Krankheiten dieses Landes. Geld- und Sachbesitz vermehrt sich überdimensional und verleiht die Macht dazu.



    Und Argumente dagegen (und seien sie noch zu bescheiden), werden als Neiddebatte verunglimpft. Lieber wird von Medien und Co. die Teuerung des Warenkorbs bejammert. Dabei frage ich mich ständig, wie Gurke und Co. zu diesen Preisen überhaupt ins Regal zu kriegen sind. Lebensmittel erfordern Arbeitskraft, Ressourcen und Materialeinsatz und müssten/könnten angemessen bezahlt werden, wenn Menschen nicht schon horrende Kosten für ein Dach über dem Kopf zu tragen hätten (so sie überhaupt eine Wohnung finden).



    Wenn es Zeiten gab, wo ein Normal-Alleinverdiener-Vater seine 6-köpfige Familie für ein Sechstel seines Gehaltes von einer Zweizimmerenge in ein Reihen-Eigenheim umsiedeln konnte, erübrigt sich doch jede Diskussion über die Schieflage in der Republik.

    • @snowgoose:

      @snowgoose



      Es gab mal Zeiten, da riefen ☎️🎶🎶Eltern bei Geburt ihres Nachwuchs den schlauen Fuchs 🦊 aus Schäbisch Hall an & die glücklichen Eltern legten schonmal den ersten Bausparvertrag 🏡 für die Kid'is an.



      Bei steigenden Zinsen, sichert man sich so halt günstige Darlehen, staatliche Zuschüsse und gegebenenfalls Arbeitgeberanteile. Kann sich durchaus lohnen.💰💰💰

  • Heute in der TAZ gelesen das die Mietpreisbremse wirkt. Beide Artikel liegen m.E. falsch.

  • Weil das Kapitalismus ist. Märkte kennen keine "zu hohen Preise".



    Eigentum und Konkurrenz sind die Grundpfeiler des Geschehens.



    ich empfehle zu diesem Thema den Sammelband:



    Niklas Angebauer; Jacob Blumenfeld & Tilo Wesche Hrsg., 2025, Umkämpftes Eigentum. Eine gesellschaftstheoretische Debatte. Berlin, Suhrkamp 704 S. mit Seiten 303-460 über Wohneigentum.



    Mietendeckel und Mietpreisbremsen sind mit Kontrollen verbunden. Wie alle Regeln, die in einer Gesellschaft gelten sollen.



    Eine ökosozialistische Lösung ist m.E. das einzig Realistische, statt hier ein Püpschen und da ein bisschen Vorkaufsrecht und "Bestandsschutz".



    Es braucht einen Gebäude-Instandhaltungsfonds bundesweit, der unabhängig von Eigentümern funktioniert.



    Ein bisschen egalitäre Regeln hatten wir bei der Eindämmung der Pandemie - weltweit. Eine Übung für alle anderen Felder.

    • @Land of plenty:

      "Märkte kennen keine "zu hohen Preise" - Natürlich kennen Märkte zu hohe Preise. Es geht in der Marktwirtschaft darum, den optimalen Preis zu finden, nämlich den der den Gewinn maximiert.

      Wie viele Tomaten würde ein Supermarkt verkaufen wenn diese 1000€/Stück kosten würden?

      • @Chris McZott:

        Seufz.

      • @Chris McZott:

        Das stimmt nicht.



        Gegenbeispiele : der Kunstmarkt: 100 Millionen Euro und mehr für ein Kunstwerk, versteigert an einen Meistbietenden Milliardär, der anonym bleiben möchte.



        Die Tomaten für 1000€ gibt es immer in Krisen und Kriegen. "Schwarzmarktpreis" ist der Ausdruck für nicht regulierte Preise. Je knapper das Gut, desto teurer. Egal wer was dabei findet.



        Genau diese Teuerung verursacht ja den Hunger in Krisen und Kriegen. Nur in ganz wenigen Nationalstaaten, v.a. in OECD-Ländern, sind bestimmte Märkte reguliert, v.a. tägliche Konsumgüter, damit es keine Unruhen gibt.



        Schauen Sie sich Märkte in Afrika, Südasien und Lateinamerika an: die Preisschwankungen sind ungesteuert.



        Und in Europa sind es eben die Preise für Land und Immobilien.



        Also: nicht kleckern mit unpolitischen Mittelchen, sondern eine flächendeckende Struktur muss her, die die Immobilien sozialisiert.

      • @Chris McZott:

        Und genau deswegen gibt es Gewerkschaften, Politiker*innen, die in einer Demokratie mäßigend einwirken können und sollten. Überlässt man alles nur allein dem Markt, dann setzt sich ausschließlich und immer wieder der Stärkere durch. Eine Arbeitnehmerfamilie kann sich eben NICHT gegen etwa Wohnungsgesellschaften erwehren, die brauchen dafür Hilfe. Und dafür gibt es z.B. die Mietpreisbremse, die freilich viel zu lasch ist.

      • @Chris McZott:

        Na ja. Auf Tomaten kann man verzichten. Auf Wohnen nicht. Die Möglichkeit, Wucherpreise zu nehmen, ist also viel größer...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das stimmt, aber es ist eben nicht so, dass Preise beliebig hoch gesetzt werden können und nur darum geht es mir.

          Der Wohnungsmarkt ist preisunelastischer (wie die Wirtschaftswissenschaftler sagen) als der Einzelhandel aber trotzdem nicht starr. Die Menschen können z.B. darauf verzichten nach Berlin zu ziehen. Mittelfristig würde es auch Reaktionen der restlichen Wirtschaft geben, wenn etwa das Personal keine bezahlbaren Wohnungen findet.

          Extremreiche gibt es auch nicht unbegrenzt und die nehmen nicht je Bude die sie kriegen können - das führt dann zu Leerstand und Einnahmeverlusten.



          Außerdem müsste die Konkurrenz bei den Preisen immer mitziehen.

          • @Chris McZott:

            Herrscht großer Mangel, kann man aber fast jeden Preis verlangen. Einfache kapitalistische Logik.



            Und in vielen Gegenden herrscht dieser Mangel.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Irgendwann ist auch im krassesten Anbietermarkt das Ende der Fahnenstange erreicht, denn, wie @Chris McZott schon richtig schrieb: Die Zahl der superreichen Mietinteressenten, denen die Miethöhe egal sein kann, ist im Vergleich zum Wohnungsmarkt einer Millionenstatdt eher unbedeutend.

              Also nein, man kann eben NICHT "fast jeden Preis" verlangen, sondern nur maximal so viel, wie die betroffenen Mietinteressenten zur Verfügung haben - und DANN kommt noch der Faktor "Alternativlösungen" dazu: Es MUSS halt nicht wortwörtlich "um jeden Preis" Berlin selbst - oder Hamburg oder gar München - sein, füpr fast niemanden. Das günstigere Umland z. B. ist häufig genug gar nicht so viel schlechter angebunden, als der innerstädtische Reiseverkehr den Weg zur Arbeit gestaltet; Landluft macht auf ihre Weise auch frei etc.. Das sind teils harte, teils weiche limitierende Faktoren, die der vermeintlichen Willkür der Vermieter entgegenstehen.

              • @Normalo:

                Natürlich gibt es ein Ende der Fahnenstange. Irgendwann bricht das System zusammen. Auch einfache kapitalistische Logik. Und deshalb schrieb ich ja auch "fast jeden Preis".

                Was das Umland betrifft. Da scheint es viele Legenden zu geben. Dort wohnt es sich zwar nicht schlecht, aber hier im Umland von Freiburg ist es auch schon sehr schwer, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

      • @Chris McZott:

        Genau das, danke

  • Naiv. Wenn Vermieter nicht zu marktüblichen Konditionen neuvermieten können (liegen > Mietpreisbremse), dann werden die Wohnungen in informellen Netzwerke (family & friends) angeboten und dort sanktionsfrei zu marktüblichen Konditionen vermietet.



    Der Mieter freut sich über eine Wohnung ohne viel Suchaufwand und der Vermieter hat marktübliche Rendite.

    • @glk muck:

      Sie sind also der Meinung, dass Vermieter - wenn Sie Leuten mehr Geld fürs Wohnen abnehmen möchten - erstmal an Ihre Familienangehörigen und Bekannten denken? Da habe ich (zum Glück) eher das Gegenteil erlebt. Bei all dem Vermieterbashing... es sind auch nur Menschen.

      Bei Umgehungsstrategien (die ja wohl erstmal nicht primär die eigene Familie als potentielle Einnahmequelle betreffen) gilt es einzugreifen. Das ist auch der Inhalt des Artikels. Die ausgeklügelte aber rechtlich mögliche Strategie lautet: einfach erstmal mehr Geld verlangen (es gibt auch andere, kein Zweifel)

  • Natürlich gibt es Strafen für Vermieter die sich nicht an geltendes Recht halten, es sollte natürlich auch angezeigt werden.

  • Der Mietwohnungsmarkt gehört einfach nicht in private Hände sondern in staatliche oder wenigstens genossenschaftliche.

    • @Earth & Fire :

      Und was sollen mit Personen geschehen, die mehr als eine Wohneinheit besitzen? Sollen die Wohneinheiten dann leer stehen? Oder direkt enteignen?

