Workshop Nr. 18: Ey, Alter

Altern, aber wie? Das fragten die TeilnehmerInnen des ersten Panterworkshops 2015, der vom 16. bis 19. April in der taz stattfand.

Bild: reuters

Alt. „Jeder will es werden, niemand will es sein“, sagt der Volksmund. Doch alt werden, zumindest in den Industrieländern, immer mehr Menschen. Der „demographische Wandel“, drastischer formuliert: die „Vergreisung der Gesellschaft“ ist eines der größten Schreckens-szenarien, übertroffen allenfalls von den Folgen des Klimawandels. Einerseits sagen diese Berechnungen mehr über die Gegenwart aus als über die Zukunft. Denn wer Anfang des 20. Jahrhunderts auf Grundlage der damaligen Geburten- und Sterberaten Aussagen über die Bevölkerung zu Beginn des 21. Jahrhunderts hätte treffen wollen, hätte zwei Weltkriege, den Holocaust, die Einwanderung deutschstämmiger Menschen aus Osteuropa und die Arbeitsimmigration und schließlich den Pillenknick vorhersehen müssen.

Anderseits können demographische Vorhersagen auch mal richtig liegen. Schon jetzt sind ein Fünftel der deutschen Bevölkerung 65 Jahre und älter – mehr als je zuvor in der Geschichte. Doch die Alten von heute sind jünger als die Alten von früher.

Das Alte ist das Bekannte, das Vertraute. Das Alte wird gesiezt, es verdient Respekt. Aber mehr noch ist das Alter das Gebrechliche, das Überkommene, das Veraltete. Alle Umwälzung, alle Rebellion richtet sich gegen das Alte. „I hope I die before I get old“, sangen The Who 1965 in ihrem Song „My Generation“, der jugendrebellischen Hymne schlechthin, vielleicht sogar der Hymne der Populärkultur. Der Autor dieser Zeile, Pete Townshend, wird im Mai 70 Jahre alt. Aber das Credo ist geblieben: Altsein ist uncool. Deshalb rief der Journalist Frank Schirrmacher vor einigen Jahren zu einem „Aufstand der Alten“ auf – gegen die „Tyrannei von Jugendwahn und Altersrassismus". Er selbst wurde nicht alt.

Warum müssen sich junge Menschen mit dem Alter beschäftigen? Weil sie in die Rentenkasse einzahlen oder sich um die Pflege ihrer Eltern kümmern müssen? Weil die Jungen in die Minderheit geraten? Wann ist man eigentlich alt? Und waren wir nicht alle schon mal jünger?

Elisabeth Schmidt-Landenberger Bild: Privat

Seminar I mit Elisabeth Schmidt-Landenberger: „Sprache im Journalismus“

Und wo bitte geht`s hier zum Thema? Wie man Leser in drei Sekunden loswerden – oder gewinnen kann. Elisabeth Schmidt-Landenberger, Jahrgang 1955, arbeitet als Textcoach, Dozentin und freie Textchefin bei großen Verlagen, Journalistenschulen, Fortbildungsakademien und diversen Publikationen. In den vergangenen zwei Jahren war sie zudem im Irak und hat dort Journalisten trainiert und ein Curriculum für eine irakische Medienakademie mitentwickelt. Derzeit erscheint ein Handbuch „Shortcuts to Journalism“ für arabische Journalisten mit ihr als Autorin.

Nach dem zweiten Staatsexamen in Germanistik und Geschichte hat Elisabeth Schmidt-Landenberger in Tages- und Wochenzeitungen und Magazinen als Reporterin, Ressortleiterin, Textchefin und Chefredakteurin gearbeitet. Zudem hat sie einen Lehrauftrag an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.                

Sebastian Erb Bild: privat

Seminar mit Sebastian Erb: „Googlen wie die NSA“      

Wie recherchiere ich bei Facebook, wenn alles verborgen ist? Wie komme ich an Inhalte von Webseiten, die verschwunden sind? Und wie finde ich mit einer Suchmaschine Dinge, die ich gar nicht finden soll? Sebastian Erb, Redakteur der taz.am wochenende, zeigt im Seminar, dass Online-Recherche viel mehr ist, als schnell ein paar Begriffe bei Google eingeben. Mit den richtigen Tricks kann man oft überraschend viel über Personen und Ereignisse herausfinden. Die TeilnehmerInnen bearbeiten konkrete Recherchefälle und lernen dabei Werkzeuge und Strategien der Online-Recherche kennen.     

Sebastian Erb, Jahrgang 1984, hat Sozialwissenschaften in Düsseldorf und Brüssel studiert und danach die Deutsche Journalistenschule in München absolviert. Er hat vor allem in den Themenbereichen Protest, Rechtsextremismus und innere Sicherheit recherchiert. Als Reporter ist er regelmäßig auch für Magazine und den öffentlich-rechtlichen Hörfunk im Ausland unterwegs, vor allem in Lateinamerika.   

Bild: Anja Weber

Zu den TeilnehmerInnen des 18. taz Panter Workshops.