Zwei Brandsätze in einer Nacht in Berlin: Zwei mal Feuer ohne Schaden

Unbekannte haben in der Nacht zwei Brandanschläge in Berlin verübt. Ziele waren die von Flüchtlingen besetzte Schule und ein Bundestagsgebäude.

Ein Polizist sichert am 21. März, dem Globalen Tag gegen Rassismus, das Gelände der Gerhart-Hauptmann-Schule Bild: dpa

BERLIN dpa/afp/taz | In Berlin wurden in der Nacht zum Montag zwei Brandanschläge verübt. In beiden Fällen sind die Täter noch unbekannt. Ziel der Anschläge waren die von Flüchtlingen besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg und das Paul-Löbe-Haus, ein Bundestagsgebäude. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen sah die Polizei zunächst nicht. „Ein möglicher Zusammenhang wird aber geprüft.“

Der erste Brandsatz flog gegen 2.35 Uhr gegen das Paul-Löbe-Haus. Der Molotowcocktail geriet aber nicht in Brand und verursachte keinen Schaden, wie die Polizei mitteilte. In der Nähe soll ein Bekennerschreiben hinterlassen worden sein, der Staatsschutz ermittelt.

Bereits in der Nacht zum 24. November 2014 war ein Molotowcocktail an dem Gebäude abgestellt und ohne Folgen angezündet worden. Zu dieser Tat gab es ein Bekennerschreiben einer vermutlich rechtsextremen Gruppe. Ähnliche Anschläge ohne Schäden hatte es in der Nacht vom 28. auf den 29. September auf den Reichstag und am 25. August auf die CDU-Bundeszentrale gegeben. Auch hier gab es Hinweise auf eine rechtsextremistische Motivation für die Tat. Der Spiegel berichtete damals, eine bislang unbekannte Gruppe namens „Deutsche Widerstandsbewegung“ habe sich zu insgesamt vier Molotow-Anschlägen unter anderem am Reichstag bekannt.

Auf das Gelände der Gerhart-Hauptmann-Schule wurde gegen 03.15 Uhr ein Brandsatz geschleudert, der wenige Meter neben einem Wachmann zersprang und Kleiderspenden entzündete, wie die Polizei meldet. Der Wachmann blieb unverletzt. Die Feuerwehr konnte den Schwelbrand rasch löschen, größerer Schaden entstand nicht.

Das mehrstöckige Schulgebäude ist seit Dezember 2012 besetzt. Rund 40 Bewohner leben dort. Sie sind beim Bezirksamt registriert. Nur sie dürfen das Gebäude betreten, sollen es aber nach dem Willen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg so rasch wie möglich verlassen.

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