    • @Earth & Fire :

      genau, und deshalb funktioniert es ja auch so gut, weil der Bund , Länder und Gemeinden ja soviel bauen. wo sind die 400000 Wohnungen pro Jahr, es gibt sie nicht. Eins ist klar ohne privaten Vermieter wird es keinen neuen Wohnungen geben. Die Kassen in den Ländern und Gemeinden sind leer und gerade Berlin hat doch wegen seinen ständig leeren Kasse all seine staatlichen Wohnungn an die Genossenschaften verkauft. Träumt weiter dass der Staat es richten wird, die Mietpreisbremse hat nur eins bewirkt, es werden noch weniger Wohnungen gebaut - das ist Fakt

      • @Thomas Zwarkat:

        "Das ist Fakt"



        Zu sagen, etwas sei ein Fakt, macht noch keinen Fakt.



        "Eins ist klar ohne privaten Vermieter wird es keinen neuen Wohnungen geben."



        Das ist kein Fakt, das ist Quatsch mit Soße. Wie gut die privaten es machen, sieht man ja gerade zb in Hamburg, Thema Benko.

      • @Thomas Zwarkat:

        Ja, und was hat Berlin nun davon, dass es seine Immobilien und Grundstücke verramscht hat? Nur Probleme. Dass das ein Fehler war und zu kurz gedacht, ist inzwischen jedem klar.



        Und zu den "privaten Vermietern": Investoren bauen Prestigeobjekte, die keine oder nur Luxuswohnungen bringen, so die denn überhaupt fertig werden (siehe Benko) und schlimmstensfalls bringen sie noch Einschränkungen für alle mit sich, weil irgendwas schiefgeht (siehe Sperrung der U-Bahn wegen covivio-Hochhausbau)...nennen Sie mir mal ein privates Bauprojekt, das bezahlbaren Wohnraum schafft.



        Wären die Mieten nicht so hoch, könnten die Menschen auch noch umziehen und so den Wohnraum ihren veränderten Bedürfnissen anpassen. Neubau löst das Problem doch eh nicht, es liegt an fehlender Regulierung.

        • @blutorange:

          "die keine oder nur Luxuswohnungen bringen"

          Naja, wenn man bauen will, bekommt man hierzulande schon ziemlich genau gesagt ob man Wohn- oder Gewerberaum bauen darf. Und jeder hochsolvente "Bonze", der in eine neugebaute Luxuswohnung einzieht, verschwindet als von den Vermietern begehrter Nachfrager vom Markt der Bestandsobjekte. Das entlastet sehr wohl, und ist immer noch besser, als wenn man die prospektiven Vermieter zwänge, nur noch (sich rechnende) Objekte im mittleren oder gar unteren Preissegment zu bauen. Denn das geht -außerhalb der Gemarkung 'Wolkenkuckucksheim" - fast nicht mehr.

          Und mit "siehe Benko" wäre ich vorsichtig: Es kann gut sein, dass dessen Ruinen am Ende TROTZ Pleite schneller und günstiger fertig werden als vergleichbare öffentliche Projekte. Ergo: Wenn unter den gegebenen Vorschriften und Baukostenbedingungen private Investoren schon 20 €/m²/Monat oder mehr an Miete kalkulieren müssen, damit ein Neubauprojekt sich überhaupt trägt, was meinen Sie, wo dann diese Grenze liegt, wenn Papa Staat zu Werke geht? Die Bauten kosten im Zweilfe dasselbe wie die Prestigebauten, sind es nur nicht und brauchen auch noch ein paar Jahre länger, bis sie bewohnbar werden...

          • @Normalo:

            Und? Ich sage ja auch, dass ich Bauen nicht für die Lösung halte.

    • @Earth & Fire :

      Inwieweit löst dies Problem der fehlenden Wohnungen?

      • @ludwig_777:

        Insofern als etwa der beabsichtigte Leerstand vermieden werden kann, der ausschließlich zur Verknappung/Preiserhöhung sehr oft vorgehalten wird.

      • @ludwig_777:

        Fehlen wirklich Wohnungen oder doch nur bezahlbare?

      • @ludwig_777:

        Beseitigung von Leerständen und Aufteilung zu großer Luxuswohnungen.

        • @Earth & Fire :

          So, wie vor 1989 im östlichen Teil des Landes. *hust*

          Wohnungen nur für Verheiratete. Wollen Sie ernsthaft dahin zurück?

          Dann der Kredit für die Schrankwand, die dann abgekindert wurde. So viel zum Thema "Der Staat kann alles besser."

          • @Carsten S.:

            Mehr Sterbehilfe ab Ü 65 - würde auch unser aktuelles Rententhema lösen 😇

          • @Carsten S.:

            Gab es in der DDR oder der UdSSR einen demokratischen Sozialismus mit Rechtsstaat?Gibt es den in China oder Nordkorea? Könnte es sein, dass die Menschen nur kein Geld hatten, weil sie in einer Diktatur gelebt haben? Man kann jede Ideologie missbrauchen, um eine Diktatur zu errichten, solange sie beliebt ist. Früher Sozialismus, aktuell Faschismus.

            • @Earth & Fire :

              Habe ich das behauptet?

              Wer soll denn den demokratischen Sozialismus errichten oder das Himmelreich auf Erden? Wo ist da überhaupt der Unterschied?

              Ich glaube nicht, dass das der Menschheit gelingt. Weder das eine noch das andere.

              • @Carsten S.:

                "Wer soll denn den demokratischen Sozialismus errichten oder das Himmelreich auf Erden?"



                Leute mit Ahnung. Es werden nur leider immer weniger.

          • @Carsten S.:

            Wo haben Sie das mit dem "nur für Verheiratete" her?



            In der DDR haben Leute vielleicht noch in den 60/frühen 70er Jahren geheiratet, um schneller eine Wohnung in Berlin zu bekommen, dann war das auch obsolet und man konnte ganz normal besetzen, Miete einzahlen und hatte dann die Wohnung.

  • Bauvorschriften deregulieren. Mindesanzahl an Stockwerken im innerstädtischen Bereich, dann alle Mietspiegel, preisbremsen abschaffen. Und plötzlich wird gebaut werden ja die ersten Jahre werden de meisten anziehen aber dann entsteht mehr Wohnraum als gebraucht wird insbesondere wenn in die Höhe gebaut wird und die Preise für liegen fallen.

    • @Machiavelli:

      Problem: in den Innenstädten gibt es kaum freie Flächen in denen man neu "in die Höhe" bauen könnte. Darüber hinaus lässt häufig der Denkmalschutz nur solche Neubauten zu, die dem historischen Stadtbild entsprechen bzw. deren Struktur das Stadtbild nicht beschädigt sondern sich harmonisch einfügt.

      Zugegeben: ein 10-stöckiges Hochhaus unmittelbar in der Nähe von z.B. dem Hamburger Rathaus würde auch abstoßend wirken.

    • @Machiavelli:

      Ja, das ist ganz gewiss so, wie die unfassbar niedrigen Miet- und Immobilienpreise in London seit Jahrzehnten beweisen.

      • @Kaboom:

        In London fehlen aktuell geschätzt über 1 Million Wohnungen.



        Es ist das gleiche wie ünerall anders auch. Die Mieten sind hoch, weil es viel zu wenig Wohnungen gibt, als dass ein Wettbewerb entstehen könnte.



        Das nur noch Luxuswohnungen gebaut werden, liegt einerseits an den horrenden Baukosten, als auch natürlich an den beabsichtigten Gewinnmargen.



        Sozialwohnungen bauen zu müssen kann die Privatwirtschaft nicht gezwungen werden.



        Sie kann animiert werden durch Zuschüsse.



        Ansonsten obliegt die Schaffung günstiger Wohnräume den Staaten.



        Die kommen ihrer Aufgabe aber partout nicht nach UND sie fördern auch nicht den Bau günstiger Wohnungen adäquat.



        Staatliches Versagen hoch zwei also. Selber nicht bauen und Privaten keine Anreize schaffen.



        Mietpreisbremsen haben noch nirgends funktioniert. Auf lange Sicht hemmt das den Markt komplett, führt zum Verfall der Bestandsbauten und Einstellung der Neubauten.



        Es müssen Förderungen ins System, keine Verbote.



        Verbote führen stets nur zu Verdruss, dann geht das private Geld halt in Aktien oder andere rentablere Güter.



        So funktioniert Wirtschaft.

        • @Saskia Brehn:

          Es würde übrigens schon viel helfen, wenn die Politik endlich den Status von Sozialwohnungen festschreiben würde. Auch die Aussicht auf spätere freie Vermietung verteuert den Wohnungsbau und produziert später unverdiente, weil geförderte Rendite, deren Verbleib auch mit diskutiert werden sollte, wenn man den Umgang mancher raffgieriger Wohnungsspekulanten mit ihrem "Eigentum" betrachtet.

        • @Saskia Brehn:

          "Es ist das gleiche wie überall anders auch. Die Mieten sind hoch, weil es viel zu wenig Wohnungen gibt, als dass ein Wettbewerb entstehen könnte."

          Das ist ja seltsam. Wo London doch europaweit die Stadt ist, die den irren ideologischen Vorgaben der Neoliberalen am weitesten folgt. Die "Deregulierung" ist dort derart weit fortgeschritten, dass man eine PKW-Garage (oder auch eine halbe) als Wohnung vermieten kann. Und das passiert auch.

          "Das nur noch Luxuswohnungen gebaut werden, liegt einerseits an den horrenden Baukosten, als auch natürlich an den beabsichtigten Gewinnmargen."

