YouTube-Format über Kunstraub: Oky und der Detektiv
Ein Ermittler und der Dieb eines Van-Gogh-Gemäldes analysieren Kunstdiebstahlszenen im Film. Ein seltener Einblick in die Welt der Kunstverbrechen.
Der Satz, den Oky wohl am häufigsten wiederholt, lautet: „Das hab ich auch schon gemacht.“ Denn Oktave „Oky“ Durham ist ehemaliger Kunst- und Schmuckräuber und sieht sich im Insider-Format „How real is it?“ Raubüberfälle in Film und Fernsehen an, um zu bewerten, wie realistisch sie sind.
„Ich habe über 10.000 Diebstähle begangen, ich habe alles ausgeraubt, was man sich vorstellen kann“, stellt Oky sich vor. Gemeinsam mit dem Kunstdetektiv Arthur Brand, der in seiner Karriere gestohlene Kunstwerke im Wert von 250 Millionen Pfund sichergestellt hat, analysieren sie die Filmszenen. Brand und Oky arbeiten heute gemeinsam, um Kunstdiebstahl zu verhindern.
„Ocean’s Eight“ (2018), „Der rosarote Panther kehrt zurück“ (1975) oder die Netflixserie „Lupin“ (2021) sind dabei Untersuchungsobjekte. „Lupin und ich haben viel gemeinsam. Er hat das Louvre ausgeraubt, ich das Van-Gogh-Museum. Nur ist das Fiktion und ich bin echt“, sagt Oky grinsend.
Tipps für die Louvre-Diebe
Die meisten Filme schneiden nicht gut ab. Zu spektakulär, zu riskant, zu aufwendig seien sie. Oky und Brand bringen einem dafür bei, was die Filme versäumen: Sie sprechen über die Angriffsflächen von Kamerasystemen, über die Schwachstellen von Safes und darüber, dass man Ermittler nicht provozieren sollte, etwa mit Botschaften, die man am Tatort hinterlässt. „Die Cops nehmen das persönlich. Sie werden dich nie in Ruhe lassen. Selbst wenn du glaubst, es ist vorbei – einer von ihnen ist immer noch hinter dir her.“
„Former Diamond Thief And Detective Rate 7 Jewel Heists In Movies And TV“
Insider, auf YouTube
Und sie beschreiben die Probleme, die die Juwelendiebe des Louvre nun wahrscheinlich erwartet. „Echte Profis stehlen keine Diamanten aus Museen“, erklärt Brand. Denn die seien zu bekannt, müssen erst neu geschliffen, um dann verkauft zu werden.
Oky und Brand bilden dabei selbst ein filmreifes Duo, das seltene Einblicke in die Welt der Kunstkriminalität gewährt.
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