Zweite Fußball-Bundesliga: Funkel neuer Trainer bei 1860

1860 München will wieder erstklassig spielen. Und hat dafür nun Friedhelm Funkel als Trainer engagiert. Der schaffte den Aufstieg schon mit fünf Mannschaften.

Den Weg in die Erstklassigkeit? Kennt Friedhelm Funkel ganz gut Bild: reuters

MÜNCHEN dpa | Aufstiegsexperte Friedhelm Funkel soll die Leidenszeit des TSV 1860 München in der Zweitklassigkeit beenden. Der 59-jährige Rheinländer tritt bei den Löwen die Nachfolge des entlassenen Alexander Schmidt an. „Friedhelm Funkel ist der Trainer, mit dem wir unser Saisonziel erreichen wollen. Wir sind überzeugt davon, dass er der Richtige ist, um das Löwen-Rudel sportlich zu führen“, sagte Vereinschef Gerhard Mayrhofer am Samstag.

„Ich freue mich, dass wir einen so erfahrenen Trainer für uns gewinnen konnten. Fünf Aufstiege sprechen für seine Qualitäten. Zudem ist er ein absoluter Kenner der Zweiten Liga, der darauf brennt, noch einmal den Sprung in die Bundesliga zu schaffen“, betonte Sportchef Florian Hinterberger.

Funkel galt bereits seit Tagen als heißer Kandidat auf den Trainerposten an der Grünwalder Straße. Der Coach passt in puncto Aufstiegserfahrung perfekt in das Anforderungsprofil der Löwen. Mit seinen früheren Clubs Bayer Uerdingen (zweimal), MSV Duisburg, 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt schaffte er den Sprung in die erste Liga. Das war vor ihm nur Horst Buhtz gelungen. Und genau das ist auch das Ziel bei den Löwen, die seit dem Abstieg 2004 in der 2. Liga spielen.

Dass der Aufstieg mit Schmidt gelingen würde, davon waren die Verantwortlichen zuletzt nicht mehr überzeugt. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen in der vergangenen Woche zogen sie die Konsequenzen und entließen den beim allmächtigen Investor Hasan Ismaik ohnehin nicht hoch angesehenen Schmidt. Aktuell liegt der Club mit neun Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz.

Große Lösung

Nach der Trennung von Schmidt geisterte ein Dutzend Namen, von Lorenz-Günther Köstner über Franco Foda bis hin zu Felix Magath durch München. Dass Geldgeber Ismaik eine große Lösung befürwortet, ist bekannt. Am Ende ist es Funkel geworden, der zumindest viel Erfahrung mitbringt. Mehr als 1100 Spiele in der Ersten und Zweiten Liga hat Funkel als Spieler und Trainer bei neun Clubs bestritten.

„Wir stehen alle hinter dieser Entscheidung und haben sie in Abstimmung mit allen Gremien und der ausdrücklichen Zustimmung unseres Investors Hasan Ismaik getroffen“, erklärte Mayrhofer.

Für Irritationen hatte in den vergangenen Tagen eine Kolumne Funkels in der tz aus dem Juli gesorgt, als er sich auch zu seinem nun zukünftigen Arbeitgeber geäußert hatte. „Das große Problem bei den Löwen ist ja seit Jahren die Unruhe, das nervt sogar mich aus der Entfernung“, schrieb er damals und führte fort: „Wenn dieser Scheich in den nächsten Monaten zur Abwechslung mal die Klappe hält und die Leute in Ruhe arbeiten lässt, dann kann das was werden.“

„Was werden“ sollte es nun in München, denn die letzten Stationen Funkels waren nicht von Erfolg gekrönt. Zuletzt arbeitete der gebürtige Neusser in der Saison 2011/12 bei Alemannia Aachen, den Abstieg in die 3. Liga vermochte er aber nicht zu verhindern. Davor war er mit dem VfL Bochum (2010/11) in der Relegation an Borussia Mönchengladbach gescheitert und mit Hertha BSC (2009/10) aus der Bundesliga abgestiegen.

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