          Das ist exakt der Punkt. "Liberalisierungen" bewirken eben grade NICHT, dass billiger Wohnraum entsteht.

          "Sozialwohnungen bauen zu müssen kann die Privatwirtschaft nicht gezwungen werden."

          In GB nicht, in D sehr wohl.

          "Staatliches Versagen hoch zwei also. Selber nicht bauen und Privaten keine Anreize schaffen."

          Ersteres seh ich genauso, letzteres hilft, wie oben belegt, nicht zwangsläufig. Man kann aber in D Anreize zu bauen, mit der Verpflichtung verbinden, einen Teil der zu bauenden Wohneinheiten als Sozialwohnungen (gebunden für 20 oder 25 Jahre) anzubieten.

          • @Kaboom:

            "Man kann aber in D Anreize u bauen, mit der Verpflichtung verbinden, einen Teil der zu bauenden Wohneinheiten als Sozialwohnungen (gebunden für 20 oder 25 Jahre) anzubieten."



            Absolut. Wäre dringend nötig. Seit Jahrzehnten.

        • @Saskia Brehn:

          Natürlich kann die Privatwirtschaft gezwungen werden. Indem man Bauprojekte nur genehmigt, wenn Sozialwohnungen Teil des Projektes sind. Dann wird nicht mehr gebaut? Ja, schade. Dann wird wohl das Bauen, um Geld zu scheffeln und Prestigeobjekte fürs Portfolio zu schaffen, nicht mehr so attraktiv sein. Welche Folgen könnte das wohl haben? Sinkende Grundstückspreise vielleicht? Hm.

          • @blutorange:

            Eher nicht. Wenn sich bauen nicht mehr lohnt wird halt nicht gebaut. Dann bleibt das Grundstück unbebaut und wird zur Brache oder anderweitig genutzt. Alternativ kann auch die Kommune selbst bauen, nur scheint es in dieser Beziehung auch zu hapern.

          • @blutorange:

            Sinkende Grundstückspreise?



            Glaube ich nicht.



            Aber selbst wenn, ist dadurch noch keine einzige Wohnung mehr gebaut / verfügbar.



            Wo ist der Nutzen?



            Das Kapital vermehrt sich so oder so - ob am Wohnungsmarkt, der Börse oder weiß der Geier wo.



            Das Kapital hat unendlich viele Ausweichmöglichkeiten, Wohnungssuchende nicht. Die brauchen eine Bude.



            Ergo muss man es der Privatwirtschaft schmackhaft machen sozial zu bauen - über Verbote lachen die nur. Zurecht. Sie sitzen am deutlich längeren Hebel.

          • @blutorange:

            "Sinkende Grundstückspreise vielleicht?"

            Allenfalls - und wirklich "vilelleicht" - bezüglich unbebautem Bauland, aber das ist nunmal verschwindend wenig im Vergleich zum bebauten. Und bei DEM treibt der Mangel an Neubau ja gerade die Mieten und Grundstückpreise in die Höhe.

  • Fake. Es gibt Strafen für raffgierige Vermieter.

    Die Strafbarkeitsschwelle sieht der Gesetzgeber aber erst bei +50% über dem Mietspiegel. Zwischen +10% und +50% gibt es nur einen zivilrechtlichen Anspruch.

    Beispiel: Niedrigster Wert im Berliner Mietspiegel 2024 ist 5,44€. Mietpreisbremse >5,98€, strafrechtliche Relevanz >8,16€.

    • @Moby Dick:

      Und was bringen die Gesetze, wenn der Mieter dem Vermieter z.B. nachweisen muss, dass dieser den Mieter in irgendeiner Weise übervorteilt hat.

      U d wenn man dann zum Rathaus geht, dort eine Mietüberhöhung von 88% über dem Mietspiegel meldet, wird man schon darauf hingewiesen, dass dies nur verfolgt wird, wenn der Sachbearbeiter dies für nötig hält....

      Und der Vermieter so :" Ich hab keine Angst vor Bestrafung durch das deutsche Gesetz" ....

      Und noch ein Funfakt:



      Zeigt der Mieter den Vernieter an, hat der Vermieter die rechtliche Möglichkeit den Mieter rauszuwerfen, wegen zerüttetem Mietverhältnis.....

      Oder man wird einfach (wie ich) durch Terror rausgemobbt.

      Und nun?

      Das Gesetz muss unbedingt mal Zähne bekommen und die Gesetze endlich mal von Behörden ermittelt und verfolgt werden.

      Mieter haben Existenzangst.

    • @Moby Dick:

      Wie Sie korrekt beschreiben liegt die Schwelle deutlich höher. Insofern ist es kein "Fake".

  • Ich halte das alles für Käse.



    Eine Mietpreisbremse ist ja nichts anderes als das Eingeständnis einer Fehlplanung.



    Die Wohnungen sind nicht teuer wegen der Vermieter, sondern wegen des Mangels.



    Mangel treibt die Preise immer nach oben, siehe Lebensmittelpreise in Gaza, Gaspreise direkt nach dem Überfall Russlands, etc



    Und ein Überangebot senkt Preise, siehe jetzt die Kartoffelpreise nach Rekordernte.



    Vermieter nehmen nur das Maximum was sie erzielen können. Das macht jeder so, egal ob er sein Auto verkaufen will oder egal was. Jeder versucht immer das Bestmögliche für sich herausholen zu können.



    Warum Vermieter an den Pranger gehören und jeder Gebrauchtwagenhändler oder Supermarkt, der im Winter 8€ fürs Kilo Tomaten will, erklärt sich mir nicht.



    Der Staat hat es über Jahrzehnte verpasst neue Wohnungen zu schaffen, alte zu sanieren und durch immense Umweltauflagen und Corona sind halt nun mal die Neubaupreise wie sie sind. Da können nur staatliche Träger bauen und hernach Wohnungen zu Sozialpreisen vermieten.



    Gäbe es Überkapazitäten wären die Preise unten. Eine Mietpreisbremse hilft null gegen den Mangel, eine Mietpreisbremse baut keine einzige Wohnung, saniert keine einzige Wohnung.

    • @Saskia Brehn:

      Die Mietpreisbremse greift nur bei Häusern die schon stehen. Wenn Sie ein neues Haus bauen wollen - um den Bedarf zu decken - können sie von Ihren Mieter:innen verlangen was sie wollen.

      • @drum:

        Ist mir völlig klar. Aber für Altbauten können nur diese Mietpreise aufgerufen werden, weil eben ein Mangel herrscht.



        Gäbe es genügend Wohnraum, hätten die Mieter Auswahl und dementsprechend würden die Mieten in Konkurrenzkampf zueinander gehen müssen und sinken.



        Noch ein Beispiel aus meinem Leben: den ersten Trabi hab ich für 8.000 Ostmark gekauft. Der war uralt und von einem Rentner der nicht mehr fahren konnte.



        Er meinte damals, er habe ihn selber vor 10 Jahren (!!!) für 8.000 gekauft und die hätte er gerne wieder.



        Wucher?



        Nö. Ich war überglücklich so billig und sofort ein Auto zu bekommen - sonst lag die Wartezeit bei 12 bis 15 Jahren...



        Angebot und Nachfrage.



        Wenn alle in Berlin wohnen wollen kostet es dort eben 25€ den Quadratmeter.



        Wenn hunderttausende Wohnungen fehlen kann man eben für die Wohnungen die da sind horrende Mieten aufrufen.



        Der Markt ist da.



        Der Angebotsmangel ist wie gesagt staatliches Verschulden nicht vorausschauend gebaut oder saniert zu haben.



        Außerdem könnte man auch einfach alle Umweltauflagen abschaffen oder bauen von Sozialwohnungen massiv bezuschussen.



        Tatsächlich tat weder die Ampel noch jetzt schwarz-rot irgendwas um den Mangel zu beseitigen.

        • @Saskia Brehn:

          Danke dass Sie sich so viel Zeit für Ihre Antwort nehmen.

          Wenn es hier um etwas anderes ginge als Wohnraum, ich wäre bei Ihnen (übrigens ein tolles Auto, das Schalten überfordert mich da etwas).

          Aber um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, wenn am Trabbi Ihre berufliche Existenz und der Kitaplatz hängen würden, hätte er Sie bis auf die Knochen ausnehmen können. Ob nun 2000, 8000 oder 20000 Ostmark. Davon wurde kein Trabbi mehr oder weniger gebaut.

          "Tatsächlich tat weder die Ampel noch jetzt schwarz-rot irgendwas um den Mangel zu beseitigen."

          Das ist nicht der Fall. Es ist aber viel zu wenig.



          2019 wurde extra das GG geändert, damit der Bund in diesem Bereich direkt investieren kann (und muss). Den Abwärtstrend des Bestandes hat man bisher trotz gegenteilige Versprechen nicht aufgehalten. Trotzdem wird jedes Jahr deutlich mehr gebaut (2022->2024 +50%) und gefördert als das Jahr zuvor.

          Die Koalition hat den"Bau-Turbo" beschlossen, der "erlaubt Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt, vorübergehend von nahezu allen Vorgaben des Bauplanungsrechts abzuweichen, wenn diese Abweichung dem Bau, der Erweiterung oder der Umnutzung von Wohngebäuden dient."

