Zukunft der Piratenpartei: Kurs auf NRW

Bei der Bundestagwahl konnten die Piraten vor allem bei männlichen Erstwählern punkten und in der Bundeshauptstadt. Knapp 720.000 Euro fließen nun in die Parteikasse.

Die Piratenpartei konnte besonders bei den männlichen Erstwählern punkten. Bild: ap

In den Bundestag hat es die Piratenpartei zwar nicht geschafft. Einen Achtungserfolg konnte sie aber schon erzielen. Aus dem Stand haben am Sonntag 2,0 Prozent der Bundesbürger für die junge Partei gestimmt, die noch vor wenigen Monaten mit unter 1.000 Mitgliedern quasi nicht existent war. In absoluten Zahlen sind es 845.904 der Zweitstimmen.

Besonders gut abgeschnitten haben sie vor allem in Berlin. Respektable 3,4 Prozent stimmten in der Bundeshauptstadt für sie, in Innenstadtwahlkreise wie Kreuzberg-Friedrichshain-Prenzlauer Berg Ost waren es sechs, in Mitte und Pankow 4,2 beziehungsweise 4,1 Prozent. Und auch in Städten wie Hamburg, Braunschweig, Aachen, Karlsruhe, Augsburg, Rostock und Halle kamen sie auf Ergebnisse von über drei Prozent. In so gut wie allen Wahlkreisen stand eine Eins vor dem Komma.

Laut Infratest dimap konnte die Piratenpartei besonders bei den männlichen Erstwählern punkten. Rund 13 Prozent von ihnen hätten sie gewählt - was von einigen Anhängern bereits nicht als ganz so positiv gesehen wird. "Die Piraten müssen sich stark um die Frauen bemühen, sonst können sie nicht auf Dauer bestehen", schreibt ein Sympathisant auf dem Forum der Piratenseite.

Die Piraten selbst werten ihr Ergebnis als ein deutliches Zeichen, "dass gerade junge Menschen sich von den etablierten Parteien immer weniger vertreten fühlen". Ihr Bundesvorsitzender Jens Seipenbusch blickt bereits nach vorn: "Wir sehen uns durch das Ergebnis der Bundestagswahl auf unserem Weg bestätigt (...) und werden in Nordrhein-Westfalen mit noch größerer Kraft durchstarten."

Unmittelbar bedeutet das Abschneiden bei der Bundestagswahl vor allem eins: Asche. Aktuell erhalten die kleinen Parteien bei Bundestagswahlen einen festen Betrag von 85 Cent je Stimme, sofern sie mindestens 0,5 Prozent der Stimmen für ihre Listen erlangen konnten. Für die Piratenpartei heißt das: Knapp 720.000 Euro, die demnächst in ihre Parteikassen fließen werden. An der Finanzsituation wird es also nicht liegen, falls der nun anstehende Parteiaufbau scheitern sollte.

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