Zwischenfall am Pariser Flughafen: Ein Mann niedergeschossen

Nach einer Schießerei ist der Flugverkehr teilweise eingestellt. Der mutmaßliche Angreifer starb am Tatort. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

Menschen mit Gepäck auf einer Rasenfläche

Passagiere warten außerhalb des Flughafens Foto: reuters

PARIS ap | Nach einem Angriff auf drei Soldaten ist ein Mann auf dem Pariser Flughafen Orly erschossen worden. Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian rang der Angreifer am Samstagmorgen eine Soldatin nieder und versuchte, ihr die Waffe zu entreißen. Dies sei ihm aber nicht gelungen. Die anderen beiden Soldaten der Patrouille hätten dann das Feuer auf ihn eröffnet, um ihre Kameradin und die Öffentlichkeit zu schützen, sagte Le Drian.

Die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte, dass ihre Anti-Terror-Abteilung die Ermittlungen übernommen habe. Über den Getöteten lagen zunächst keine näheren Informationen vor. Nach Angaben von Innenminister Bruno Le Roux hatte er kurz zuvor bei einer Verkehrskontrolle bereits auf Polizisten geschossen.

Der Flughafen wurde nach dem Zwischenfall am Samstagvormittag geräumt, alle Flüge von und nach Orly wurden zum Flughafen Charles de Gaulle umgeleitet.

Die Polizei wies Berichte über einen möglichen zweiten Angreifer zurück. Es habe sich um einen einzelnen Täter gehandelt. Weitere Menschen in dem belebten Terminal seien nicht verletzt worden, erklärte das Innenministerium.

Nach Angaben eines Polizeisprechers mussten rund 3000 Menschen das Flughafengelände verlassen. Die Polizei forderte Besucher per Twitter auf, sich während des laufenden Einsatzes vom Flughafen fernzuhalten.

Ein Augenzeuge berichtete im Fernsehsender BFM: „Die Soldaten zielten auf den Mann, der wiederum die Waffe, die er an sich gerissen hatte, auf die zwei Soldaten richtete.“ Ein anderer Augenzeuge erklärte, der Angreifer habe drei Soldaten ins Visier genommen. Diese hätten versucht, ihn zu beruhigen. Dann habe er zwei Schüssen gehört, sagte der Augenzeuge.

Bei der Verkehrskontrolle in der Stadt Stains nordöstlich von Paris feuerte der Mann 90 Minuten zuvor Schrotkugeln auf Polizisten. Ein Beamter wurde im Gesicht verletzt. Laut Minister Le Roux flüchtete der Mann anschließend, bedrohte eine Frau mit seiner Waffe und brachte ihr Fahrzeug in seine Gewalt. Das Auto wurde später in der Nähe von Orly entdeckt.

Die angegriffenen Soldaten zählen nach Angaben eines Polizeisprechers zur Spezialeinheit Sentinelle, die nach der Serie von Terroranschlägen zum Schutz gefährdeter Orte in ganz Frankreich stationiert wurden. Ihr gehören 7500 Soldaten an. Orly ist nach Charles de Gaulle der zweitgrößte der Pariser Flughäfen.

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