          • @drum:

            "Die Koalition [...] erlaubt Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt, vorübergehend von nahezu allen Vorgaben des Bauplanungsrechts abzuweichen, wenn diese Abweichung dem Bau, der Erweiterung oder der Umnutzung von Wohngebäuden dient "

            Dumm nur, dass der Preistreiber im Wohnungsbau eher das BauORDNUNGSrecht als das BauPLANUNGSrecht ist...



            Oder anders gesagt: Klar dürfen Sie vom Bebauungsplan abweichen und das 30 Jahre alte Gebäude aufstocken, aber nur wenn Sie für das geänderte Gebäude Wärmedämmung, Schallschutz etc nach aktuellen Stand nachweisen können...

            Symbolpolitik vom Feinsten - und unterm Strich genauso wirkungslos wie das Planungsbeschleunigungsgesetz der Ampel...

            • @FriedrichHecker:

              Ich verstehe Ihren Punkt und halte es auch für relativ gängig, dass Gesetzesvorhaben großspuriger und wirkungsvoller dargestellt werden, als sie eigentlich sind.

              Preistreiber waren laut der Bauwirtschaft aber in den vergangangenen Jahren eher die gestiegenen Material- Lohn- und Energiekosten.

              Sinnvollerweise setzt der Staat dort an, wo er einen Einfluss hat. Wenn es im Planungsrecht ein Potential für Vereinfachungen gibt, die im Kosten-Nutzen-Verhältnis zueinander stehen, sehe ich nichts Falsches darin das zu nutzen.

              Ich bin mir ebenfalls zu 100% sicher, dass im Baurecht Regelungen existieren, die im Kosten-Nutzen-Verhältnis unter Zeiten der akuten Wohnungsknappheit unangemessen sind.

              Aber dort sollte dann auch konkret diese Abwegung stattfinden. Wenn wir in 15 Jahren alle Neubauten nochmal nachträglich dämmen müssen ist auch niemandem geholfen.

              Man ist vermutlich schnell dabei unsinnige Regeln zu verteidigen. Dass aber dort genau hingeschaut wird liegt vermutlich auch daran, dass das Baugewerbe von sich aus nicht unbedingt dafür bekannt ist, von sich aus bei Qualitätsstandards zu "überperformen" ;)

              • @drum:

                Das Bauplanungsrecht ist der Teil, der bestimmt auf welchem Grundstück, mit welchem Versiegelungsgrad und mit wie vielen Stockwerken gebaut werden darf. Das verursacht nicht nennenswert Kosten.

                Das (vom Bau-Turbo nicht angefasste) Bauordnungsrecht dagegen enthält (auch via bauaufsichtlich eingeführte DIN-Normen) mehr oder weniger konkrete Anforderungen, die umgesetzt werden müssen - und verursacht damit sehr konkrete Lohn-, Material- und Energiekosten. Die mögen in jedem Einzelfall (Materialeinsatz und Herstellkosten für Wärmedämmung, für Schalldämmung etc) nachvollziehbar sein, summieren sich aber trotzdem.



                Problem ist außerdem, dass bei Erweiterungen in den die meisten Nachweise für das GESAMTE Gebäude (also auch den Altbestand) geführt werden müssen. Und da wird es immer wieder spannend, sogar bei grundlegenden Themen wie der Statik. Ein sparsam dimensioniertes Gebäude (noch schlimmer ist es bei Brücken) mit einer Statik aus der Zeit vor dem Eurocode (ca 2000-2005 schrittweise eingeführt) lässt sich zum Teil selbst bei unveränderten Randbedingungen nach den neuen Rechenwerten nicht mehr ohne erhebliche Anpassungen nachweisen...

                • @FriedrichHecker:

                  Beim ersten Punkt habe ich nicht ganz verstanden was dann die Kritik ist.

                  Ihr Hinweis auf die Nachweispflicht des gesamten Bestandsgebäudes bei Erweiterung nach geänderten Normen ist wirklich sehr interessant. Das klingt als wäre da viel Potential. Ich bin gespannt, ob man da heran geht. Klingt aber auch wie wer da rangeht und hinterher stürzt dann doch mal ein Gebäude ein, dann ist man als PolitikerIn für immer verbrannt. Ich denke ich sehe das Problem. Vielen Dank für die spannenden Hinweise.

          • @drum:

            Solange wir ein gefühltes Grundrecht auf eine günstige Wohnung in Berlin mit gutem ÖV-Anschluss haben, werden dort die bezahlbaren Wohnungen knapp bleiben.

          • @drum:

            ""Tatsächlich tat weder die Ampel noch jetzt schwarz-rot irgendwas um den Mangel zu beseitigen."



            Das ist nicht der Fall. Es ist aber viel zu wenig."



            Darauf können wir uns sofort einigen. Danke.

          • @drum:

            *Trabi - immer diese jungen Menschen aus dem Westen ;)

  • Die Mieten steigen, weil die höheren Preise bezahlt werden. Sie werden bezahlt, weil das Angebot knapp ist. Die Lösung ist: bauen, bauen, bauen. Und zwar nach dem Motto: gut ist gut genug.



    Die Baukosten müssen runter: sinnvolle Standards, weniger Vorschriften und Bürokratie.



    Wir können uns 120%-Lösungen in allen Bereichen nicht mehr leisten. 80% sind in vielen Fällen ausreichend.

    • @MK:

      Die Lösung : bauen, bauen, bauen klingt zwar erst einmal gut.



      Aber können Sie auch mal sagen wo? Hier in Augsburg gibt es schon seit Jahren keine freien Grundstücke mehr. Bis ein neues Baugebiet zwischen Augsburg und Königsbrunn wirklich erschlossen ist, vergehen wohl noch Jahre. Und diese notwendigen Naturflächen sind dann auch für die nächsten mindestens 100 Jahre der Ökologie verloren gegangen. Selbst der Bauträger, der unser Mietshaus damals gebaut hat, würde gerne, findet aber schon seit Jahren kein freies Grundstück mehr. Was zusätzlich auch bedeutet, das er die Belegschaft erheblich reduzieren musste.

      • @Oleg Fedotov:

        In die Höhe. Wenn immer mehr auf dem immer gleichen Raum wohnen wollen heißt die Lösung -> Höhe.



        Ja dann verliert Berlin sein historisches Antlitz. Altbauten mit Stuck und 4 Meter Deckenhöhe sehen zweifelsohne schick aus, der Flächenfraß ist aber enorm.



        Stünden lauter 20-geschosser in Kreuzberg wäre genügend Platz für alle da.



        Einen Tod muss man sterben - hohe Mieten und zu wenig Raum oder ausreichend Wohnraum und akzeptable Mieten, aber dafür halt Hochhäuser statt Altbauflair.

        • @Saskia Brehn:

          Bevor ich mir und meinen Mitmenschen so etwas antun würde (Käfighaltung im Hochhaus) plädiere ich doch eher für eine Einschränkung des GG Art 11. Gemeinden und damit vor allem Städte können den Zuzug einschränken um die Wohnqualität der schon dort wohnenden nicht noch weiter einzuschränken.

          • @Oleg Fedotov:

            ...womit man dann die eine privilegierte Gruppe (Hauseigentümer) durch die nächste (Ortsansässige) ergänzen würde. Man hat ja nichts gegen Auwärtige, solange sie wegbleiben, nicht wahr?

            Wo hab ich das schonmal gehört...?

            (So ähnlich läuft es bereits in den stets gepriesenen Gemeindebauten in Wien: Die billigen Mietverträge dort sind mittlerweile ein Vermögenswert eigener Art, der eifersüchtig bewacht und nur im jeweiligen Klüngelkreis weiterverschoben wird. Nach Bedürftigkeit geht da garnix - es ist einfach nur "closed shop" für Alle, die keine entsprechenden Beziehungen haben. Die MIT den Beziehungen finden sich natürlich alle wunderbar links...)

          • @Oleg Fedotov:

            Ihr Weg ist auch eine Möglichkeit. Schauen wir mal was kommt, ich denke es bleibt beim jetzigen System - "der Markt regelt das"

      • @Oleg Fedotov:

        Was an der Überregulierung des Baumarktes durch Bauvorschriften liegt. Wenn man hier erheblich zurückfährt, also auch wirklich im großen Stil, dann finden die auch Flächen zum bauen.



        Ohne massiven Neubau geht es nicht. Da müssen dann andere Interessen zurückstehen

  • Folgendes Gedankenexperiment:

    Um steigenden Löhnen einen Riegel vorzuschieben führen wir einen Lohnspiegel ein. So weiß jeder Arbeitnehmer, was der aktuelle Wert seiner Arbeit ist. Bei jedem Jobwechsel werden den Arbeitnehmern nun Grenzen gesetzt. Sie dürfen für ihre Arbeit nicht mehr als 10% über dem Lohnspiegel verlangen.

    Die Folgen? Selbstverständlich werden die Arbeitnehmer bei ihren Gehaltsvorstellungen versuchen, den gesetzlich möglichen Rahmen voll auszuschöpfen. Der Lohnspiegel wird dadurch langfristig steigen und es kommt zu einer sich selbst verstärkenden Spirale.

    Ich halte die Mietpreisbremse für kontraproduktiv. Langfristig garantiert sie m. E. stetige Mieterhöhungen. Dass manche Vermieter dennoch nicht genug haben …

    Strafen und hohe Entschädigungssummen wären angebracht.

