Zeitungsredakteure als Zusteller: Alles aus einer Hand

Der "Schwäbischen Zeitung" mangelt es an Zustellern. Daher sollen die eigenen Redakteure jetzt beim Austragen helfen. Die zeigen sich wenig begeistert.

Möglicherweise bald ein häufiges Bild für Redakteure: Wartende Briefkästen. Bild: greyhound / photocase.com

BERLIN taz | Niemand will die Schwäbische Zeitung austragen – jetzt sollen die Redakteure den Nahkontakt mit ihren Lesern pflegen und auch noch die Zeitung zustellen.

„Wir bitten Sie, auf freiwilliger Basis und zeitlich befristet im Notfall als Zusteller einzuspringen“, so die Leitung der Schwäbischen Zeitung an ihre Redakteure. Für das Extra-Engagement gibt es einen Bonus von etwa zehn bis 15 Euro brutto pro Stunde.

Ist es wirklich die Aufgabe der Journalisten, die Zeitung auszutragen, wenn sonst keiner will? Der Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes in Baden-Württemberg, Thomas Godowa sieht das als klaren Sittenverfall.

Auch die Redakteure der Schwäbischen Zeitung sind schockiert. Sie seien ohnehin schon den ganzen Tag eingespannt: „Wenn wir auch noch Zeitungen austragen müssten, können wir gleich unsere Wohnungen kündigen“, so einer der Redakteure.

Chefredakteur Hendrik Groth hingegen sprach von einem Missverständnis.

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