    • @nothingness:

      Ein Arbeitnehmer wird immer versuchen das Maximum auszuschöpfen (ebenso der Arbeitgeber). Sie deckeln es gesetzlich für den Arbeitnehmer und sind der Meinung, dass es das Lohnniveau anhebt. Das ist fern der Realität.

  • Anmieten und dann verklagen ? So einfach ist das nicht. Denn es gibt immer einen Mietvertrag, den der künftige Mieter unterschrieben hat. Die Gerichte kommen da nicht immer zu mieterfreundlichen Urteilen. Die Politik scheint das alles nicht zu interessieren.

    • @Wolfgang Laux:

      Verträge halten nicht zwangsläufig einer gerichtlichen Prüfung statt. Und dabei ist die Unterschrift eines oder beider Vertragspartner völlig irrelevant.

  • „Warum eigentlich nicht?“ Der Strafcharakter ist dem Zivilrecht fremd. Darum.

    • @Strolch:

      Dies. Und wenn so eindeutig ist, wie behauptet, wird sich ein Startup wie Flightright finden, welches die Klage finanziert (gegen Beteiligung an Gewinn).

  • Die Mietpreisbremse wird flächendeckend bundesweit umgangen. Die taz hat Recht, der Grund sind die vollkommen ungenügenden Strafen: Ordnungswidrigkeiten lediglich, danach das Prozessrisiko für den Mieter. Es braucht harte Strafen von mehreren Tausend Euro aufgrund klarer Straftatbestände!

    So lange eine handvoll Mitarbeiter gemeldeten Verstößen nachgehen, wird sich kaum etwas ändern.

    Vor allem: Ein großer Teil der Wohnungen wird möbliert vermietet, klare Gesetzeslücke, die es zu schließen gilt.

    Infam: Wohnungen werden in einzelne Zimmer aufgeteilt, die zu Horrormieten einzeln auf Zeit im "Co-Living" vermietet werden. Ein wenig luxuriös aufgepeppt sind z. B. in der Schanze in Hamburg pro Zimmer 900 Euro drin, also ein Preis, für den die ganze Wohnung vor ein paar Jahren noch zu mieten war!

    joinlifex.com/de-de/hamburg/homes

    Ganze Neubaukomplexe in Großstädten werden möbliert angeboten, umgehen so die Mietpreisbremse. Folge Segregation, die Mieten steigen für alle. Deshalb auch immer mehr Obdachlose.



    Selbst die Mitte der Gesellschaft hat Angst, die Miete nicht mehr zahlen zu können. Perfekter Nährboden für die AFD!



    Wer stoppt Faschismus fördernde Wohnungspolitik?

  • Mietwucher ab einem bestimmtem Maß ist durchaus eine Straftat, es muß nur angezeigt werden!

    • @Punita Iser:

      Klage abgewisen. Schließlich haben Vermieter wirtschaftliche Freiheiten im Neoliberalismus.



      Man muss den Vermietern schon ihre Freiheiten wegnehmen in Form von Verboten, Umwandlung in Staatseigentum und dergleichen.

  • Stimmt, "Bauen, bauen, bauen" allein reicht nicht - es muss dazu auch dereguliert werden. Der Mietspiegel verschärft die Wohnungsknappheit, weil er BestandsmieterInnen gegenüber mobilen NeumieterInnen benachteiligt. Schreibt etwa Reiner Braun von der Empirica AG: "Der beste Schutz vor zu hohen Mieten ist es, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der auch verfügbar ist. Verfügbar wird dieser Wohnraum entweder über Neubau oder über freigezogene Bestandswohnungen und deren jeweiligen Sickereffekte. Überzogener Mieterschutz im Bestand senkt dagegen die Umzugsbereitschaft, führt so zu Fehlallokationen und resultiert in einer nicht zu rechtfertigenden Ungleichbehandlung junger und mobiler Haushalte, allen voran junge Familien."



    Kann ich für meine Berliner Bubble nur bestätigen: wer einen alten Mietvertrag hat, gibt ihn nie wieder her.

    • @oldshatterhand:

      Wenn Sie Bestandsmieten sich selbst überlassen haben die mobilen jungen Familien - zu der ich mich zähle - erstmal überhaupt nichts davon, da wir ja diese Mieten ja dann bezahlen. Meine These ist: wenn man junge Familien unterstützen möchte, dann sollte man JUNGE FAMILIEN unterstützen. Und nicht Immobilienbesitzende, die auf Gebäudebestand sitzen und Reibach machen.

  • Ich halte die Mietpreisbremse geradezu für eine Aufforderung an anständige Vermieter, die Miete bei Neuvermietung über den Mietspiegel hinaus zu erhöhen. Auch, wenn sich die Immobilie schon x-fach ausgezahlt hat. Also total kontraproduktiv. Eine „Norm“ für Mieterhöhungen. Mehr verlangen, weil es so gängig ist. Nach jedem Zyklus von Mietwechseln steigt der Mietspiegel um die besagten 10% und es werden erneut 10% draufgeschlagen. Ein gesetzlich garantierter Reibach.

    • @nothingness:

      ein gesetz also, das zum gesetzesbruch auffordert? kurioser gedanke. eher schon zur umgehung, weil es so viele lücken hat und ausnahemtatbestände kennt. es ist übrigens nicht korrekt, dass nach jedem mietwechsel pauschal 10% mieterhöhung möglich ist, weil der mietpiegel pauschal um 10% steigt. es verhält sich umgekehrt: weil unter umgehung der mietpreisbremse vorgenommene mietaufschläge nicht nur nicht sanktioniert werden, sondern auch noch eingang in die nächste mietspiegelberechnung finden, steigt ständig die ortsübliche vergleichsmiete. die mietpreisbremse legt erst einmal klar fest, dass in gebieten mit angespanntem wohnungsmarkt die miete maximal bis zu 10% über die ortsübliche vergleichsmiete erhöht werden darf. die völlig unsanktionierte umgehung dieser festlegung und ist gegenstand des kommentars von eva fischer.

  • Der Kern des Problems ist:

    1.) Der Mangel an Wohnraum.

    2.) Das prinzipbedinte Machtungleichgeweicht zwischen Vermieter und Mieter -- der Mieter MUSS wohnen der Vermieter KANN vermieten.

    3.) Die geringe Quote an Wohneigentum in Deutschland von ca. 40% der Haushalte -- ein Aspekt der sehr ungleichen Vermögensverteilung.

    4.) Die ständig steigenden Bau und Renovierungskosten.

    Keine "Mietpreisbremse" der Welt wird daran etwas ändern, das "Gerede" von der Mietpreisbremse ist "Medien-PR" um vom "nichts-tun" ab-zu-lenken.

    Reden wir mal über "echte" Maßnahmen.

    1.) Die völlig übertriebene Bau und Sanierungsstandars zurücknehmen -- also das Gegenteil vom 2024er GEG welches alles am Bau nochmal verteuerte.

    2.) Massiver Ausbau "nicht-Gewinn-orientierter" Wohnungsunternehmen -- sprich solche wie "kommunale Wohnungsgesellschaften".



    Die es früher viel gab -- aber im Rahmen der "Schwarze-Null-Ideologie" oprivatisert wurden.

    3.) Förderung von Wohneigentum für Kein und Normalverdiener.

    Andere Länder Machen das.

    Österreich hat viel "kommuale" Wohnungsunternehme und daher günstigares Wohnangebebot, einigen Staaten haben um die 90% Wohneigentum der Haushalte durch Förderung erreicht.

    • @Jörg Heinrich:

      Nicht zu vergessen der gefühlte Mehrbedarf. Währen in den 60er Jahren (da sind die bösen Boomer grossgeworden) noch eine fünfköpfige Familie in einer Dreizimmerwohnung gelebt hat, sind solche Wohnungen heute schon mit drei Personen fast überbelegt.



      Auch die Ansprüche haben sich gewandelt.

      • @Carsten S.:

        Darf ich Sie aus meinem "gefühlten Mehrbedarf" heraus einmal fragen, wie viele qm die damals 60-70 Jährigen so in Ihrer Erinnerung zur Verfügung hatten? Und wenn Sie das mit Ihrer Generation heute abgleichen, könnte sich da eventuell ebenfalls ein "gefühlter Mehrbedarf" ergeben haben?

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Mieten so hoch sind, weil es eine unglaubliche Nachfrage bei einem gleichzeitig niedrigen Angebot gibt. Vielleicht sollte man potenzielle Bauherren ermuntern zu bauen.

  • Was ich mich frage ist, wenn jemand neu vermietet müsste er/sie ja die Berechnung machen, sofern man auf der sicheren Seite sein will. Wenn die Berechnung sowieso vorhanden ist, sollte diese nicht bei einer Neuvermietung dann regulärer/erforderlicher Teil des Mietvertrages oder der Wohnungsanzeige sein? Hat man da nicht am meisten gewonnen, wenn die Berechnungsgrundlage für die Mieter:innen transparent ist? Was sind da die Gegenagumente?

  • Die Mietpreisbremse wirkt doch und Mieter sind nicht schutzlos.

    Mieter können einfach eine vollkommen überteuerte Wohnung anmieten und dann ihren Vermieter verklagen. Ist die richtige Miete erst mal durchgesetzt, greift der Mieterschutz.

    • @DiMa:

      die mietpreisbremse wirkt nicht, sonst wären die mieten ja nicht nach wie vor weit über das zulässige maß der mietpreisbremse überhöht, wie sowohl die anzeigen in den immo-portalen als auch die mehr als 50.000 meldungen zu überhöhten mieten allein in berlin gut veranschaulichen.

      wirkungsvoll wäre das gesetz, wenn es tatsächlich einen meßbaren materiellen effekt hätte. dafür bedarf es aber weiter greifender sanktionsmöglichkeiten, wie sie in anderen fällen von offensichtlicher rechtbeugung und rechtsbruch ebenfalls vorliegen.

      viele mieter*innen haben einfach angst, sind verunsichert, verfügen über wenig geld oder informationen, können sich keine rechtsschutzversicherung leisten, haben vielleicht auch sprachschwierigkeiten – alles schlechte voraussetzungen, um mal so mir nichts dir nichts einen rechtsstreit zu starten.

      • @Pflasterstrand:

        Die Mitergruppe, die Sie in Ihrem letzten Absatz beschreiben, finden auch bei einer Senkung der Mieten keine Wohnung auf dem regulären Wohnungsmarkt in Berlin, da sich dadurch das von den Vermietern bevorzugte Mieterprofil nicht mal ansatzweise ändert und eine sehr große Auswahl besteht.

        Ein kurzer Blick in ein immo-portal vor der Verfassung dieses Textes hat ergeben, dass die ersten fünf Anzeigen nicht unter die Mietpreisbremse fallen (Neubau oder Möbeliert).

        • @DiMa:

          ich bezweifle, dass sich das argument der unwirksamkeit der mietpreisbremse dadurch entkräften läßt, das man auf ein anderes problem (möbliertes kurzzeitwohnen) hinweist. das wäre ein anderes thema. ich bezweifle ebenso, dass es sich entkräften läßt, indem man auf wohnungssuchende verweist, die einem wie auch immer gearteten "mieterprofil" zugerechnet werden. ich jedenfalls wohne mit menschen tür an tür oder lerne sie in haustürgesprächen kennen, die ihre vermieter nicht einfach so verklagen und zwar aus den oben genannten gründen. im übrigen sind 60% der berliner*innen wbs-berechtigt, d.h. ihr nettoeinkommen liegt bei max. 220 Prozent der bundeseinkommensgrenze. es ist davon auszugehen, dass darunter zahlreiche mieter*innen sind, die unter der umgehung der mietpreisbremse leiden – die oben bereits erwähnte hohe zahl von mietwuchermeldungen verdeutlicht das.

    • @DiMa:

      Klingt sehr praxisnah, ich ziehe ein, verklage erstmal den Vermieter. Ein guter Start für ein möglichst kooperativ verlaufendes Mietverhältnis.



      Dazu gibt es ja auch noch jede Menge Ausnahmen bei der Mietpreisbremse. Sie kriegen das nicht schöngeredet,

      • @FtznFrtz:

        Hat mein Bruder jetzt zwei mal gemacht. So bekommt man bei angespannten Wohnlagen recht schnell eine Wohnung und der Vermieter kann nichts machen.

        Für das Mietverhältnis hat das überhaupt keine Folgen. Das ist ein Massengeschäft.

        Die Ausnahmen bei der Mietpreisbremse sind doch recht übersichtlich und man sollte halt nicht in einen Neubau einziehen.

        • @DiMa:

          Mag so sein, wenn der Vermieter eine Gesellschaft ist, Vonovia oder eine Wohnbaugesellschaft. Ist es Herr Maier oder Frau Müller können die dagegen vielleicht erstmal nichts machen. Dennoch steht die Rechnung offen und wird dann eben anderweitig beglichen.

          • @FtznFrtz:

            Das sehe ich auch als Problem bei dieser Vorgehensweise.



            Gerade wenn Sie von privat mieten, erscheint es mir nicht sonderlich klug, direkt auf Krawall zu gehen, zumindest wenn man ein entspanntes Mietverhältnis wünscht.

            • @Katharina Reichenhall:

              Die privaten Kleinvermieter gelten ja gerade als die Vermietergruppe, die es mit der Mietpreisbremse sehr genau nimmt.

          • @FtznFrtz:

            Ein privater Kleinvermieter weiss durchaus zu schätzen, wenn er ordentliche Leute im Haus hat und wenig Wechsel. Das gibt Ruhe und Beständigkeit, die eine ganze Menge Geld aufwiegen. Private Kleinvermieter haben keine Rechtsabteilung, die sich um schwierige Mieter kümmert.

            • @Carsten S.:

              Wenn sie das entspannt sehen sehr gut. Dann halten Sie einfach die Mietpreisbremse ein, muss der arme Mieter auch nicht klagen und alle sind glücklich.

            • @Carsten S.:

              Ja natürlich.



              Wenn aber der neue Mieter den privaten Kleinvermieter direkt vor den Kadi zieht, weil er meint, der Mietpreis sei zu hoch, ist das keine gute Basis.

  • Natürlich sollte es empfindliche Sanktionen für Vermieter geben, die Wuchermieten verlangen und denen Mietpreisbremse, Kappungsgrenze und Mietspiegel egal sind.



    Das Problem viel zu hoher Mieten ist auch ein gesamtwirtschaftliches: Bei vielen bleibt nach der Mietzahlung zu wenig zum Leben übrig. Über eine schwächelnde Wirtschaft braucht sich also niemand zu wundern, denn die Vermieter werden ihre Einnahmen nicht in derselben Weise ausgeben, sondern eher in profitable Geldanlagen (Wertpapiere, weitere Immobilien, ...) stecken, die jedoch weder Innovation noch Konsum fördern. Ich sehe das ja bei mir selbst.

  • Mieten sind Waren und unterliegen keiner Regulierung (sonst gäbe es sie nicht).



    Kann ich mir eine bestimmte Ware nicht leisten, muss ich meine Ansprüche anpassen.



    Warum nicht gebaut wird, muss ich wohl nicht erklären.

    • @Mal Nombre:

      Bitte mal die §§ 535 ff., noch besser §§ 549 ff. BGB lesen, da finden Sie die Regulierung, vor allem der Wohnraummiete.



      Zurecht schützt das Gesetz den Mieter wie es den Arbeitnehmer im Arbeitsverhältnis schützt. Die Fiktion gleichberechtigter Partner auf Augenhöhe trifft auf diese Verträge nämlich gerade nicht zu.



      Das ist die rechtliche Seite, die wirtschaftliche Seite ist aber oft die gewichtigere. Der Staat muss Wohnungen bauen und vermieten, es handelt sich hier um ein Grundbedürfnis wie Wasser, das eben nicht nur vom Markt bedient werden darf. Leider versagt hier die Politik seit Langem.

    • @Mal Nombre:

      vorsicht fake news! natürlich unterliegen mieten im deutschland regulierungen, die sowohl im zivilrecht als auch in baurecht zu finden sind und sich grundgesetzlich begründen lassen.

  • „Warum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?“

    Weil wir in einem unsozialen Land leben, das die Profite Weniger über das Wohl Vieler stellt.

    Trotzdem denken viele Deutsche, das wir einen funktionierenden Sozialstaat haben.



    Im Gegenteil.



    Hohe Mieten, niedrige Löhne (Deutschland hat den größten prozentualen Niedriglohnsektor in Europa), niedrige Renten, sehr hohe Lohnnebenkosten, hohe Steuern, Austeritätspolitik: Das sind neoliberale Rezepte für die Umverteilung von unten nach oben.

    Mit diesen Dingen sind wir leider führend in Europa.

    • @hsqmyp:

      "Weil wir in einem unsozialen Land leben, das die Profite Weniger über das Wohl Vieler stellt."

      Ach, ist das so?



      Ich behaupte, bei allen vorhandenen Missständen ist Deutschland noch immer eines der sozialsten Länder Welt. Einen besseren Sozialstaat gibt es nicht in vielen Ländern.

    • @hsqmyp:

      Wenn es sich nicht rentiert, wird eben gar nicht vermietet. Auch nicht besser.

    • @hsqmyp:

      „Warum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?“



      Wie kommen Sie und die Autorin darauf? Selbstverständlich gibt es Strafen für Mietpreisüberhöhung. Bußgeld bis zu 50T€ oder - bei Wucher (= 50% über ortsüblicher Miete) - kann es auch in den Knast gehen. Sie können also Ihre Tirade über den angeblichen neoliberalen Staat in Deutschland wieder einpacken.

  • Richtig, aber..



    1) "Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können."



    Wenn aber mehr Neubauwohnungen für "Besserverdiener" vorhanden sind und diese umziehen, dann wird auch mehr bezahlbarer Wohnraum frei.



    2) "Vermieter, die sich nicht ans Gesetz halten, dürfen nicht ungestraft davon kommen." Was nutzt ein Gesetz, wenn man es nicht kontrolliert und bei Verletzung den Verursacher sanktioniert?



    3) "Günstiger Wohnraum ist knapp, auch weil die Mietpreisbremse nicht durchgesetzt wird " Er ist aber in allererste Linie knapp weil zu wenig gebaut wird. Die Mietpreisbremse nutzt keinem etwas der eine Wohnung sucht, weil keiner aus einer günstigen Wohnung raus geht. Also hilft nur bauen, bauen, bauen. Bei den Vorschriften und Baukosten macht das nur kaum noch jemand.

    • @Hans Dampf:

      Wenn aber mehr Neubauwohnungen für "Besserverdiener" vorhanden sind und diese umziehen, dann wird auch mehr bezahlbarer Wohnraum frei.

      Das setzt voraus, dass die Besserverdienenden auch umziehen werden.



      Weshalb sollten sie das tun?



      - Um das gewohnte Umfeld zu verlassen? Eher nicht



      - Um mehr Miete zu zahlen für eine vergleichbare Wohnung? Eher nicht...

    • @Hans Dampf:

      Das ihre Punkte 1) und 3) sich gegenseitig widerlegen ist ihnen bewusst?

    • @Hans Dampf:

      Und wenn man noch Strafen draufsattelt, machen es noch weniger.

    • @Hans Dampf:

      100%.



      Bauen lohnt sich aktuell nur, wenn man Mieten über €20/qm erzielen kann.

    • @Hans Dampf:

      leider liegt für behauptung nr. 1 keinerlei empirische evidenz vor. im gegenteil: hamburg beispielsweise hat seit langer zeit durchgängig hohe neubauquoten und dennoch steigen die mieten. wenn man sich kurz vor augen führt, dass der ausweitung von wohnraum in zeit und raum immer systemische grenzen gesetzt sind und welche interessen jeweils mit dieser ausweitung in einer pluralistischen und deliberativen demokratie verbunden bzw. ausgehandelt werden, dann liegt es auch auf der hand, dass hier kein trickle-down-effekt zu erwarten ist. auf dauer könnte über wohnungsneubau nur mehr bezahlbarer wohnraum entstehen, wenn man gemeinwohlorientierter bauträger bauen läßt und nicht private kapitalanleger.

      • @Pflasterstrand:

        Weil trotzdem mehr Menschen nach hamburg ziehen als neuer Wohnraum entsteht.

        • @Machiavelli:

          na siehste. einer weiteres argument, mit dem sich die stichhaltigkeit von behauptung nr.1 widerlegen läßt. hat eben doch in erster linie mit eigentumsverhältnissen zu tun...

          • @Pflasterstrand:

            Nein, diese Nr. 1 ist einfachste Mathematik: Jeder Mieter, der z. B. 15 €/m² zahlen kann (und will) und schon in einem noblen Neubau eingezogen ist, steht bei der Neuvermietung von Bestandsimmobilien nicht mehr als potenter Nachfrager auf der Matte. Also muss zwangsläufig jeweils ein Vermieter mehr, der gerne 15 €/m² verlangen würde, mit einem Neumieter vorliebnehmen, der nur 14 € zu zahlen bereit ist. Der fällt dann wiederum eine Kategorie drunter als Nachfrager weg usw.. Die objektiv begrenzte Menge an Wohnraum macht diesen "trickle down"-Effekt unvermeidlich.

            Aber die Entwicklung des Zuzugs (auch solchen Zuzugs, der z. B. auch 16 EUR zahlen würde) oberhalb der Neubaumenge kann dieser Effekt natürlich nicht ändern sondern allenfalls sein Resultat abschwächen: Die Mieten steigen langsamer als das ohne den Neubau der Fall wäre.

            LÖSEN lässt sich das Problem aber im Zweifel nicht mit günstigem oder teurem Neubau sondern mit einer Trendwende, was den Zuzug betrifft. Eigentlich ist es Blödsinn, dass sich immer mehr Menschen in der Zeit von Homeoffice und Amazon-Shopping in den Metropolen knubbeln und ihr Geld in die dortigen Mieten stecken. DA liegt der Hund begraben.

            • @Normalo:

              Sie verwechseln die eindeutigkeit einer mathematischen rechnung mit der komplexen und widersprüchlichen, sprich: gesellschaftlichen, wirklichkeit des städtischen wohnungsmarktes. damit können Sie nichts beweisen. ein paar empirisch nachweisbare gegenargumente zu ihrer "these" (ich könnte etwa 10 nennen): 1. auch "besserverdiener" ziehen nicht um, nur weil sie technisch dazu in der lage wären (fragen sie nicht warum, es könnte was damit zu tun haben, wo die soziale bindung stark ist und was die ecke so zu bieten hat). 2. vielleicht ziehen sie auch deswegen nicht um, weil ein "nobler neubau" in berlin nicht 15 euro den quadratmeter kostet, sondern eher ab 25 euro/qm aufwärts warm. 3. droht, z.B. durch ausweitung des angebots oder (wie gerade zu beobachten) aufgrund steigender baukosten ein fall der profitrate, wird sich das kapital nicht an der ausweitung des angebots beteiligen, sondern andere verwertungsoptionen suchen. 4. der ausweitung des angebotes sind natürliche, technische, rechtliche, ökonomische und infrastrukturelle grenzen gesetzt. 5. städte wachsen weiter, denn es arbeiten gar nicht so viele menschen im homeoffice und auch die wollen ärzte, bars, etc

  • Eine Möglichkeit sich rechtssicher "zu wehren", bzw. das Kostenrisiko bei Rechtsstreitigkeiten zu minimieren, ist die Mitgliedschaft bei einem Mieterverein.



    Die Kosten sind überschaubar (insbesondere im Vergleich zu den möglichen Einsparungen) und die rechtliche Vertretung meist inklusive. Erfahrung und Fachwissen.



    Meist reicht es schon, dass die Mitgliedschaft bekannt ist, damit Vermieter nicht mehr versuchen unrechtmäßig Kosten umzulegen, oder Miete zu erhöhen.



    Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und wenn alle in einem Mieterverein wären, dann wären die Mieten sicherlich auf einem 20% geringerem Niveau.

    • @Schusters Bernd :

      Theoretisch richtig aber warum soll ich für etwas zahlen was eigentlich die Aufgabe des Staates wäre, den ich eh schon finanzieren muss? Das Machtverhältnis zwischen M und Vm ist auf einem überhitztem Wohnungsmarkt nunmal bei all dem Mieterschutz assymetrisch zu Gunsten des Vm, weil Menschen jeden Preis akzeptieren müssen wenn sie nicht auf der Straße schlafen wollen - was einen staatlichen Eingriff berechtigt.

  • Ich bin unbedingt für die Einführung einer Übergewinnsteuer auf Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung! Während der Energiekrise war das auf Gewinne der EE-Anlagen auch möglich.

    • @cmkaiser:

      Die Nettorenditen bei vermieteten Immobilien liegen irgendwo bei durchschnittlichen 4 Prozent. Wovon wollen Sie bei so geringen Renditen eine Übergewinnsteuer einziehen, bzw. wo sehen Sie hier einen Übergewinn?



      Wir haben hier in Deutschland schon sehr hohe Belastungen, wollen Sie noch höhere Steuern? Wenn nicht mal 4% rausschauen, wer möchte dann bauen und vermieten? Da schneidet man sich doch in die eigene Hand.

    • @cmkaiser:

      Dann müssen Vermieter ja noch höhere Mieten verlangen, damit netto genug herauskommt. Nein, das halte ich für keine gute Idee, zumal die Mieter von einer "Übergewinnsteuer" nichts haben.

  • Gerade im Immobilienbereich muss einiges passieren. Die kleinen Vermieter lässt man im Regen stehe wobei sich die großen so einiges Leisten können.



    In dem Bereich wäre mal dringend Bürokratieabbau nötig.

    • @Captain Hornblower:

      "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere..."



      (Cover v. P. Alexander)

    • @Captain Hornblower:

      Für mich als "kleinen Vermieter" spielt die Bürokratie praktisch keine Rolle. Die Bürokratie beschränkt sich in meinem Fall im Wesentlichen auf die Steuererklärung. Ich sehe auch nicht, wo ich "im Regen" stehengelassen werde.

      • @Aurego:

        Keine Nebenkostenabrechnung?



        Damit sind viele „kleine Privatvermieter“ völlig überfordert, sofern sie keine Hausverwaltung damit beauftragen. Quelle: eigene berufliche Erfahrung als „Sozialmakler“.

        • @Kawabunga:

          Nebenkostenabrechnungen mache ich einmal pro Wohnung pro Jahr. Im Schnitt kostet mich das pro Wohnung maximal 30 min. Wo also ist das Problem? Wer so etwas nicht im Griff hat, sollte seine Wohnungen verkaufen.

  • Liebe Frau Fischer, sie fordern Strafen für Vermieter, die das Gesetz brechen. Voraussetzung für Strafen ist jedoch, dass ein Fehlverhalten genau bestimmbar ist. Und hier gibt es ein Problem: Es ist für Vermieter oft unklar, welche Miete zulässig ist.



    Nehmen wir den Berliner Mietspiegel: Wann ist ein Stand-WC hochwertig? Was ist ein mit einer Wandfliese vergleichbarer Wandschutz? Wann ist die Lage besonders geruchsbelastet?



    Wissen Sie nicht? Ich lade Sie ein, die Antworten darauf einmal zu recherchieren. Sie werden merken, dass es keine oder nur widersprüchliche Urteile dazu gibt. Je nachdem, wie sie sich entscheiden, liegt die Miete z.B. bei einer kleinen Altbauwohnung bei 6,85 € oder 15,31 €.



    Später beim Rechtstreit: Ist das WC nun hochwertig? Sieht es zufällig ein Richter so wie Sie, sind Sie die soziale Vermieterin, die mit gutem Beispiel vorangeht. Sieht es der Richter anders, sind Sie ein raffgieriger Miethai, der bestraft werden muss.



    Bedenken Sie: Rund 1/3 der Vermieter sind Privatpersonen -mit Untervermietenden wohl deutlich mehr.



    Wie viele Jahre Gefängnis schlagen Sie vor für die 22jährige, die Ihre Wohnung untervermietete, und glaubte, das Stand-WC wäre hochwertig?

    • @Klaus Klarblick:

      Es ist in den Städten mit qualifiziertem Mietspiegel sonnenklar, wie hoch die Miete nach Kappungsgrenze bzw. Mietpreisbremse maximal sein darf.



      Für Berlin und Leipzig gibt es Mietspiegelrechner, in die die Adressen und Daten der Wohnungen eingegeben werden und man erhält Auskunft über den Mittelwert der Nettokaltmiete etc.

    • @Klaus Klarblick:

      Die Spiegelmiete kann man sich ausrechnen lassen. Und wenn man sich daran hält braucht man auch nicht komisch rumzurechnen.

      Ich will das mal auf den Strassenverkehr übertragen:

      Was schert mich der Bußgeldkatalog wenn ich mich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halte ?

      • @Bolzkopf:

        Um die Spiegelmiete auszurechnen zu können, müssen Sie wissen, was "hochwertig", "vergleichbar" usw. ist. Und das ist halt unklar.

        Um in Ihrem Bild vom Straßenverkehr zu bleiben: Der Bußgeldkatalog käme Ihnen ziemlich bedrohlich vor, wenn nirgendwo klar definiert wäre, was die Geschwindigkeitsbegrenzung ist. Stellen Sie sich vor, auf irgendeiner Straße steht ein Schild: "Übermäßig schnell fahren verboten". Der eine Richter spricht bei 55 km/h frei, der nächste Richter entzieht bei 25 km/h die Fahrerlaubnis.

    • @Klaus Klarblick:

      ich habe die antworten auf Ihre fragen schon einmal recherchieren müssen und muss sagen: das ist bei weitem nicht so schwer, wie Sie es darstellen. sowohl die orientierungshilfen (inklusive berechnungstool) zur ortsüblichen vergleichmiete in berlin als auch die sammlung mit präzendenzurteilen zu wohnwertmindernden bzw. wohnwertsteigernden kriterien geben einen ausgezeichneten überblick. da ist dann z.B. die WC-frage auch rasch beantwortet. das problem bei den drastischen verstößen gegen die mietpreisbremse entsteht ja auch eher durch diejenigen v.a. institutionellen anbieter, die die ietpreisbremse in vollstem bewusstsein ihrer möglichkeiten umgehen.

      • @Pflasterstrand:

        Ich freue mich sehr, dass Sie meinem Argument nachgehen. Aber bleiben Sie nicht oberflächlich! Versuchen Sie wirklich einmal zu beantworten, was ein "hochwertiges Stand-WC" ist.



        Die Urteilssammlung ist völlig unbrauchbar. Im Vorwort: "Die Sammlung beinhaltet nur eine Auswahl an Urteilen. Sie erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Aktualität der Angaben. Die genannten Entscheidungen [...] stellen zudem Einzelfälle dar und sind nur eine Orientierung."



        Kern des Problems sind die vielen Mietspiegelmerkmale, die von einer völlig subjektiven Bewertung abhängig sind: "guter Zustand", "hochwertig", "besonders" usw.



        Da helfen auch keine Fachanwälte. Selbst Urteile sind unsicher, denn der nächste Richter beurteilt "hochwertig" vielleicht anders. Und der Staat weiß sowieso nicht, wie sein Mietspiegel zu deuten ist.



        Vor dem Gesetz sind alle gleich. Strafen für Immobilengesellschaften gelten auch für die Studentin. Siehe auch Taz-Artikel "Profitgier bei Untervermietungen". Natürlich sollte man gegen groben Mietwucher vorgehen. Aber vielleicht erst einmal mit präziseren Gesetzen statt mit willkürlichen Strafen.

        • @Klaus Klarblick:

          So wie Sie argumentieren normalerweise Leute, die entweder keine Ahnung haben oder die versuchen, Möglichkeiten zur Mieterhöhung bis zum letzten Cent und, wenn man sie lässt, weit darüber hinaus auszureizen. Im Berliner Mietspiegelrechner werden die meisten Ihrer Beispiele (z. B. "hochwertiges Standard-WC") gar nicht abgefragt. Die meisten wohnwerterhöhenden Merkmale sind auch keineswegs so subjektiv wie von Ihnen dargestellt. Ihre Einlassung ist meiner Meinung nach nichts anderes als diese typisch deutsche Erbsenzählerei.

        • @Klaus Klarblick:

          es gibt kein hochwertiges stand-wc. ein stand-wc mag in einem guten zustand sein. als hochwertig im sinne der technischen möglichkeiten und des gebrauchskomforts und damit als wohnwertsteigend gilt ein wc nur dann, wenn es hängt. so einfach ist das.

          die angesprochene urteilssammlung ist auch nicht "völlig unbrauchbar", sondern sie gibt orientierung zur rechtssprechungspraxis, an der sich wiederum die rechtssprechungspraxis zu orientieren hat bzw. von denen einen abweichung eben besonders stichhaltig zu begründen wäre. auch Sie als vermieter könnten sich daran orientieren, dann besäßen ihre maßgaben zumindest ein gewisse, wenn auch nicht völlige, rechtssicherheit.

          Ihrer suadra zum trotz – niemand hat in diesem zusammenhang gefängnisstrafen für 22-jährige studentinnen gefordert – ist beruhigenderweise die nachvollziehbarkeit des mietspiegels mit seiner spanneneinordnung gegenüber der methode sachverständigengutachten unlängst vom berliner landesgericht bestätigt worden.

  • "raffgierig"?



    Müsste es nicht korrekterweise "marktkonform" heissen?



    In einer Gesellschaft, in der die Vermögenshöhe in Bezug auf Lebenserwartung, politischen Einfluss, gesellschaftliche Anerkennung etc. eine entscheidende Größe darstellt ist es nur folgerichtig den maximalen Profit aus allen Unternehmungen und Besitzständen heraus zu holen.



    Es gibt auch einen Begriff dafür:



    Kapitalismus

    • @Anne in Pink:

      Nein, der Begriff heißt "Materialismus".

      Und wer nicht bereit ist, sich von dem zu verabschieden (was durch Hinwendung zu lediglich kollektivistisch-materialistischen Konzepten wie z. B. dem Sozialismus sicherlich NICHT der Fall ist), sollte sich den Sarkasmus gut überlegen, wenn er von anderen Menschen redet, die dazu halt AUCH nicht bereit sind.

  • "Bestraft, dass er sich nicht an das Gesetz gehalten hat, wird er nicht. Warum eigentlich nicht? "

    Weil es sich bei der Mietpreisbremse um einen zivilrechtlichen Anspruch handelt, der dem geschädigten Mieter die Möglichkeit gibt, Geld zurückzufordern.



    Daneben kann es durchaus noch Bußgelder für die Ordnungswidrigkeit geben, in diesem Fall vor kurzem ein Bußgeld von 26.000 €:

    www.rbb24.de/polit...cher-bussgeld.html

    In besonders schweren Fällen (Mietwucher als Straftat) ist auch Freiheitsstrafe möglich.

  • Wohlmöglich liegt die Erklärung ja in der Vermögens- und Einkommenstruktur der politischen und juristischen Entscheider ...

  • "Bauen Bauen Bauen - Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können."

    Das stimmt. Aber dann ziehen die bösen Besserverdienenden in die teuren Neubauwohnungen, und dann nehmen sie den lieben Schlechterverdienenden nicht mehr die Wohnungen weg.



    Oder ist der Status Quo wünschenswerter: daß die Besserverdienenden den anderen die besten Wohnungen wegschnappen?

    Spass beiseite: im aktuellen System bekommen die Normalverdiener die guten Wohnungen nicht - die bekommen die Besserverdienenden (es sei denn, man reguliert/steuert staatlicherseits die Vergabe privater Wohnungen, aber das wird glaube ich nix). Wenn man das ändern will, muss man bauen bauen bauen.



    Oder gibt es eine andere Lösung, auf die ich nicht komme?

    • @oldshatterhand:

      Das Problem mit dem Neubau ist, dass dieser auch keinen bezahlbarenWohnraum in den begehrtesten Wohnbereichen schafft. Preiwerter Wohnraum gibt is in Städten wo in jede Viertel ein ausreichender % Anteil der Wohnungen in Kommunaler Hand sind. Das hat direkten auswirkungen auf den Preis, auch bei den umliegenden Angeboten. Regulierungen von RBNB und co sind auch wichtig natürlich auch das Schafft Wohnraum im notwendigsten Bereich ganz ohne Neubau. Und dann noch die Option mit dem Umbau von Büros. Letzteres ist sehr kostenaufwendig aber es entsteht potenziell Wohraum im Zentrum, also ideale Lage. Mit guter ÖPNV Anbindungen auch den Wohnraum an der Perriferie attrativer gemacht werden.

      Richtig gutes billiges Internet an jeder Milchkanne macht Dörfer mit niedriger Miete wieder attraktiver. Junge Menschen aus dem Tech sektor die aufs ruhige Land ziehen sind dann wiederum auch wieder potentielle Kunden für Restaurants, Bars und co

      Und dann muss natürlich auch neu gebaut werden.